Preseason-Vorschau: Montreal Canadiens  

Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Montreal Canadiens

Der Neuaufbau bei den Montreal Canadiens ist noch voll im Gange, das wird beim Blick auf Alter und Erfahrung des Kaders schnell deutlich. Mit einem Durchschnitt von 25,54 Jahren stellen die Frankokanadier das zweitjüngste Team der NHL. Lediglich die Buffalo Sabres haben noch einen niedrigeren Altersschnitt. Auch bei den bislang absolvierten NHL-Partien rangieren die Canadiens auf dem vorletzten Rang und übertreffen mit 6357 Matches erneut nur die Sabres (5912).

Nach dem überraschenden Lauf bis in das Stanley Cup Finale 2021 verpassten die Canadiens in drei aufeinanderfolgenden Saisons den Einzug in die Playoffs und konnten in keiner der Spielzeiten mehr als 31 Siege einfahren. Der Neuaufbau ist in vollem Gange.

Speziell der Blick auf die Defensive macht das Fehlen von Veteranen sehr deutlich. Nur Mike Matheson (30) und David Savard (33) haben ihren 30. Geburtstag bereits hinter sich. Die beiden nächstälteren Verteidiger sind Jayden Struble und Arber Xhekaj, die mit 23 Jahren noch zur jungen Garde unter den Defensivakteuren zu zählen sind.

Auch eine Position weiter hinten setzt Montreal auf Spieler, die sich noch entwickeln können. Samuel Montembeault (27) und Cayden Primeau (25) kommen gemeinsam auf 144 NHL-Einsätze und dürften damit eines der unerfahrensten Torhüter-Duos der vergangenen Jahre sein.

Montreal versuchte im Sommer auch nicht die Abkürzung zum erfolgreichen Neuaufbau zu nehmen, sodass auch in der kommenden Spielzeit nicht mit dem großen Wurf zu rechnen sein dürfte. Lediglich das Tauschgeschäft mit den Columbus Blue Jackets, durch das sie Patrik Laine verpflichten konnten, war ein größerer Eingriff in die geplante Entwicklung des bestehenden Kaders.

Allgemein dürfte die Offensive das Prunkstück der Canadiens sein, wenn es in die neue Spielzeit geht. Besonders nach der enttäuschenden Torgefahr aus der Vorsaison darf das als Überraschung gewertet werden. Besonders die Entwicklung von Juraj Slafkovsky, in der zweiten Hälfte der Saison 2023/24, ist der Auslöser für die Trendwende.

Mit Nick Suzuki, Cole Caufield und Slafkovsky blieben die drei besten Scorer der vergangenen Saison an Bord. Gleiches gilt für Alex Newhook, Brendan Gallagher, Jake Evans, Joel Armia und Josh Anderson, die allesamt über 20 Zähler sammeln konnten.

Durch die Verpflichtung von Laine und die vermeintliche Rückkehr von Kirby Dach, der sich zu Beginn der vergangenen Saison schwer verletzt hatte und lediglich zwei Partien absolvieren konnte, dürfte Montreal im Angriff vor dem Luxus stehen, von allen vier Reihen offensive Akzente erwarten zu können.

Voraussichtliche Aufstellung

Juraj Slafkovsky – Nick Suzuki – Cole Caufield
Alex Newhook – Kirby Dach – Patrik Laine
Joshua Roy – Christian Dvorak – Josh Anderson
Joel Armia – Jake Evans – Brendan Gallagher

Mike Matheson – Kaiden Guhle
Lane Hutson – David Savard
Arber Xhekaj – Justin Barron

Samuel Montembeault
Cayden Primeau

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Lane Hutson (D): Hutson kam nach zwei Spielzeiten für die Boston University zum Ende der vergangenen Saison nach Montreal. Der Verteidiger absolvierte zwei NHL-Spiele, ehe die Saison der Canadiens zu Ende ging. Mit zwei Vorlagen machte er in diesen beiden Partien bereits einen guten Eindruck und konnte seine mangelnde Körpergröße durch seine Wendigkeit vergessen machen. In der NCAA kam er in zwei Jahren auf 77 Einsätze und sammelte dabei 97 Punkte (30 Tore, 67 Vorlagen). Hutson kommt somit mit dem Versprechen von viel Offensive für einen Verteidiger nach Montreal.

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Für die Canadiens geht es auch 2024/25 darum, Erfahrung zu sammeln und den Neuaufbau weiter in die richtige Richtung zu treiben. Gerade durch die tief besetzte Offensive sollten die Playoffs als Ziel in den Büchern stehen. Wenn es Montreal gelingt in die Schlussrunde einzuziehen, könnte die zweitjüngste Mannschaft der Liga viel wertvolle Erfahrung sammeln, die der Saison den Erfolgsstempel verpassen würde.