Nico Sturms erster Blog von der Global Series

Für die San Jose Sharks beginnt die reguläre Saison 2022/23 mit der Global Series 2022 in Prag. Dort treffen sie am 7. und 8. Oktober um 20 Uhr Ortszeit auf die Nashville Predators. Die erste Station in Europa ist für die NHL-Stars jedoch die deutsche Hauptstadt, wo sie am Dienstag den 4. Oktober um 20 Uhr ihr letztes Vorbereitungsspiel gegen die DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin austragen.

Mit von der Partie ist auf Seiten der Sharks der deutsche Stürmer Nico Sturm, der im Sommer als Free Agent in San Jose unterschrieb, nachdem er mit den Colorado Avalanche den Stanley Cup gewonnen hatte. Der gebürtige Augsburger berichtet während seiner Reise exklusiv in seinem Blog auf NHL.com/de von seinen Eindrücken und Erlebnissen:

Tag der deutschen Einheit 2022, in Berlin. Besonders in diesen Zeiten, in denen soviel zerfahren und gespalten scheint, ist das ein wichtiger Tag für Deutschland. Heute in Berlin zu sein, ist für etwas ganz besonderes.
Die Hauptstadt ist für mich etwas ganz Neues. Bis jetzt war ich nur zwei Mal für Nachwuchsspiele hier. Die Stadt selbst habe ich dabei aber nie kennengelernt und kaum etwas davon gesehen. Von meiner Heimat in Augsburg aus fährt man mit dem Auto ungefähr fünfeinhalb Stunden hierher, das war nie eine Option für einen kurzen Ausflug.
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Hier ist alles ganz anders als in Augsburg. Heute ist unsere Welt zwar überall irgendwie multikulturell, aber besonders Berlin ist so ein großer Schmelztiegel, in dem so viele Kulturen aufeinandertreffen. Da ist das einfach nochmal eine andere Sache, als in meiner Heimat im Süden. Bei uns dominiert oft immer noch mehr die klassisch bayrische Tradition. Berlin ist einfach eine Metropole, während in Augsburg alles noch eine Nummer kleiner und gemütlicher ist.
Ich hatte heute noch keine Chance durch die Stadt zu laufen, aber ich bin gespannt, was für den heutigen Feiertag geboten sein wird. Die Mauer will ich auf jeden Fall auch noch sehen und Checkpoint Charlie, wenn ich Zeit habe, heute Abend noch hinzugehen.

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Am Ende ist der Zeitplan aber leider sehr eng und wir sind hier, um am Wochenende die vier Punkte zu holen. Da muss man einfach versuchen die Balance zu finden und auf der einen Seite richtig zu trainieren und sich auf das Wochenende vorzubereiten, auf der anderen Seite aber auch die ein oder andere Sache zu sehen.
Im ersten Training hier in Berlin hatte ich ein wirklich gutes Gefühl. Im letzten Spiel gegen Vegas habe ich einen Check abgekriegt und musste als Vorsichtsmaßnahme wegen der Möglichkeit einer Gehirnerschütterung aus dem Spiel gehen. Das ist nie schön, wenn man nicht weiterspielen darf, aber am Ende ist es zum Besten von uns Spielern. Ich habe aber wieder grünes Licht für das Training und das Spiel morgen und fühle mich gut.

Die große Eisfläche ist für mich nach den Jahren in Nordamerika genauso ungewohnt, wie für meine Teamkollegen. Da muss man natürlich etwas mehr laufen, man muss etwas andere Laufwege gehen. Da ist es gut, dass wir uns heute und morgen früh daran gewöhnen können, bevor es gegen die Eisbären geht und besonders, bevor es in Prag ernst wird.