Hischier-NJD

Beim NHL Draft 2017 gab es einen Moment, in dem Ash und Mandy Phillips womöglich für Rino und Katja Hischier gehalten wurden.
Nachdem New Jersey Devils General Manager Ray Shero im United Center in Chicago Nico Hischier als den ersten Pick bekannt gegeben hatte, fingen die Kameras das Geschehen auf den Sitzplätzen ein. Eine Gruppe von Leuten jubelte so begeistert, dass es nur logisch war anzunehmen, dass sie mit dem Teenager aus der Schweiz verwandt sein mussten.

Nicht ganz.
"Wir sind aufgesprungen und haben geschrien und ich glaube jeder dachte wir wären seine Eltern", sagte Ash. "Die Kameras waren auf uns gerichtet und unsere Handys haben verrückt gespielt, weil unsere Freunde uns schrieben, dass wir im Fernsehen sind."
Mandy sagte: "Wir waren so aufgeregt. Ich erinnere mich, dass ich gedacht habe, das ist nicht mal mein Sohn, aber ich fühle so große Emotionen... Mir kamen die Tränen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für seine echte Familie gewesen sein muss."
Hischiers echte Familie, seine Eltern Rino und Katja, seine Schwester Nina und sein Bruder Luca, saßen während der Bekanntgabe mit ihm hinter der Bühne.
Ash und Mandy Phillips sind nicht mit den Hischiers verwandt, aber darauf würde man nicht kommen, wenn man sie zusammen sieht. Für Nico sind sie seine zweite Familie. Für zehn Monate waren Ash und Mandy, ihr Sohn Ethan und ihre Tochter Megan seine Ersatzfamilie, als sie ihn während der Saison 2016/17 in ihrem Haus aufnahmen, während er seine erste Spielzeit in Nordamerika in Halifax in der Quebec Major Junior Hockey League verbrachte.
Die Chancen stehen gut, dass die Familie Phillips auch beim NHL Drraft 2018 am 22. Juni in Dallas Teil einer ähnlichen Szene sein werden. Sie haben ein weiteres Talent aufgenommen, das unter den ersten fünf Picks erwartet wird, den 18-Jährigen Filip Zadina.
In Nordamerika ist es üblich, dass solche Pflegefamilien ihr Heim für junge Spieler öffnen, die ihre Heimat verlassen, um für Elite-Klubs in der Fremde, in Hischiers Fall sogar in einem anderen Land, zu spielen.
"Sie waren immer für mich da", sagte Hischier. "Klasse Menschen."
Ash und Mandy, die seit 21 Jahren verheiratet sind, nehmen seit der Saison 2012/13 Spieler des Teams von Halifax auf. Seitdem haben sie vier Spieler beherbergt: Brian Lovell (Chateuguay, Queebec) für zwei Jahre, Philippe Gadoury (Greenfield Park, Quebec) für zwei Saisons, Hischier und nun Zadina, den neuesten Star in Halifax. Für den Rechtsaußen aus Tschechien ist es die erste Saison in Nordamerika.
Ash und Mandy sind seit 20 Jahren Fans von Halifax und waren bei den meisten Heimspielen, seit sie vor sieben Jahren aus Calgary in die Hauptstadt von Nova Scotia gezogen sind. Ash kommt aus Dartmouth, Nova Scotia und arbeitet als Portfoliomanager für ein Immobilienunternehmen. Mandy kommt aus Wales und arbeitet in Teilzeit als Betreuerin für Kinder in einem Fitnesscenter.
Der 16-Jährige Ethan besucht die South Kent School in Connecticut, wo er auch einer der besten Spieler im Eishockey Team der Schule ist. Für die Saison 2020/21 hat er sich bereits für die Quinnipiac University entschieden. Die 19-Jährige Megan besucht die University of Wolfville, wo sie Business studiert.

Die Familie Phillips dachten, wenn sie Spieler aufnehmen, wäre das gut für den damals 10-Jährigen Ethan, der damals sein Spiel auf ein neues Level bringen wollte. Damals hätte er sicher nicht gedacht, dass er in ständigem Kontakt mit zwei Spielern stehen würde, die sich auf die NHL vorbereiten.
"Diese Jungs sind für mich wie Söhne, besonders jetzt, wo Ethan auf einer anderen Schule ist", sagte Mandy. "Vielleicht lebt Ethan auch mal in so einer Pflegefamilie und ich hoffe, dass er dort gut behandelt wird und in die Familie eingebunden wird. Wir lieben es. Es bereichert unser Leben und wenn man die Jungs im eigenen Haus hat, macht das die Halifax Spiele noch viel spannender, weil es sich anfühlt, als würde man seinem eigenen Sohn zusehen."
Zadina sagte: "Sie würden alles für mich tun. Bessere Leute gibt es nicht."
Bei der richtigen Familie anzukommen, ist ein wichtiger Schritt für europäische Teenager, die ihr neues Leben in Nordamerika beginnen wollen. Ash und Mandy haben Hischier und Zadina diesen Schritt leicht gemacht. Aber die Familie Phillips ist nur eine von 28 in Halifax, wenn man diejenigen mitzählt, die auf Abruf sind, falls eine Familie nicht zu dem entsprechenden Spieler passt.
In der Canadian Hockey League gibt es 60 Teams in drei verschiedenen Ligen, entsprechend viele Familien gibt es auch, die die Teams der QMJHL, der Ontario Hockey League und der Western Hockey League unterstützen.
"Klar, man hat seine Freunde unter den Mitspielern und die Trainer, aber wenn man am Ende des Tages nach Hause geht, ist die Gastfamilie das nächstbeste, wenn schon die echte Familie nicht da sein kann", betonte auch Halifax GM Cam Russel die Bedeutung der Gastfamilien.
Hischier hatte für einen Teil der Saison ein Familienmitglied in Halifax. Seine Schwester Nina blieb für drei Monate im Hause Phillips, um ihm bei der Umstellung zu helfen.
Während die Gastfamilien für die Spieler hilfreich sein können, entsteht auch ein besonderes Band zwischen den Beteiligten.

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Der Ablauf
Als die Familie Phillips sich entschied, einen Spieler aufzunehmen, war der erste Schritt ein Treffen mit dem Koordinator des Programms bei Halifax, Stephen Sykes. Der ehemalige Polizist, der 2013 in den Ruhestand ging, kümmert sich seit vier Jahren um das Programm.
Die Familie Sykes nahm bereits seit 2000 Spieler auf. Sie beherbergten insgesamt 19 Spieler und stehen noch mit den meisten davon in Kontakt.
"Der Koordinator besucht einen zuhause und unterhält sich mit der Familie", erklärte Mandy. "Er erklärt den Ablauf und die Bedürfnisse der Spieler und die Erwartungen an die Familie."
"Wir wollen einfach einen sicheren Platz für die Spieler, an dem sie glücklich sein können", sagte Sykes. "Ein Heim mit gutem Essen und einem warmen Bett."
Er erklärte, er suche nach Familien, die ein gutes Zuhause in der Fremde bieten können.
"Wir versuchen in unserem Haus immer alles zu tun, damit der Spieler sich auf seine Aufgaben konzentrieren kann. Wir überprüfen die Familien und holen ein Führungszeugnis ein und reden immer wieder mit den Spielern und den Familien. Hin und wieder werden Spieler aus verschiedenen Gründen umquartiert. Manchmal passt es einfach nicht."
Hier sind einige Richtlinien und Erwartungen an die Gastfamilien:
1. Ein eigenes Zimmer
Der Spieler muss sein eigenes Zimmer haben, in dem ein großes Bett stehen muss.
Ash erklärte, dass die Spieler in ihrem Haus den kompletten Keller für sich haben und ein eigenes Zimmer mit Doppelbett. Hinter einem großen Spiegel ist eine Sauna. Es gibt einen großen Fernseher und eine Tischtennisplatte.
2. Gemeinsames Essen
"Wir kümmern uns um das Essen, aber für das Frühstück und Mittagessen sind sie selbst verantwortlich", sagte Mandy. "Ich kümmere mich um das Essen vor dem Spiel und das Abendessen, sowie die Mahlzeit nach dem Spiel. An Spieltagen mache ich was sie wollen. Das kann Hühnchen Reis, Gemüse oder ein Nudelauflauf sein. An spielfreien Tagen setzen wir uns am frühen Abend zusammen zum Essen. Nicos Lieblingsessen waren Süßkartoffeln und Hühnchen. Filip hat kein Lieblingsessen, er liebt alles was ich mache.

3. Unterstützung, Kommunikation und Verständnis
"Es ist nicht unsere Aufgabe, sie in irgendeiner Weise zu erziehen, oder zu trainieren"; erklärte Ash. Das einzige, was ich ihnen hin und wieder gesagt habe, ist dass jeder kleine Junge neidisch auf sie ist und dass sie auf dem Eis einfach Spaß haben sollen. Geht auf das Eis und liebt das Spiel, denn ihr habt Glück es jeden Tag spielen zu können."
Mandy sagte: "Man sieht an der Körpersprache, ob ein Spiel gut lief. Wir sprechen das nicht an, außer sie wollen darüber sprechen. Wenn sie nach Hause kommen, steht das Essen auf dem Tisch. Ich klopfe ihnen vielleicht auf die Schulter und sage: 'Harte Niederlage, aber mach' dir keinen Kopf'."
4. Sperrstunde
Die Trainer verhängen für gewöhnlich ab zehn oder elf Uhr abends eine Ausgangssperre. Wenn ein Spieler diese Grenze bricht, wird er dem Koordinator gemeldet. Während der Saison werden die Spieler stichprobenartig nach der Ausgangssperre angerufen.
5. Transport
Für die Schule und alles, was mit Eishockey zu tun hat, wird ein Fahrdienst bereitgestellt, aber in Ausnahmesituationen wird die Familie um Hilfe gebeten.

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6. Unterstützung in der Schule
Das Team stellt einen Berater für die Bildung zur Verfügung. Die Spieler erledigen ihre Arbeiten und der Schule, an der Universität, oder im Internet.
"Viele Leute vergessen, dass die diese Spieler erst zwischen 15 und 21 Jahre alt sind und die gleiche Ermutigung und Unterstützung brauchen, wie andere Jugendliche auch", erklärte Sykes.
Unterstützung für Hischier
Ash brachte Hischier bei, wie man ein Auto fährt.
"Er hat im Oktober 2016 seine Permit License in Nova Scotia bekommen, das ist für einen jungen Mann, der gerade noch Englisch lernt schon eine Leistung", erinnert sich Ash.
In Nova Scotia dürfen 17-Jährige mit der Permit License mit einem Begleiter fahren, der als ihr Fahrlehrer gilt.
"Ich habe es gut gemacht, aber aufgrund der Sprache war es schwierig, aber ich hatte in der schriftlichen Prüfung glaube ich nur zwei Fehler", sagte Hischier stolz.
Ash ergänzte: "Wir haben uns zuhause einen Spaß daraus gemacht, dass ich vor ihm mit den Schlüsseln klimpere und frage: 'Will Nico Auto fahren?' Wir sind vier bis fünf Mal pro Woche abends gefahren und Nico hat sich als hervorragender Fahrer erwiesen. Später in der Saison ist er öfter mal durch den Drive-Through bei Tim Hortons gefahren und hat für alle Kaffee geholt. Er kam auch mit der Umgangssprache gut zurecht."
Hischier machte seinen Führerschein letzten Sommer in der Schweiz.
"Es war wichtig so eine gute Gastfamilie zu haben, weil ich zum ersten Mal außerhalb der Schweiz gelebt habe und in Übersee gespielt habe, da wurden sie meine zweite Familie und wir stehen uns nun wirklich nahe", sagte Hischier. "Ich liebe ihren Hund Rue und ihre Katze Kermit. Die Phillips haben Dauerkarten und waren bei jedem Spiel."
Mandy erklärte, es wäre etwas Besonderes gewesen, Nico in der Familie zu haben.
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"Als er ankam, hat er manche Wörter und Ausdrücke noch nicht verstanden, aber wir kamen zurecht und nach ein paar Monaten war sein Englisch wirklich gut", lobte sie Hischier. "Nico ist einer der nettesten jungen Männer, die ich je getroffen habe. Er ist sehr höflich und man sieht, dass er aus einer wirklich guten Familie kommt."
Ash erlaubte Nico etwas aus seinem Kleiderschrank auszusuchen, das er bei den ersten Spielen im Stadion tragen würde und brachte ihm bei, wie man eine Krawatte bindet. Mandy kaufte mit Nico seinen ersten Anzug.
Die Familie wurde von den Hischiers eingeladen, die Tage vor dem NHL Draft 2017 gemeinsam zu verbringen und Nico stellte sicher, dass sie bei jedem Treffen dabei waren.
"Ich erinnere mich daran, wie ich ein NHL Draft Sweatshirt kaufte, um den Moment zu feiern und Nina schrieb mir ganz aufgeregt, wo wir bleiben, weil wir mit der Familie die Verantwortlichen der New Jersey Devils treffen sollten", erinnert sich Ash. "Wir haben gar nicht realisiert, dass wir dabei sein sollten."

Die Gretzky-Socken
Am Tag des Drafts trug Ash Socken der Nummer 99 Wayne Gretzky Collection, weil er dachte, dass sie Nico das nötige Glück zum ersten Pick bringen würden.
"Gretzky ist der größte Spieler aller Zeiten", sagte Phillips. "Als ich die Socken anzog, machte ich ein Foto und schickte es Nico mit dem Kommentar: 'Damit du es weißt, das wird dir Glück bringen.
Nachdem Nico als erster Spieler gewählt worden war, schickten sie ihm ein neues Paar Socken der Gretzky Kollektion als Glücksbringer. Hischier trug sie in seinem ersten NHL-Spiel, einem 4:1-Sieg der Devils gegen die Colorado Avalanche am 7. Oktober.
Und jetzt Zadina
Zadina ist das aktuelle Talent im Hause Phillips. Er ist derzeit auf Rang zwei unter den nordamerikanischen Feldspielern auf der Liste des Central Scouting und war mit 82 Punkten der siebtbeste Scorer der QMJHL und mit 44 Toren der drittbeste Torjäger. Nun steht er seit Freitag mit Halifax in den Playoffs.
Zadina sagte, da er von Hischiers positiven Erfahrungen wusste, war die Familie für ihn die logische Wahl.
"Zwei Wochen bevor ich aus der Tschechischen Republik nach Halifax kam, sagten sie mir, dass ich bei der gleichen Familie leben würde wie Hischier, das hat mich sehr gefreut", erinnert sich Zadina, der Hischier noch nie getroffen hat. "Hischier spielt jetzt in der NHL und ist einer der besten Nachwuchsspieler der Liga, da will ich natürlich in seine Fußstapfen treten."
"Jetzt schauen wir Nico gemeinsam zu, wenn die Devils im Fernsehen laufen."
Zadinas Mutter Andrea verbrachte im November zehn Tage im Hause Phillips.
"Man lernt viel über ihn wenn man ihn mit seiner Mutter sprechen hört und Filip hat sehr viel Respekt für sie", sagte Mandy. "Jedes Mal wenn ich mit den Einkäufen nach Hause komme, steht Filip da und fragt, ob er mir helfen kann und nimmt mir die Tüten ab. Er ist sehr rücksichtsvoll."
Mandy gibt sich Mühe den Spielern nordamerikanische Traditionen nahezubringen.
"Wir haben mit beiden Thanksgiving gefeiert und hatten etwa 20 Leute eingeladen, damit sie diese Erfahrung machen können,"

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Sie ließen Zadina auch an einer weiteren Familientradition teilhaben, der Auswahl und dem Fällen des Weihnachtsbaums.
"Es war ein ziemlich schwerer Baum und wir mussten ihn auf den Truck laden", sagte Ash. "Sobald er im Haus ist, lasse ich die Jungs auf die Leiter klettern und die längeren Äste stutzen, damit es gut aussieht. Nico und Filip haben das für uns gemacht."
"Wir versuchen sie zu einem Teil der Familie zu machen", erklärte Ash.
Anders als Hischier, hat Zadina kein besonderes Bedürfnis seinen Führerschein zu machen.
"Wir drängen ihn da nicht, das ist seine Entscheidung.

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Spieltag
Ash fuhr am 15. Februar mit drei Freunden zum Heimspiel der Devils gegen die Carolina Hurricanes, um Hischier zu sehen. Er machte bei dem 5:2-Sieg ein Tor und zwei Vorlagen und war der First Star des Spiels.
"Ich bin so stolz auf ihn", schwärmte Ash von dem Center, der in 75 Spielen auf 49 Punkte kommt (18 Tore, 31 Assists). Er ist abseits der Eisfläche ein hervorragender junger Mann, ein guter Teamkollege und auf dem Eis ist er ein Star. Es war fantastisch ihn live zu sehen und es war cool zu sehen, wie viele Hischier Trikots hier im Stadion sind."
Hischier sagte: "Ich glaube, er hat sich sehr auf das Spiel gefreut und ich habe mich sehr darauf gefreut ihn wiederzusehen. Schön dass ich so ein besonderes Spiel hatte."
Nach dem Spiel schrieb Ash Zadina, der am nächsten Abend in Halifax ein Heimspiel gegen Rimouski hatte.
"Ich habe ihm geschrieben, dass Nico drei Punkte gemacht hat und ihn aufgezogen, er solle besser auch mindestens drei Punkte machen."
Zadina machte vier Punkte (zwei Tore, zwei Assists) bei einem 12:5-Sieg und wurde zum dritten Star des Spiels gewählt.

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"Wie meine Geschwister"
Ethan und Megan Phillips sagten, dass sie es genossen haben Hischier und Zadina im Haus zu haben.
Obwohl Ethan mehr Zeit mit Lovell und Gadoury verbracht hat, weil er damals öfter zuhause war, hat er genug Zeit mit Hischier und Zadina gehabt, wenn er in den Ferien nach Hause kam.
"Megan interessiert sich nicht wirklich für Eishockey", sagte Mandy. "Für sie war Nico einfach der Junge, der bei uns wohnt, aber sie sind gute Freunde."
Hischier sagte über Megan: "Sie ist ruhig, aber wirklich nett. Megan und Ethan haben mir die Gegend gezeigt. Für mich sind sie wie meine Geschwister."
Ethan wird nicht so schnell vergessen, wie er sich mit Hischier und Zadina in der Garage gemessen hat, in der sein Vater eine kleine Spielfläche gebaut hat. Entlang der Wand ist eine Bande, der Boden besteht aus glattem Kunststoff und es gibt ein Tor. Ethan hat viele Stunden mit Hischier und Zadina in der Garage verbracht, um seinen Schuss zu perfektionieren.
"Ich bin einige Male gegen ihn angetreten und ich muss ehrlich sein", erinnert sich Hischier mit einem breiten Grinsen. "Ein paar Mal hat er mich tatsächlich bei den Schussübungen geschlagen."
Ethan sagte: "Wir sind in die Garage gegangen und er schießt links und ich rechts, also haben wir die Schläger getauscht und dann versucht alle vier Ecken zu treffen. Nico schaffte das mit dem falschen Schläger etwa in zehn Schüssen, ich brauchte 15-20."
"Ich habe sie bewundert, besonders als ich jünger war, weil es eines meiner Ziele war in dieser Liga zu spielen, da war es natürlich cool, solche Spieler im Haus zu haben."
Hischier und Zadina stehen noch mit Ethan in Kontakt. Hischier schickt ihm sogar Videos, um ihm dabei zu helfen sein Spiel zu verbessern.
"Ich habe letzte Saison viel mit Nico gesprochen, wenn ich von der Schule nach Hause kam", sagte Ethan, ein Center. "Er hat mir Videos geschickt, um mein Zwei-Wege-Spiel zu verbessern. Er hat immer betont, wie wichtig die Defensivarbeit im eigenen Dritttel ist und darauf habe ich mich diese Saison wirklich konzentriert. Mein Trainer hat mich vom Flügel in die Mitte gesetzt, weil ich im eigenen Drittel so gut war."
Ethan (175 cm, 64 kg) könnte 2019 in die NHL gedraftet werden und kommt diese Saison 68 Punkte (31 Tore, 37 Assists) in 45 Spielen.
"Nico und Filip sind sehr bescheiden und ich werde die Zeit nicht vergessen, die ich mit ihnen verbracht habe. Das hat mir viel bedeutet. Nico ist natürlich ein hervorragender Schütze mit guten Händen. Filips Schuss ist unglaublich. Als wir mal in der Garage waren, hat er mit einem Schuss den Pfosten verbogen und das Tor umgeworfen."
Ethan sagte auch, Ash und Mandy seien großartige Gasteltern, weil sie wüssten, was ein Eishockeyspieler braucht.
"Weil sie mich von Stadion zu Stadion gefahren haben, haben sie gesehen, wie die Leute mit den Kindern umgehen und wissen, wie man ihnen hilft und sie unterstützt. Es gibt Gastfamilien, die keine eigenen Kinder haben, die Eishockey spielen, oder die nicht oft im Stadion sind, die können das nicht verstehen."
"Meine Eltern verstehen die Mentalität eines Spielers und geben ihnen den nötigen Freiraum. Wenn man Unterstützung braucht, geben sie einem die nötige Motivation."
Wir sind eine Familie
GM Russel brachte seine Zufriedenheit mit den Gastfamilien zum Ausdruck, die über die Jahre ein Teil der Leben der Spieler waren. Er sagte auch, dass er sich freut, dass die Familie Phillips Teil des Programms ist.
"Als Gasteltern können wir einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Spieler leisten", sagte Ash. "Wenn ich ihren Erfolg sehe, betrachte ich das ganz anders, als der durchschnittliche Fan. Wenn sie sich verletzen, einen Rückschlag erleiden, dann tut mir das weh. Ich zähle keine Tore und Assists. Ich sehe, wie diese jungen Männer eines Tages Väter, Ehemänner, Teamkollegen und gute Menschen in ihrer Gemeinde werden."
Daher ist es Ash wichtig, dass sie gute Manieren und Disziplin haben.
"Ich behandele sie so, wie ich es mir für meinen Sohn wünschen würde", erklärte er. "Ich bringe ihnen bei ihre Schuhe zu polieren, anderen Leuten die Tür aufzuhalten, aufzustehen, wenn sie jemandem die Hand geben und ihren Gesprächspartnern in die Augen zu schauen. Eine weitere wichtige Regel ist, dass am Tisch keine Mützen getragen werden. Das war eine Regel meines Vaters und die setze ich aus Respekt vor ihm auch in meinem Haus durch. Die Jungs sind so erfolgreich auf dem Eis, dass ich ihnen zuhause Respekt und Disziplin in den kleinen Dingen beibringen will."
Ash und Mandy sagten, dass sie bewundern, wie Halifax jede Saison solch talentierte und respektvolle junge Männer findet.
"Cam Russell ist ein phänomenaler GM und findet immer erstklassige Spieler", lobte Ash. "Bobby Smith ist der Eigentümer und setzt ein hervorragendes Beispiel als verantwortungsbewusster und stilvoller Eigentümer. Wir freuen uns so eine Organisation unterstützen zu können."
Ash und Mandy heißen nicht nur die Spieler willkommen, sondern auch ihre Familien. Die Phillips kontaktieren die Familien mindestens einmal pro Woche.
"Als Andrea Zadina im November hier war, war ihr Englisch nicht gut, aber wir haben Google Translate benutzt um zu kommunizieren und saßen da mit dem Smartphone, sprachen hinein und hörten der Übersetzung zu", erinnert sich Ash. "Wir hatten sogar Hischiers Paten Kudi zu Besuch. Wir sehen Nico und Filip weniger als Spieler, sondern viel mehr als Menschen."
Finden die Phillips es schwierig, wieder von vorn anzufangen, nachdem sie einem Spieler so nah waren?
"Obwohl wir ihnen sicher sehr nah sind, wissen wir, dass wir nur eine kurze Phase ihrer Karriere begleiten", sagte Ash. "Wir bleiben in Kontakt und hoffen auch in Zukunft befreundet zu bleiben. Neue Spieler bringen neue Geschichten und einen neuen Hintergrund mit sich, die auch Spaß bringen."
Ash und Mandy sehen sich fast jedes Devils Spiel an, um Hischier zu verfolgen und schauen auch jedes Auswärtsspiel von Halifax an, um Zadina zu sehen, wenn er nicht zuhause ist, und sie verfolgen auch Ethan, dessen Spiel ebenfalls im Internet zu sehen sind.
"Ich habe schon mit Mandy gescherzt, dass wir vielleicht drei Fernseher brauchen, weil wir im Moment einen Fernseher, einen Laptop und ein iPad laufen haben, um alle drei zu verfolgen", lachte Ash.
Das Band, das Ash und Mandy mit diesen Spielern teilen, geht über Eishockey hinaus.
"Ich bin sehr stolz auf jeden der Jungs, auf die Art, wie sie ihr Leben führen und versuchen ihre Ziele zu erreichen", sagte Ash. "Wir sehen sie zuerst als Menschen. Sie und ihre Familien sind uns wichtig, egal ob sie es in die NHL schaffen. Diese jungen Männer entwickeln sich zu erwachsenen Menschen und finden ihren Weg und wir sind stolz darauf, was für Menschen sie abseits der Eisfläche sind."
Die Familie Phillips könnte bald stolz darauf sein, zwei Spielern geholfen zu haben, die zu Beginn des Drafts gewählt werden.
"Wenn wir den Schmerz oder die Freude in ihren Gesichtern sehen, fühlen wir das mit ihnen", erklärte Ash. "Wir sind für sie da, in guten wie in schlechten Zeiten."