CAR Andersen stretch 042024

Es war das erwartet enge Spiel zwischen den Carolina Hurricanes und den New York Islanders zur Eröffnung der Stanley Cup Playoffs 2024 am Samstag. Am Ende setzten sich die Gastgeber in der PNC Arena gegen die New Yorker nach hartem Kampf mit 3:1 durch. Zu verdanken hatten das die Hurricanes in erster Linie ihrem hervorragend aufgelegten Torhüter Frederik Andersen, der 33 Rettungstaten ablieferte und die Gastgeber vor einem zwischenzeitlichen Rückstand bewahrte.

Entscheidung im dritten Drittel

Die Entscheidung in Spiel eins der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Eastern Conference zwischen den beiden Kontrahenten fiel erst im dritten Spielabschnitt. Andersen rettete hier für die Hurricanes zunächst spektakulär nach 45 Sekunden, hielt dadurch den Spielstand bei 1:1, bevor die Gastgeber kurz darauf ihrerseits die Führung erzielen konnten und das Spiel dadurch vorentscheidend in ihre Bahnen lenken konnten.

Nachdem der Goalie von Hurricanes-Verteidiger Brett Pesce zu Fall gebracht worden war, traf Noah Dobson zunächst den Pfosten, doch als der Verteidiger den Abpraller aufnahm, sprang Andersen dazwischen und verhinderte, dass der Schuss ins leere Tor ging. „Ich habe in der Situation einfach das Techniklehrbuch aus dem Fenster geworfen und versucht, mir etwas einfallen zu lassen, um nahe an den Puck heranzukommen und ihn zu erwischen“, erinnerte sich der Goalie hinterher an die Szene. 

Andersens herausragende Leistung an diesem Tag entsprach der Form, die er seit seiner Rückkehr am 7. März nach einer Blutgerinnungserkrankung, wegen der er 50 Spiele verpasst hatte, gezeigt hat. In den letzten zehn Spielen der regulären Saison erzielte er eine Bilanz von 9-1-0 mit einem Gegentorschnitt von 1,30, einer Fangquote von 95,1 Prozent und drei Shutouts.

Andersen unterstreicht seine Klasse 

Wie sehr die Hurricanes von der Rückkehr ihres Stammgoalies profitiert haben, das war auch den Worten ihres Trainers Rod Brind’Amour zu entnehmen. „Leider hat er eine Menge Zeit verpasst", bedauerte der Coach in Bezug auf Andersen. „Er war schon immer ein großartiger Torwart, aber er war einfach nicht in der Lage, gesund zu bleiben. Hoffentlich kann er diesmal für eine längere Zeit einsatzbereit bleiben, denn wenn er so spielt, ist das eine große Sache.“

NYI@CAR R1, Sp1: Andersen rettet gegen Dobson

Noesen bringt die Hurricanes auf Kurs

Es blieb nach der spektakulären Rettungstat von Andersen zu Beginn des dritten Drittels Stefan Noesen vorbehalten mit seinem Treffer zum 2:1 in der 44. Minute die Hurricanes mit 2:1 in Führung zu bringen. Evgeny Kuznetsovs Schuss von der rechten Seite wurde von Brady Skjei abgefälscht, und Noesen schob den Puck mit der Rückhand ein, bevor Semyon Varlamov ihn erreichen konnte. „Es gab keinen anderen Weg, den ich kenne, um diesen Treffer zu erzielen", erklärte Noesen nüchtern. „Ich bin nicht der beste Techniker auf dem Eis, der da draußen herumzaubert. Ich gehe einfach zum Netz und versuche einen Abpraller zu finden", erklärte der Torschütze ergänzend. 

Neben Noesen und Andersen waren es in Spiel 1 der Serie in erster Linie Kuznetsov und Martin Necas die in den Reihen der Hurricanes gefielen. Beiden gelangen jeweils ein Treffer und eine Vorlage. Skjei hatte zwei Assists.

„Wir waren nicht gut, das ist klar", gab sich Coach Brind'Amour trotz des Sieges in Bezug auf seine Mannschaft selbstkritisch. „New York ist ein perfektes Beispiel für eine Mannschaft, die seit einem Monat Playoff-Eishockey spielt, gegen eine Mannschaft, die das noch nicht getan hat. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr wurde klar, wie es laufen wird.“

Islanders offensiv nicht durchschlagskräftig genug

Auf der anderen Seite reichte ein Tor von Kyle MacLean den Islanders nicht, um an diesem Abend in Raleigh den Sieg davonzutragen. Torhüter Varlamov zeigte 23 Paraden, konnte die Auftaktniederlage der New Yorker dadurch aber auch nicht verhindern. 

„Ich bin ermutigt, weil ich glaube, dass wir ein wirklich solides Spiel gemacht haben", zeigte sich Islanders-Trainer Patrick Roy nach der Pleite nicht allzu enttäuscht vom Auftritt seiner Schützlinge. „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Wir hatten unsere Chancen. Das ganze Jahr über haben wir uns tapfer geschlagen, und jetzt ist die Zeit, das fortzusetzen", so der Coach kämpferisch.

Frühe Führung für Carolina schnell egalisiert 

Das Spiel begann optimal für die Hausherren. Kuznetsov brachte die Hurricanes mit einem Powerplay-Tor schon in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung. Nach einem Pass von Necas lenkte er den Schuss über die rechte Schulter von Varlamov. „Noesen hat ziemlich gut abgeschirmt, und 'Varly' hat den Puck nicht gesehen", erinnerte sich Kuznetsov nach der Schlusssirene an die Szene.

R1, Sp 1: Islanders @ Hurricanes Zusammenfassung

Doch die Islanders zeigten sich nicht geschockt und kamen durch MacLean schon in der neunten Minute zum Ausgleich. Anders Lee lenkte einen Schuss von Alexander Romanov von der linken Seite unter Andersens Schoner hindurch, und MacLean setzte den Abpraller neben den rechten Pfosten. „Das sind die Playoffs", meinte MacLean. „Da gibt es eine Menge Adrenalin und eine Menge Aufregung, deshalb war es cool, dem Team früh zu helfen. Es war eine tolle Erfahrung für mich, meinen ersten Treffer in [meinem ersten Playoff-Spiel] zu erzielen", gab er zu Protokoll.

New York kämpft im Schlussspurt vergeblich um den Ausgleich 

Auch nachdem Noesen die Hurricanes zu Beginn des Schlussdrittels wieder in Führung gebracht hatte, steckten die Gäste nicht auf und hatten durch Kyle Palmieri die Möglichkeit zum abermaligen Ausgleich. Er nahm in der 53. Minute einen Abpraller in der Nähe des linken Pfostens auf und versuchte, den Puck an Andersen vorbei ins leere Tor zu schieben, aber sein Versuch ging nur an den Pfosten. 

So kam es, wie es in Eishockeyspielen häufig kommt. Necas erzielte 1:32 Minuten vor Schluss den Treffer zum Endstand mit einem Schuss ins inzwischen verwaiste Tor der Islanders. „Wir haben ein einfaches Eishockey gespielt. Dadurch haben wir uns einige gute Chancen erarbeitet", suchte Lee Trost. „Die Jungs waren den ganzen Abend über clever mit dem Puck, hatten den Kopf oben, haben Spielzüge gemacht, wir haben sie nur nicht zu mehr Treffern genutzt. Wir haben heute Abend trotz allem ein solides Spiel gemacht", befand der New Yorker. 

Die Chance zum Serienausgleich bietet sich den Islanders am Montag (7:30 p.m. ET; NHL.tv; Di. 1:30 Uhr MESZ) an gleicher Stelle in Spiel zwei der Best-of-7-Serie.

Informationen zur Serie Hurricanes gegen Islanders

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