EDM Oilers 1-20

Am Donnerstag war Leon Draisaitl beim 4:2 gegen die Seattle Kraken mit vier Torbeteiligungen noch der gefeierte Mann in Reihen der Edmonton Oilers. Am Samstag bewies das Team einmal mehr, dass es auch erfolgreich sein kann, wenn die beiden Superstars Draisaitl und Connor McDavid punktemäßig nicht groß in Erscheinung treten. 

Beim 3:1-Sieg gegen die Calgary Flames im Scotiabank Saddledome unterstrichen die Oilers, dass die breite im Kader doch ausgeprägter vorhanden ist, als es ihnen häufig nachgesagt wird. Ryan McLeod, Sam Gagner und Zach Hyman trafen diesmal für Edmonton, während Torwart Stuart Skinner mit 26 Paraden den Sieg sicherte.

Siegesserie stößt in historische Dimensionen vor 

Edmontons 13. Erfolg in Serie bedeutet zudem nicht nur einen neuen Franchise-Rekord, sondern machte die Oilers der Saison 2023/24 in dieser Kategorie zudem zum neuen kanadischen Rekordhalter in der NHL-Geschichte. Erst am Donnerstag hatten Draisaitl und seine Mitstreiter beim zwölften Erfolg am Stück mit dem bisherigen Rekordhalter, den Montreal Canadiens von 1967/68, gleichgezogen.

„Als wir die frühere (Franchise-Rekord-)Serie von zehn Spielen geschafft hatten, haben wir die Oilers, die Teams der 80er Jahre, überboten. Das war toll.  Jetzt auch das historische Team aus Montreal in den Schatten gestellt zu haben, ist fantastisch", freute sich Edmonton-Stürmer Zach Hyman nach der Schlusssirene in Calgary. „Ich bin mir sicher, es wird eines Tages sehr speziell sein, darauf zurückzublicken, dass wir jetzt diese Rekordserie für ein kanadisches Team halten. Aber wir wollen natürlich weiter gewinnen. Wir werden sehen, wie es jetzt weitergeht.“

„Jedes Mal, wenn man als Team etwas Positives erreicht, ist das aufregend", befand Kapitän McDavid. "Das ist gut für unsere Gruppe."

„Es war sicherlich nicht das schönste Spiel“, ergänzte Hyman relativierend. „Alles fängt hinten bei ‚Stu‘ an. Offensichtlich war er unglaublich gut drauf. Er hat heute Abend wieder eine hervorragende Leistung gezeigt. Man gewinnt viele Spiele, wenn man nur ein Tor zulässt, also war er phänomenal." 

Edmonton kann das Ende von McDavids Lauf verkraften

Die Oilers haben zudem neun Auswärtsspiele in Folge gewonnen, was ebenfalls einen neuen Franchise-Rekord darstellt, und in den vergangenen elf Auftritten nie mehr als zwei Tore zugelassen. „Wir spielen gerne auswärts", ließ McDavid, dessen zwölf Spiele andauernde Punkteserie (fünf Tore, 13 Assists) endete, dazu wissen. „In der Fremde zu spielen macht immer Spaß, es ist ein feindliches Umfeld. Es fühlt sich dann so an, als würde man gegen jeden in der Halle spielen, und das macht uns eine besondere Freude."

EDM@DET: McDavid gleicht mit beeindruckendem Tor aus

Gute Chancen auf weitere Siege auf heimischem Eis

Die Chancen, dass sich dieser gute Lauf der Oilers weiter fortsetzen wird, stehen nicht schlecht. Es sind vor der mehrtägigen Pause wegen des NHL All-Star Game 2024 noch drei Heimspiele hintereinander angesetzt. Auch wenn McDavid nach dem Sieg gegen die Flames angab, auswärts besonders gerne anzutreten, ist die Bilanz auf heimischem Eis mit 13-6-1 noch etwas besser als die in fremden Hallen (13-9-0). 

Der nächste Gegner, der versuchen wird den Siegeszug Edmontons zu unterbrechen, werden im Rogers Place am Dienstag (9 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 3 Uhr MEZ) die Columbus Blue Jackets sein. Danach folgen Duelle gegen die Chicago Blackhawks (25.1.) und Nashville Predators (27.1.).

Flames von eigener Leistung enttäuscht

In der jüngsten Auflage der ‚Battle of Alberta‘ reichte den Flames ein Treffer von MacKenzie Weegar nicht, um etwas Zählbares aus diesem Duell mitzunehmen. Auch die 29 Paraden von Torhüter Dan Vladar konnten die Niederlage gegen den Kontrahenten nicht verhindern. „Es ist immer frustrierend, wenn man verliert. Dabei spielt auch der Gegner keine Rolle“, versuchte Calgary-Stürmer Blake Coleman nach dem Spiel das gerade miterlebte einzuordnen. „Wir erspielen uns selbst immer wieder diese großartigen Gelegenheiten, und dann machen wir zwei Schritte zurück. Es wird langsam Zeit, dass wir uns diese Rückschläge ersparen", meinte er, nachdem die Flames nach vier Siegen in Serie nun bereits den zweiten Rückschlag hintereinander einstecken mussten.

Calgary holt Rückstand nach erstem Drittel auf 

McLeod brachte die Oilers in der 16. Minute mit 1:0 in Führung, als er einen Pass von Warren Foegele annahm und einen Schuss über Vladars Handschuh hinweg in die Maschen beförderte. Doch die Flames zeigten eine Reaktion. Weegar glich nach 1:58 Minuten des zweiten Drittels zum 1:1 aus, als er einen Pass von Coleman bei einem Konter über die linke Schulter von Skinner chippte. „Das war kein guter Anfang von uns", beklagte Coleman. „Aber wir hatten eine gute Antwort parat, haben das Spiel ausgeglichen. Leider haben wir danach dann einfach nichts mehr zustande gebracht. Wir haben ihrem Torwart das Leben nicht schwer genug gemacht."

Glückstreffer sorgt für die Entscheidung

Gagner brachte Edmonton in der 42. Minute mit 2:1 in Führung, nachdem sein Pass von hinter der Torlinie in die Mitte von Abwehrspieler Rasmus Andersson entscheidend abgefälscht wurde, bevor er den Daumen von Vladars Handschuh erwischte und danach vom Pfosten ins Tor prallte. „Ich habe mich ziemlich schlecht für Vladar gefühlt", zeigte Edmonton Goalie Skinner Mitgefühl mit seinem Gegenüber. „In dem Moment habe ich mich natürlich sehr gefreut, weil wir dadurch ein Tor mehr geschossen haben. Aber ein großes Lob an Vladar. Er hat ein unglaubliches Spiel gemacht. Es hätte für uns ziemlich schnell außer Kontrolle geraten können."

EDM@CGY: Gagner sorgt mit Glück für die Führung

Hyman traf 35 Sekunden vor Schluss mit einem Wrap-around noch ins leere Tor zum Endstand. „Wir hätten ein bisschen mehr Stolz zeigen sollen", befand Weegar hinterher enttäuscht. „Es ist ein wichtiges Spiel, sie kommen in unser Territorium, in unsere Stadt. Ich hatte gehofft, wir hätten ein bisschen mehr Energie im Tank. Natürlich gab es für uns auch einige gute Erkenntnisse in diesem Spiel. Ich habe aber erwartet, dass wir uns ein bisschen mehr gewehrt hätten.“

Den Oilers wird es recht gewesen sein, konnten sie durch diesen Erfolg doch ihren historischen Lauf weiter fortsetzen.

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