Spielt eventuell auch das System des Trainers eine Rolle?
Bei den Kings (18), Blackhawks (15) und auch bei den St. Louis Blues, der Mannschaft mit den viertmeisten Overtime-Gamewinnern (12) in den vergangenen zwei Jahren im Westen, verstärkt sich dieser Eindruck. Beim Team von Ken Hitchcock ist Tarasenko der einzige von insgesamt neun Spielern, der mehrmals in der Verlängerung treffen konnte. Ein weiteres Beispiel sind die Calgary Flames, die unter Ex-Coach Bob Hartley in der vergangenen Saison zehn Overtimesiege einfahren konnten und nun unter Glen Gulutzan, der das Amt des Cheftrainers im Sommer übernommen hat, nur noch dreimal in der Verlängerung gewannen obwohl der Großteil ihrer OT-Siegtorschützen noch immer dem Kader angehören.
Wer sind saison- und modusübergreifend die Overtimespezialisten?
Unter den 25 besten Overtimespezialisten in der Geschichte der NHL sind noch zwölf aktiv. Florida Panthers Rechtsaußen Jaromir Jagr führt das All-time Ranking mit 19 Overtime-Treffern an, gefolgt von Washington Capitals Alex Ovechkin (18 OTG) und Patrik Elias (16 OTG). Zweitbester Verteidiger hinter Scott Niedermayer (13 OTG), der 2010 seine aktive Karriere beendete, ist San Jose Sharks Brent Burns (10 OTG). Er konnte auch schon in der laufenden Saison zweimal seinem Team einen Zusatzpunkt sichern.
Zähler, die man in der Overtime gewinnt, nimmt man gerne mit. Wie stark eine Mannschaft insgesamt ist, lässt sich daraus aber nicht ablesen. Mit den Montreal Canadiens, bisher ein Overtimesieg, und den Pittsburgh Penguins, zwei Overtimesiege, zählen die aktuellen Divisionsersten in der Eastern Conference in dieser Saisonstatistik hinten. Sie gewinnen ihre Spiele halt schon häufig in der regulären Spielzeit - ist auch nervenschonender!