MIN Rossi 2-20

Trotz einer 3:6-Auswärtsniederlage der Minnesota Wild bei den Winnipeg Jets am Dienstagabend im Canada Life Centre sorgte der österreichische Stürmer Marco Rossi für Aufsehen: Der Wild-Angreifer erzielte mit einem Doppelpack seine Saisontreffer Nummer 16 und 17 und zog damit mit Shootingstar Connor Bedard als torgefährlichster Rookie in der laufenden Saison gleich.

Trotz zweier Rossi-Tore: Minnesotas Aufholjagd bleibt aus

Einen Tag nach dem wilden 10:7-Sieg gegen die Vancouver Canucks, musste Minnesota eine Niederlage in Winnipeg hinnehmen. Anders als tags zuvor, als alleine im Schlussdrittel sieben (!) Treffer gelangen, blieb eine furiose Aufholjagd dieses Mal aus. Vielmehr bauten die Jets einen 3:1-Vorsprung zur zweiten Pause nach Wiederbeginn auf 5:1 aus.

„Wir hatten keinen guten Start und haben direkt viele Tore kassiert“, sagte Rossi. „Es ist nie leicht, wenn du in einem Spiel hinterherlaufen musst. Ein Comeback blieb dieses Mal aus, wir müssen daraus lernen und künftig ab der ersten Minute hellwach sein. Im zweiten Drittel haben wir aber eine Reaktion gezeigt. Wir waren dann das bessere Team und mussten gegen eine defensivstarke Mannschaft hart für unsere Tore arbeiten. Wir haben gedrückt, was gut war, haben aber weitere Tore kassiert. Wir können es besser und müssen mehr vors Tor ziehen.“

Immerhin: Zwei der insgesamt drei Wild-Tore erzielte Rossi. Beim zwischenzeitlichen 1:3 lauerte der Österreicher im linken Faceoffkreis, forderte den Puck, bekam ihn serviert und traf ins rechte Eck (35.). Später stellte sich der 22-Jährige aus Feldkirch in die Schusslinie von Kirill Kaprizov und fälschte gekonnt mit dem Schlägerschaft zum 3:5 ab (55.).

Nach diesem Doppelpack steht Rossi bei 17 Saisontoren. Unter allen Rookies kommt bislang nur Connor Bedard von den Chicago Blackhawks auf einen so hohen Wert. Auch in Sachen Scorerpunkte rangiert Rossi mit 33 Zählern (17-16-33) gleichauf mit Teamkollege Brock Faber (4-29-33) hinter Bedard (17-22-39) auf Platz zwei. Alleine in seinen letzten fünf Spielen steuerte Rossi vier Treffer (4-1-5) bei und unterstrich damit seinen gestiegenen Wert für die Wild.

Minnesota hadert mit der Chancenverwertung

Kaprizov (1-1-2) und Joel Eriksson Ek (0-1-1) bauten ihre jeweiligen Scoring-Serien auf sechs Spiele aus. Der Russe sammelte in diesem Zeitraum 14 Punkte (5-9-14), beim Schweden sind es deren 13 (7-6-13).

Auch angesichts von mehr Torschüssen (39:30), gewonnenen Faceoffs (53,2 Prozent), Checks (27:26), geblockten Schüssen (17:14) und einem soliden Powerplay (2/4) sprach an diesem Abend eigentlich viel für die Wild.

„Ich finde, wir haben heute viele Chancen kreiert“, sagte Minnesotas Trainer John Hynes. „Wir hätten mehr Tore schießen müssen. Leider sind die Dinger heute nicht reingegangen. Die Chancenerarbeitung, die Anzahl der Möglichkeiten, erwartete Tore, Zeit in der Offensivzone und viele solcher Zahlen sprachen alle für uns. Der Prozess ist positiv, aber wir müssen anfangen, unsere Chancen zu nutzen.“

„Wir wussten, dass sie eine Menge Feuerkraft haben und dass es trotz unserer Führung ein langes Spiel werden würde“, befand Winnipegs Torwart Laurent Brossoit (36 Saves, 92,3 Prozent Fangquote). „Wir haben dem Sturmlauf getrotzt, das zweite Drittel, in dem sie gedrückt haben, überstanden und dann im dritten Drittel alles klar gemacht.“

„Ich finde, wir haben gar nicht so viel zugelassen“, sah Wild-Torwart Marc-Andre Fleury (24 Saves, 82,8 Prozent Fangquote) das Positive. „Wir wurden in keiner Weise ausgespielt. Nichts, worüber man sich sorgen machen müsste. Wir müssen dieses Spiel abhaken und weitermachen.“

MIN@WPG: Connor nimmt im Slot Maß und überwindet Fleury

Probleme gegen die Top-Teams aus der Central Division

Ein wenig besorgniserregend ist jedoch Minnesotas Ausbeute gegen die drei Top-Teams aus der Central Division: Weder gegen die Jets, noch gegen die Colorado Avalanche oder die Dallas Stars gelang bislang auch nur ein einziger Sieg (0-7).

„Es gibt Mannschaften in unserer Division, gegen die wir einen Hang haben, zu verlieren. Es sind aber wichtige Spiele gegen diese Teams“, so Faber. „Wir haben Selbstvertrauen und kämpfen um die Playoff-Plätze. Wenn wir diese erreichen wollen, müssen wir aber auch diese Spiele gewinnen.“

„Wir wissen, dass wir diese Teams schlagen müssen“, bekräftigte auch Rossi. „Hoffentlich passiert uns das nicht wieder, wir lernen daraus und sind das nächste Mal bereit.“

Die Wild (26-24-6) sind Sechster in der Central Division und haben zwei Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Rang in der Western Conference. Für Minnesota stehen nun zwei Auswärtsspiele bei den Edmonton Oilers und den Seattle Kraken auf dem Spielplan.

Rossi könnte mit seinem nächsten Treffer auf Platz zwei der meisten Rookie-Tore der Franchise-Geschichte aufrücken, den aktuell noch Marian Gaborik (18 Treffer) hält.

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