Ein weiterer Aspekt ist, dass Spieler, die vor allem gegen die stärksten Spieler des Gegners und bei Bullies im eigenen Drittel antreten müssen, sich schwerer tun positive Plus-Minus-Werte vorzuweisen, als diejenigen, die im offensiven Bereich das Eis betreten und gegen die hinteren Reihen eingesetzt werden.
Nicht wenige fordern daher die Abschaffung dieser Statistik. Doch sie gehört zu den wesentlichen Statistiken im Eishockey, weil sie relativ einfach berechnet wird. Ein Fakt, der nicht zu missachten ist, denn wenn der Fan erst Statistik studieren muss, um einige der neuartig entwickelten Zahlen nachvollziehen zu können, dann ist es nicht unbedingt für die Transparenz förderlich.
Ähnliches in dieser Hinsicht, wenn nicht sogar noch gravierender, gilt es für die Save Percentage (Fangquote) der Torhüter. Auch dieser Wert ist von vielen Faktoren abhängig, die die Statistiker durch neu ermittelte Werte in der Aussagekraft verbessern wollen.
Ähnliches:*** ***[19. Powerranking: Bruins an der Spitze]
So fließen neuerdings Relationen ein, von wo Schüsse abgegeben werden, ob es Schüsse auf lange Distanz oder aus kurzer sind, ob sie von rechts oder links oder aus der Mitte abgefeuert werden. Weiterhin soll einfließen, wie viele Schüsse im Powerplay, in Unterzahl oder bei gleicher Mannschaftsstärke gehalten oder kassiert wurden.
Der Nachteil an der Geschichte, gegenüber aussagekräftigeren Statistiken, ist, dass die Übersichtlichkeit für den gewöhnlichen Fan verloren geht. Oder wer kann schon mit eigenen Worten die USAT-Statistik (Unblocked shot attempts / ungeblockte Schussversuche) erklären? Die Fangquote bei gleicher Spielerstärke (EVSV%) gehört da noch zu den nachvollziehbaren Zahlen.
In der heutigen Zeit ist das Statistik-Glossar explodiert mit verschiedenen neuen Kategorien, ob sie die Leistung eines Spielers besser darstellen oder nicht, bleibt in der Entscheidung des Betrachters. Eishockey ist ein Mannschaftssport und deswegen persönliche Leistungen stark von den Mitspielern abhängig. Statistiken sollten gerade für Fans nicht zu komplex sein. Dass Trainer und Betreuer aussagekräftigere Zahlen als die reine Plus-Minus und die Fangquote wünschen, ist eine logische Thematik, doch der Eindruck und die Wahrnehmung einer Leistung wird ein klarer Aspekt bleiben.