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Die laufende Erfolgsserie der Detroit Red Wings hat sich am Sonntag verlängert. Durch einen hart erkämpften 4:2-Erfolg in der Scotiabank Arena gegen die Toronto Maple Leafs punktete das Team von Moritz Seider, der es auf 22:50 Minuten Eiszeit brachte, zum sechsten Mal in Folge. Dabei mussten die Gäste lange um die Früchte ihrer Arbeit zittern. Andrew Copp traf erst 1:40 Minuten vor der Schlusssirene zur 3:2-Führung Detroits. Copp nahm in der entscheidenden Szene einen Pass von Michael Rasmussen an und traf anschließend von der linken Kreiskante aus gegen Torontos Torhüter Ilya Samsonov.

Red Wings siegen am Ende eines ungewöhnlichen Tages

„Das war ein guter Sieg", freute sich Red Wings-Trainer Derek Lalonde hinterher. „Zuletzt haben wir wirklich einzigartige 24 Stunden erlebt“, meinte der Coach am Tag nach dem 5:3-Sieg seiner Schützlinge gegen die Los Angeles Kings. „Ich habe einen solchen Tag jedenfalls noch nicht erlebt. Ich glaube, das hat niemand in der Liga. Das extreme Winterwetter, mechanische Probleme (mit dem Flugzeug), es war verrückt. Erst rund eine Stunde vor einem NHL-Spiel vor Ort zu erscheinen, ist wirklich sehr ungewöhnlich. Aber unsere Jungs haben das alles sehr gut gemeistert. Es gab Dinge, die wir in den letzten 24 Stunden nicht kontrollieren konnten. Das Einzige, was wir kontrollieren konnten, war unser Einsatz und unsere Leistung, und im Großen und Ganzen haben die Jungs einen ziemlich guten Job gemacht", resümierte der Coach der siegreichen Mannschaft zufrieden.

Detroits Erfolgsserie erfolgreich verlängert

Neben Copp glänzte bei Detroit (22-16-5) in erster Linie Dylan Larkin, der ein Tor und einen Assist beisteuern konnte. Der Sieg in Toronto war der fünfte Sieg aus den vergangenen sechs Spielen (5-0-1) für die Red Wings, die damit ihre laufende Punkteserie erfolgreich fortsetzen konnten. Torhüter James Reimer, der seine ersten sechs NHL-Saisons von 2010 bis 2016 bei den Maple Leafs spielte, kam bei seinem ersten Einsatz seit dem 27. Dezember auf 28 Paraden. „Reimer hat unglaublich gespielt", freute sich Larkin. „Ich weiß, dass es für ihn in dieser Halle immer etwas ganz Besonderes ist, und er hat dementsprechend heute eine sehr gute Torwartleistung gezeigt. Wir waren gut in der Strafzeitenvermeidung, aber heute Abend ist es etwas ganz anderes, wenn man bedenkt, wie viel Einsatz und Aufopferung dahinter steckt. Es war unglaublich."

DET@TOR: Larkin haut die Scheibe rein

Kane mit Verletzung früh vom Eis

Einen Wermutstropfen musste Detroit schlucken. Stürmer Patrick Kane verließ das Spiel im ersten Drittel mit einer Unterkörperverletzung vorzeitig, nachdem er von Pontus Holmberg an der Bande hart angegangen wurde. Coach Lalonde gab nach dem Spiel lediglich bekannt, dass er nicht glaubt, dass die Verletzung mit dem Hüftschaden zusammenhängt, wegen dem sich Kane am 1. Juni 2023 einer Operation unterziehen musste.

Treffer von Holmberg und Marner für Toronto zu wenig

Auf der anderen Seite reichten Tore von Holmberg und Mitchell Marner für die Hausherren nicht, um die dritte Niederlage hintereinander (0-2-1) zu vermeiden. Die Saison-Statistik der Maple Leafs beläuft sich nach dem abermaligen Rückschlag auf 21-12-8. „Wir haben heute Abend nicht genug Offensive gezeigt", befand Torontos Trainer Sheldon Keefe nach Spielende. Den Maple Leafs boten sich direkt im Eröffnungsdrittel drei Überzahlsituationen, von denen sie keine zu einem Treffer verwerten konnten. „Wir haben zu Beginn des Spiels viel in Überzahl gespielt, aber waren in der Offensive leider heute nicht scharf genug. Für mich lag es heute schlicht an einem Mangel an Offensivkraft“, beklagte der Coach.

DET@TOR: Marner befördert den Puck zur erneuten Führung in die Maschen

Torhüter Samsonov, der am Mittwoch von Toronto aus der American Hockey League (AHL) zurückbeordert wurde, kam bei seinem ersten Einsatz seit dem 29. Dezember auf 20 Paraden. „Ich denke, er hat alles gegeben", ordnete Keefe die Leistung seines Goalies ein. „So gut hat er meiner Meinung nach in der ganzen Saison noch nie ausgesehen, wenn es darum geht, wie er den Puck verfolgt... Ich denke also, das war heute ein positiver Schritt für ihn."

Zweifache Führung reicht Maple Leafs nicht

Nach torlosem ersten Spielabschnitt eröffnete Holmberg den Torreigen 32 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels mit der 1:0-Führung für Toronto. Er lenkte einen Schuss von Morgan Rielly im Slot ins Tor. Larkin glich in der 36. Minute für die Red Wings zum 1:1 aus, als er ein Zuspiel von David Perron knapp unterhalb des linken Anspielpunktes verwertete.

Marner brachte die Maple Leafs noch vor Drittelende erneut in Führung (39.). Das Tor war sein 600. NHL-Punkt. Er erreichte diesen Meilenstein in 548 Spielen. Keinem anderen Akteur in der Geschichte der Maple Leafs gelang dies schneller. Zuvor hielt Darryl Sittler mit 584 Spielen den Rekord. Daniel Sprong glich nach 2:46 Minuten des dritten Drittels mit einem Rückhandschuss zum 2:2 aus. Nachdem Copp Detroit kurz vor dem Ablauf der Uhr mit 3:2 in Führung gebracht hatte, traf Lucas Raymond 19 Sekunden vor Schluss noch ins leere Tor zum Endstand.

DET@TOR: Copp sorgt für die späte Führung

Reimer schwärmt nach Spielende von ‚speziellem Tag‘ 

„Es ist wirklich ein Segen, dass wir unseren Lebensunterhalt mit dem Sport verdienen können", freute sich Reimer nach dem für ihn so besonderen Abend in Toronto. „Ab und zu ist es ein ganz spezieller Tag, und heute Abend war so einer.  Es gab eine Menge an Widrigkeiten zu überwinden. Wir standen mit dem Rücken zur Wand, der Zeitplan ist völlig durcheinander geraten, weil wir zu spät gekommen sind und all das. Das sind Spiele, in denen man direkt aufgeben oder sich voll reinhängen kann. Ich denke, wir haben uns heute alle für unseren großen Kampfgeist belohnt.“ 

Red Wings reisen weiter nach Florida 

Weiter geht es für Seider und seine Mitstreiter am Mittwoch (7 p.m. ET; Sky Sport, NHL.tv; Do. 1 Uhr MEZ) auswärts bei den Florida Panthers. Zumindest das Wetter dürfte dann auf den Tagesablauf der Red Wings aller Voraussicht nach keinen negativen Einfluss mehr haben.

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