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Während es ab Samstag für 16 der 32 NHL-Teams in den Stanley Cup Playoffs um den ganz großen Preis geht, müssen sich die übrigen 16 Teams, die sich nicht qualifizieren konnten, vorzeitig in die Sommerpause verabschieden. Für sie gilt es in die Zukunft zu blicken und den Fokus bereits auf die nächste Saison zu richten. Der Misserfolg in der abgelaufenen Spielzeit war für manche Mannschaften erwartet, für andere eine herbe Enttäuschung, doch es gibt in vielen Fällen Grund zum Optimismus.

San Jose Sharks

Die San Jose Sharks befinden sich im Umbruch, dementsprechend war nicht mit Glanzleistungen zu rechnen. Sie schlossen die reguläre Saison mit 47 Punkten (19-54-4) auf dem letzten Platz ab und haben daher die beste Chance in der Draft Lottery den ersten Pick für den NHL Draft 2024 zu erhalten und mit Macklin Celebrini eine Schlüsselfigur für den Neuaufbau zu erhalten.

Chicago Blackhawks

Für die Chicago Blackhawks war das Abschneiden auf dem vorletzten Platz mit 52 Punkten (23-53-6) ebenfalls keine Überraschung. Trotz der schwachen Leistungen können Blackhawks-Fans aber optimistisch sein. Connor Bedard, der erste Pick beim NHL Draft 2023, erfüllte die hohen Erwartungen und bewies mit 61 Punkten (22 Tore, 39 Assists) als bester Rookie der Liga, dass er der erhoffte Leistungsträger für die neue Ära der Blackhawks sein kann.

DAL@CHI: Bedard schießt im Powerplay das 1:0

Anaheim Ducks

Einen Platz vor Chicago landeten mit 59 Punkten (27-50-5) die Anaheim Ducks. Für sie ist es bereits die sechste Saison in Folge ohne Playoff-Teilnahme. Besonders ihre jungen Stars wurden diese Saison von Verletzungen geplagt. Mason McTavish verpasste 18 Spiele, Trevor Zegras konnte sogar nur 31 Mal antreten. Ihre Rookies mussten ebenfalls immer wieder aussetzen, doch wenn sie zum Einsatz kamen, machten Stürmer Leo Carlsson, die Verteidiger Pavel Mintyukov und Jackson LaCombe und Torwart Lukas Dostal Lust auf mehr.

Columbus Blue Jackets

Ähnlich wie die Ducks, sind die Columbus Blue Jackets seit Jahren Stammgäste im Tabellenkeller. Das nutzten sie aber, um sich einen ansehnlichen Prospect Pool aufzubauen, der langsam, aber sicher in die NHL nachrückt. Adam Fantilli war vor seiner Verletzung, die seine Saison nach 49 Spielen beendete, unter den besten Rookies der Liga und Dmitri Voronkov überraschte mit starken Offensivleistungen.

Montreal Canadiens

Zum dritten Mal in Folge beendeten die Montreal Canadiens die Saison als Schlusslicht der Atlantic Division. Allerdings fuhren sie von Jahr zu Jahr mehr Punkte ein und arbeiteten sich an die Konkurrenz heran. Ein zentrales Thema ihrer Saison war der Durchbruch von Juraj Slafkovsky (Pick Nr. 1 beim NHL Draft 2022). Er verbesserte sich von zehn Punkten in seiner Rookie-Saison auf 50 Zähler (20 Tore, 30 Assists).

Arizona Coyotes

Die Arizona Coyotes werden kommende Saison nicht mehr unter diesem Namen antreten. Die Mannschaft wird zukünftig in Utah spielen, der Name des neuen Teams ist noch nicht bekannt. Die Mannschaft voller junger Talente war diese Saison lange auf Playoff-Kurs, ehe ihre Leistungen einbrachen. In Utah bietet sich unter einem neuen Eigentümer die Chance für einen frischen Start.

Ottawa Senators

Tim Stützle erlebte mit den Ottawa Senators eine enttäuschende Saison. Mit der Fülle an Talent, die um Stützle und Kapitän Brady Tkachuk versammelt ist, sollte diese Saison nach Jahren des Neuaufbaus wieder der Schritt Richtung Playoffs folgen, am Ende fuhren sie mit 78 Punkten (37-41-4) aber acht Punkte weniger ein als im Vorjahr. Mit Stützle, Tkachuk, Drake Batherson und Josh Norris haben die Senators jedoch einen guten Kern an jungen Spielern, auf den sich aufbauen lässt.

EDM@OTT: Stützle trifft und liefert zwei Vorlagen

Seattle Kraken

Nach der Teilnahme an den Playoffs in der vergangenen Saison war das vorzeitige Ausscheiden in dieser Saison sicherlich eine Enttäuschung für die Seattle Kraken. Grund zur Panik ist das aber lange nicht. Für Seattle war es erst die dritte Saison in der NHL und das Team war erneut lange im Rennen um einen Platz unter den besten 16. Für eine so junge Franchise ist eine solche Entwicklung ein normaler Kurs, der insgesamt in die richtige Richtung geht.

Calgary Flames

Die Calgary Flames befinden sich in einem besorgniserregenden Trend. Vor zwei Jahren fuhren sie 111 Punkte ein, im folgenden Jahr 93, nun nur noch 81. Die Enttäuschung der Saison war Jonathan Huberdeau, der nicht die Offensive brachte, die man von einem Spieler seines Kalibers mit einem Gehalt von 10,5 Millionen US-Dollar pro Jahr erwartet. Er verbesserte sich zum Jahreswechsel aber deutlich. Die positiven Überraschungen der Mannschaft waren Blake Coleman und Yegor Sharangovich, die beide zum ersten Mal in ihrer Karriere die Marke von 30 Toren knackten.

New Jersey Devils

Einen katastrophalen Saisonverlauf erlebten die New Jersey Devils. Zu Saisonbeginn galten sie als Mitfavoriten auf den ersten Platz in der Metropolitan Division. Stattdessen verpassten sie die Playoffs mit 81 Punkten deutlich, nachdem sie ein Jahr zuvor mit 112 Punkten den zweiten Platz belegt hatten. Die Offensive und die Special Teams konnten sich aber sehen lassen. Wenn die Devils ihre Abwehr in den Griff kriegen und einen verlässlichen Torwart finden, könnten sie nächste Saison wieder oben mitmischen.

Buffalo Sabres

Die Buffalo Sabres ziehen bereits zum 13. Mal in Folge nicht in die Playoffs ein. Der große Gewinner ihrer Saison war der Münchner JJ Peterka, der seine Statistik im Vergleich zu seiner Rookie-Saison von 32 auf 50 Punkte (28 Tore, 22 Assists) verbessern konnte. Die Sabres stehen am Beginn einer neuen Generation rund um Peterka, die Stürmer Zach Benson und Jack Quinn und die Verteidiger Rasmus Dahlin und Owen Power, die ihre Durststrecke endlich beenden könnte.

Philadelphia Flyers

An die Philadelphia Flyers gab es diese Saison keine hohen Erwartungen, die Mannschaft sollte sich eigentlich im Neuaufbau befinden und sich am Ende der Tabelle einreihen. Die Flyers überraschten aber durch starke Leistungen und hielten sich lange unter den besten Teams der Metropolitan Division. Erst gegen Ende der Saison ließen sie nach und verpassten die Playoffs doch noch. Trotzdem übertrafen sie die Erwartungen und können mit ihrer Saison zufrieden sein.

Minnesota Wild

Erst zum zweiten Mal in den vergangenen zwölf Saisons schafften es die Minnesota Wild nicht in die Playoffs. Das große Thema bei den Wild waren diese Saison aber die Rookies, die Mut für die Zukunft machen. Der Österreicher Marco Rossi war mit 21 Toren der zweitbeste Rookie-Torjäger hinter Bedard und Verteidiger Brock Faber spielte als zweitbester Rookie-Scorer mit 47 Punkten (8 Tore, 39 Assists) eine überragende Saison.

Pittsburgh Penguins

Nach über einem Jahrzehnt an der Spitze der Liga holt die Realität die Pittsburgh Penguins ein. Sie scheiterten nur ganz knapp um drei Punkte zum zweiten Mal in Folge im Kampf um einen Playoff-Platz. Der Abstand war aber schon deutlich größer und die Penguins machten es auf der Zielgeraden mit einem beeindruckenden Schlussspurt nochmal spannend. Dabei glänzten die Veteranen Sidney Crosby, Kris Letang und Erik Karlsson, die zeigten, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören.

NSH@PIT: Crosby und Bunting im Zusammenspiel

Detroit Red Wings

Die Detroit Red Wings setzen ihre positive Entwicklung fort und sammeln von Jahr zu Jahr mehr Punkte. Diese Saison hielten sie sich lange auf einem Playoff-Platz, ehe sie die zweite Wildcard am letzten Spieltag an die Washington Capitals verloren. Der Trend geht mit einer jungen Mannschaft, die sich mit Talenten wie Moritz Seider und Lucas Raymond noch in der Entwicklung befindet, aber in die richtige Richtung.

St. Louis Blues

In der Western Conference reichten 92 Punkte nicht für St. Louis, dabei hatten sie sogar einen Punkt mehr als die Capitals, die sich die zweite Wildcard im Osten sicherten. Rookie Joel Hofer etablierte sich als zweiter starker Torwart hinter Jordan Binnington. Entwickelt er sich weiter auf diesem Niveau könnten die Blues eins der besten Torwart-Tandems der Liga haben und sich in den nächsten Jahren mit einer starken Defensive wieder in den Playoff-Rängen festsetzen.

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