Entsprechend war dann auch die Stimmungslage nach dem offiziellen Aus im Playoff-Rennen. Besonders Kapitän Anze Kopitar wirkte bei den Interviews in der Umkleide nach Spielschluss bitter enttäuscht und völlig demoralisiert. "Ich fühle mich einfach leer. Wir wussten um die Situation. Wir haben alles gegeben. Es hat nicht gereicht."
Doch damit ist im Grunde nur das heutige Spiel erklärt. Wieso eine Mannschaft mit so viel Potential ausgerechnet in dieser Phase, wo der Kader erstmals wieder halbwegs komplett und in guter Gesundheit auf dem Eis stand, vor dem Tor so wenig effektiv ist, das wird das große Rätsel sein, welches die Verantwortlichen der Franchise über die nächsten Wochen und Monate hinweg zu analysieren haben werden.
Ob das Team in dieser bzw. einer ähnlichen Zusammensetzung im Herbst wieder einen neuen Anlauf nehmen wird? Oder bedarf es hier nun personeller Veränderungen? Die Meinungen werden auseinandergehen.
So richtig erklären konnte sich den sportlichen Absturz in den letzten Wochen ohnehin schon niemand mehr, wenn man die Geschehnisse rund um das Team etwas intensiver verfolgte. Auch die spektakuläre Neuverpflichtung von Jarome Iginla zur Trading Deadline hatte letztendlich nicht die gewünschte Signalwirkung.
Coach Sutter wirkte zuletzt häufig bereits etwas schnippisch, konnte wirkliche Erklärungsansätze für den zu häufig ausbleibenden Ertrag für großen Aufwand nicht wirklich liefern. An ihm nun jedoch grundsätzlich zu zweifeln wäre allerdings wohl auch ziemlich fahrlässig. Der Coach hat ja bereits mehr als einmal bewiesen, dass er mit Spielern dieser Qualität hervorragend umzugehen vermag. Warum sollte er, wenn der Kader im Herbst dann von größeren Ausfällen verschon bleibt, mit seinem Team nicht erfolgreich einen neuen Anlauf nehmen können?
Wie tief der Frust derzeit jedoch in und um Los Angeles herum aktuell ist, das machen auch die Worte von Torhüter Quick deutlich, der seine Gedanken nach dem Spiel kurz formulierte: "Andere Teams finden Mittel und Wege um solche Spiele 1:0 oder 2:1 zu gewinnen. Wir nicht!"
Damit ist das Dilemma der Kings in der Saison 2016-17 kurz und prägnant auf den Punkt gebracht. Der Sommer wird ungewollt lang werden für Team und Fans in Los Angeles.