seider hoffman

Am Montag wurden die Kader der 32 NHL-Teams bekanntgegeben, mit denen sie in die Saison 2021/22 starten werden. Die Spielzeit beginnt am Dienstag mit den Partien Tampa Bay Lightning gegen Pittsburgh Penguins und Vegas Golden Knights gegen Seattle Kraken.

Unter den neun Schweizern, sechs Deutschen, und einem österreichischen Eishockeycrack in den Kadern, befinden sich mit Moritz Seider und Gregory Hofmann zwei Spieler, bei denen noch keine NHL-Partie in der Vita steht, und denen der nächste Schritt zu einer erfolgreichen NHL-Laufbahn gelingen könnte.
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Auf dem Weg zum Traum von einer Profi-Karriere in der stärksten Eishockeyliga der Welt, nahmen der deutsche Verteidiger Seider und der Schweizer Stürmer Hofmann eine weitere Hürde. Im Trainingscamp und in den Vorbereitungsspielen zur Saison 2021/22 wussten sie ihre Trainer zu überzeugen und ergatterten sich einen Platz im Aufgebot der Detroit Red Wings und Columbus Blue Jackets.
Es überraschte nicht, dass Seider auf Anhieb den Sprung in den Kader der Red Wings schaffte. Beim NHL Draft 2019 von Detroit in der ersten Runde an Nummer sechs ausgewählt, sammelte der 20-Jährige in der ersten schwedischen Eishockeyliga (SHL) bei Rögle BK weitere Erfahrung im Seniorenbereich, brachte es auf 28 Punkte (7 Tore, 21 Assists) in 41 Spielen und wurde sogar als bester Verteidiger in der Swedish Hockey League ausgezeichnet. Auch bei der IIHF-Weltmeisterschaft 2021 in Riga machte der gebürtige Zeller (Mosel) mit fünf Assists in zehn Partien für Deutschland auf sich aufmerksam und wurde zum besten Verteidiger des Turniers ernannt.

CHI@DET: Seider zieht ab und trifft

Bei den Red Wings könnte Seider zusammen mit Nick Leddy ein Verteidiger-Paar bilden. Der 30-jährige Leddy kam am 16. Juli im Rahmen eines Trades von den New York Islanders nach Detroit. In 776 regulären Saisonspielen für die Chicago Blackhawks und Islanders erzielte der Stanley Cup Champion von 2013 336 Punkte (65 Tore, 271 Assists). Er ist mit seiner Routine der ideale Partner für den aufstrebenden jungen Deutschen.
Detroits Coach Jeff Blashill äußerste sich erfreut über die ihm zur Verfügung stehenden Abwehrkräfte. "Wir haben mit Sicherheit in der Tiefe die beste Verteidigung seit ich hier bin, so dass einige Spieler, die richtig gutes Eishockey gespielt haben, sich hinten anstellen müssen. Sie sollten den Kopf über Wasser halten und sich nicht von der mentalen Belastung - Selbstvertrauen zu verlieren oder nicht gut zu sein - unterkriegen lassen", so Blashill.
Seider ist es sogar zuzutrauen, ein Kandidat für die Calder Trophy zu werden, die dem besten Rookie des Jahres überreicht wird. In ihrem ersten Saisonspiel empfangen die Red Wings am Donnerstag die Lightning.
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Zur gleichen Zeit gastieren die Arizona Coyotes bei den Blue Jackets, und Hofmann könnte im Alter von 28 Jahren zu seinem NHL-Debüt kommen. Von den Carolina Hurricanes bereits beim NHL Draft 2011 in der vierten Runde an insgesamt 112. Stelle ausgewählt, wurden von den Hurricanes die Vertragsrechte an ihm am 13. Februar abgegeben. Am 13. Juni unterzeichnete der Bieler einen Einjahresvertrag über 900.000 US-Dollar bei den Blue Jackets. Hofmann nahm für die Schweiz an vier IIHF-Weltmeisterschaften teil und gewann mit der Nationalmannschaft 2018 die Silber-Medaille.
In den vergangenen zwei Spielzeiten kam der Center für den EV Zug auf beeindruckende 88 Punkte (42 Tore, 46 Assists) in 86 Spielen. Bei den Blue Jackets dürfte Hofmann zusammen mit Sean Kuraly und Eric Robinson die vierte Sturmformation bilden. Columbus-Trainer Brad Larsen sieht diese Reihe nicht als reine Checking-Line an, sondern hält große Stücke von ihnen: "Sie sind sehr schnell und nicht nur Zerstörer. Sie können wirklich schwer zu bespielen sein, und ich bin der Meinung, dass sie auch in der Offensive Akzente setzen werden. Diese Jungs können den Puck im Netz versenken, wenn sie genug Eiszeit bekommen."
Zweifelsfrei zu den stärksten Nachwuchskräften aus dem deutschprachigen Raum zählen auch John-Jason Peterka von den Buffalo Sabres und Marco Rossi von den Minnesota Wild. Beide Stürmer wurden zum Saison-Auftakt nicht in den Kader ihrer Klubs berufen, doch ihre Chance wird kommen, da darf man sich sicher sein. Der 22-jährige Schweizer Philipp Kurashev wurde am Montag von den Chicago Blackhawks zu deren AHL-Farmteam Rockford IceHogs geschickt, wird jedoch bereits heute in Chicago zurückerwartet.