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Am Dienstag platzte die Bombe: Die Edmonton Oilers gaben bekannt, dass sie den Vertrag mit ihrem Superstar Leon Draisaitl um acht Jahre bis 2033 verlängert haben. Der neue Kontrakt hat ein Gesamtvolumen von 112 Millionen US-Dollar und beginnt mit dem Start der Saison 2025/26. Der 28-jährige Kölner wird mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 14 Millionen US-Dollar dann der bestbezahlte NHL-Spieler sein. Edmontons General Manager Stan Bowman sprach von einem „historischen Tag“.

NHL.com/de blickt auf die Top-10-Momente von Draisaitl bei den Oilers in chronologischer Reihenfolge.

3rd Overall: Draisaitl wird der am frühesten gepickte Deutsche
Den 27. Juni 2014 dürfte Draisaitl für immer in Erinnerung behalten, denn an diesem Tag schlüpfte er erstmals ins Trikot der Edmonton Oilers. Im Wells Fargo Center in Philadelphia wurde ein junger Kölner zum am frühesten gedrafteten Deutschen aller Zeiten, als ihn Edmonton an dritter Stelle auswählten. Vor Draisaitl wurden die Namen von Aaron Eklad (Florida Panthers) und Sam Reinhart (Buffalo Sabres) ausgerufen. Den deutschen Draft-Rekord stellte seitdem nur Tim Stützle ein (Ottawa Senators, Draft 2020, 1. Runde, 3. Stelle).

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NHL-Debüt im Alter von 18 Jahren
Am 9. Oktober 2014, also gut drei Monate nach seinem Draft, debütierte Draisaitl für die damals noch kaum konkurrenzfähigen Oilers in der NHL. Der Gegner im damaligen Rexall Place war ausgerechnet Erzrivale Calgary Flames. Bei der 2:5-Derbyniederlage erhielt der Debütant 14:47 Minuten Eiszeit, gab einen Torschuss ab, blieb ohne Scorerpunkt und hatte eine Faceoff-Bilanz von 53,8 Prozent. Der damals 18-Jährige war somit offiziell ein NHL-Spieler, auch wenn er zum Jahreswechsel nochmal in die kanadische Juniorenliga WHL geschickt wurde. Draisaitl aber sollte stärker zurückkommen als je zuvor.

Erstes NHL-Tor aus dem „Wohnzimmer“
In seinem achten NHL-Spiel, es war der 24. Oktober 2014, gelang Draisaitl der NHL-Premierentreffer im Heimspiel gegen die Carolina Hurricanes. Drei Tage vor seinem 19. Geburtstag lauerte das Elite-Talent ausgerechnet im rechten Faceoff-Kreis - ein Bereich, der in den nächsten Jahren als „Rockstar Zone“ zu seinem Lieblingsort mit zahlreichen Treffern werden sollte. Nach einem Querpass von David Perron scheiterte der Linksschütze zunächst an Hurricanes-Torwart Anton Khudobin, dann staubte der Kölner mit der Rückhand zum zwischenzeitlichen 4:3 ab und verschwand daraufhin in einer Jubeltraube. Am Ende schlug Edmonton Carolina mit 6:3.

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Ein neues Gefühl: Playoff-Debüt mit Edmonton
Am 12. April 2017 kam Draisaitl in den Genuss eines völlig neuen Gefühls: das allererste Spiel in den Stanley Cup Playoffs. Der Mittelstürmer spielte längst eine tragende Rolle bei den Oilers und erhielt in Spiel 1 gegen die San Jose Sharks 20:10 Minuten Eiszeit, blieb bei der 2:3-Niederlage n.V. aber ohne Scorerpunkt. Am Ende sollten sich Edmonton mit 4:2 durchsetzen. Daraufhin war in der zweiten Runde gegen die Anaheim Ducks Schluss (3:4).

Erster großer Vertrag
Pünktlich drei Jahre nach seinem Entry-Level-Kontrakt stand für Draisaitl die erste große Vertragsverlängerung an. Als Restricted Free Agent unterschrieb er am 16. August 2017 einen neuen Achtjahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von 68 Millionen US-Dollar. Ein durchschnittliches Jahresgehalt von 8,5 Millionen Dollar sollte sich als eines der größten Schnäppchen in der NHL-Geschichte herausstellen, denn Draisaitl wurde zu einem der besten Spieler der Welt und lieferte Punkte wie am Fließband.

Viererpack in „Music City“
Am 2. März 2020 machte Draisaitl seinen Hockeyschläger zu einem Zauberstab und erzielte beim 8:3-Schützenfest bei den Nashville Predators seinen bisherigen Tore-Rekord von vier Treffern in einer Partie. Ein Snap-Shot zum 2:0, ein Rückhand-Schuss zum 5:3 sowie zwei Handgelenksschüsse zum 7:3 und 8:3 sorgten für strahlende Gesichter bei Draisaitl (4-1-5) und seinem kongenialen Mitspieler Connor McDavid (1-4-5).

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Doppelter MVP: Draisaitl schreibt Geschichte
Am 6. September 2020 ächzte die Welt unter den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Für Draisaitl sollte es dennoch ein historischer Tag werden, denn bei den NHL Awards räumte er als erster Deutscher überhaupt die renommierten Pokale namens Art Ross Trophy (NHL-Top-Scorer), Hart Trophy (MVP, von Journalisten gewählt) und den Ted Lindsay Award (MVP, von Spielern gewählt) ab. In der Saison 2019/20 hatte der Kölner unfassbare 110 Scorerpunkte (43-67-110) gesammelt und war spätestens jetzt in der Welt-Elite angekommen.

Sechs-Punkte-Spiel gegen Stützle
Seinen bisherigen Punkterekord in einem einzelnen Spiel stellte Draisaitl am 31. Januar 2021 im heimischen Rogers Place auf. Beim 8:5-Torfeuerwerk gegen die Ottawa Senators steuerte er unglaubliche sechs Assists bei (0-6-6). Kurios: Der Center bediente dabei sechs unterschiedliche Torschützen: Landsmann Dominik Kahun, Tyson Barrie, Ryan Nugent-Hopkins, Connor McDavid, Darnell Nurse und Kailer Yamamoto.

Draisaitl steht im Stanley Cup Finale
In den Playoffs 2024 erreichte Draisaitl ein langersehntes Ziel: Er stand mit Edmonton in einem Stanley Cup Finale. Der Auftakt lief denkbar schlecht, nach drei Spielen führten die Florida Panthers in der Best-of-7-Serie bereits mit 3:0. Dann aber zeigten die Oilers ihre Comeback-Qualitäten, gewannen drei Spiele in Folge und glichen die Serie auf 3:3 aus. Erst in Spiel 7 sollte der größte Traum platzen: Die Panthers gewannen knapp mit 2:1. Draisaitl schrammte also nur um zwei Tore am ultimativen Erfolg vorbei.

SCF Sp6: Foegele verwertet Draisaitl-Pass zur Führung

Historischer Vertrag bei den Oilers
Obwohl Draisaitls Vertrag noch bis 2025 läuft, einigte er sich mit dem neuen GM Stan Bowman schon am 3. September 2024 auf eine Vertragsverlängerung um acht Jahre bis 2033. Bei Vertragsbeginn wird der Deutsche voraussichtlich der bestbezahlte NHL-Profi, beim Vertragsende 37 Jahre alt sein. Spannend wird sein, wie viele Stanley Cups der beste deutsche Eishockeyspieler aller Zeiten bis dahin gesammelt haben wird und ob überhaupt…

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