Ob man in diesem Sommer noch weitere Offer Sheets sehen wird, ist jedoch fraglich. Wie man an dem Verlauf der vergangenen Jahre sieht, stehen die Chancen bei solchen Angeboten nicht gut. Das Angebot der Canadiens für Aho war nicht schlecht, die Summe von über acht Millionen kann sich sehen lassen. Doch Spieler wie der junge Finne, wie Marner, Laine, oder Matthew Tkachuk, sind nicht einfach nur durchschlagskräftige Athleten und Torgaranten, sie sind oft die Zukunft, das Gesicht, die Identität eines Franchise.
Unter diesen Umständen ist es nur zu verständlich, dass Teams bereit sind hohe Summen zu zahlen, um diese Talente zu halten. Das Beispiel der Canadiens kann für andere Klubs abschreckend sein, unter Umständen ist es jedoch auch eine Lektion für andere General Manager.
Es ist klar, dass man für die jungen Spieler tief in die Tasche greifen muss, und viel Platz im Salary Cap aufgeben muss. Doch auch andere Vertragskonditionen können ausschlaggebend sein. Die Canadiens versuchten etwa den Vertrag so zu gestalten, dass knapp die Hälfte der Gesamtsumme in den ersten zwölf Monaten auszuzahlen ist, in der Hoffnung, dass die Hurricanes diese finanzielle Verpflichtung nicht mitgehen können. Diese Hoffnung wurde enttäuscht, doch sie zeigt, dass es Optionen gibt, die über das reine Gehalt hinausgehen.
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Interessant könnte etwa der Fall Marner werden. Der Topscorer der Toronto Maple Leafs ist ebenfalls ein RFA. Die Kanadier wollen ihn zwar auf keinen Fall gehen lassen, doch mit Auston Matthews, William Nylander und anderen jungen Stars ist das Salary Cap der Maple Leafs sehr ausgedünnt. Es gilt auch langfristig zu denken, denn nach der kommenden Saison laufen die Verträge beinahe der gesamten Verteidigung aus. Bieten sie Marner nun zu viel an, geraten sie in den kommenden Saisons in Nöte, wenn es um die neuen Verträge für die anderen Spieler geht.
Ein Offer Sheet kann sich also lohnen, auch wenn es nur selten zum Erfolg führt. Es gilt den richtigen Zeitpunkt und die richtigen Konditionen zu finden, um den Spieler zu locken und sein altes Team zu zwingen, ihn gehen zu lassen. Fragen kostet schließlich nichts.