Pittsburgh Penguins v New York Islanders

Dennis Seidenberg hat als Höhepunkt seiner Karriere im Jahr 2011 als zweiter Deutscher den Stanley Cup gewonnen. Der heutige Entwicklungstrainer der New York Islanders wird in einer monatlichen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die achte Ausgabe 23/24:

Eine tolle reguläre Saison ist zu Ende gegangen und die sicherlich wieder spannenden Stanley Cup Playoffs können beginnen. Doch zunächst ein kurzer Blick zurück. Schade, dass fast alle Deutschen in der NHL bereits Saisonende haben und alle Hoffnungen nur auf Leon Draisaitl mit seinen Edmonton Oilers ruhen.

Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs mit seinen 69 Toren und Connor McDavid von den Edmonton Oilers sowie Nikita Kucherov von den Tampa Bay Lightning sind mit ihren jeweils 100 Assists in neue Sphären vorgestoßen. So viele Tore in einer Saison gab es zuletzt 1996 von Mario Lemieux. Die Marke 100 Vorlagen hat zuletzt Wayne Gretzky in der Saison 1990/91 geknackt, das zeigt, wie beeindruckend diese Zahlen sind.

DET@TOR: Matthews erzielt sein 69. Saisontor

Kucherov hat eine unglaubliche Übersicht auf dem Eis und weiß, wie er seine Mitspieler einbindet und anspielt. Trotzdem weiß er selbst, wie man Tore schießt und hat einen brandgefährlichen Schuss. Da gibt es nicht viele Spieler von. Dasselbe gilt für McDavid und Matthews als Torjäger. Das sind sehr komplette Spieler. Ich denke Matthews hat nun einen richtigen Ansporn für die kommenden Jahre, da er die 70 nicht geschafft hat. 

Mit Ausblick auf die erste Playoff-Runde freut es mich, dass die New York Islanders den Weg auf die Siegerstraße gefunden haben und so positiv in die Playoffs starten. Sie sind jetzt schon in diesem Playoff-Modus, dass jedes Spiel zählt. Allerdings haben sie mit den Carolina Hurricanes einen dicken Brocken vor sich, der in allen Mannschaftsteilen sehr gut besetzt ist und weiß, wo das gegnerische Tor steht. Von dem her wird es eine schwere Serie, aber ich glaube die Islanders sind gewappnet und hoffentlich hilft es ihnen in den ersten Spielen, dass sie gut drauf sind.

PIT@NYI: Sorokin zeigt einen hervorragenden Save bei einem Penaltyschuss von Crosby

Die Boston Bruins haben die letzten beiden Spiele verloren und damit praktisch gewählt, dass sie auf die Toronto Maple Leafs und nicht auf die Tampa Bay Lightning treffen. Wenn sie taktiert haben, dann ist das ein gefährliches Spiel, denn in beiden Mannschaften steckt viel Potenzial mit starken Offensiven. Die Rivalität der Bruins mit dem Leafs ist fast noch größer als mit den Lightning. Aber für die Medien sind es natürlich mit Boston gegen Toronto und dem Derby Florida gegen Tampa Bay zwei tolle Partien, die da entstanden sind.

Eine große Debatte entstand um das Empty Net Tor der Washington Capitals zum 2:1 gegen die Philadelphia Flyers, womit sich die Capitals für die Playoffs qualifizierten und die Detroit Red Wings hinausgekegelt wurden. Das war natürlich für Moritz Seider und sein Team sehr bitter. Ich kann mir vorstellen, dass die Flyers durchaus vom Ausgleich der Red Wings gehört hatten und trotzdem den Torwart herausnahmen, aber es ist müßig darüber zu spekulieren. Letztendlich ist man immer selbst für sein Schicksal verantwortlich und die Red Wings hatten vor kurzem eine zu lange Schwächeperiode. Sie hatten es selbst in der Hand ihre Qualifikation unter Dach und Fach zu bringen. Es war schon immer schlecht, wenn man auf Ergebnisse von anderen angewiesen ist. Ich kann trotzdem beide Seiten gut verstehen, sowohl die Flyers, die das Spiel gewinnen wollten, als auch die Red Wings, die sich dadurch verschaukelt fühlten. Es fokussiert sich dann immer alles auf diese eine Szene, aber während der Saison gab es bestimmt Dutzende, mit denen Detroit selbst den Einzug perfekt hätte machen können.

Der Abschied der Arizona Coyotes aus der Region Phoenix hat sich leider längerfristig angedeutet. Ich habe dort auch zwei Jahre gespielt und es war eine tolle Zeit. Allerdings waren immer wieder die wirtschaftlichen Probleme zu spüren und präsent. In Utah hat eine Franchise, meiner Meinung nach, bessere Karten, weil es aufgrund der Lage eher ein Wintersportort ist, was auch die Olympischen Spiele 2002 dort gezeigt haben.

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