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Moritz Seider von den Detroit Red Wings gehört mit Tim Stützle von den Ottawa Senators und Marco Rossi von den Minnesota Wild zu den drei Akteuren aus Deutschland und Österreich, die in dieser Woche mit ihren Teams bei der NHL Global Series 2023 Sweden presented by Fastenal in der Avicii Arena in Stockholm im Einsatz sind. Allzu gerne würde der in Zell an der Mosel geborene Verteidiger irgendwann in der Zukunft einmal ein Spiel der regulären Saison in Deutschland bestreiten. Zum Ablauf hätte er bereits klare Vorstellungen, wie er in einem exklusiven Gespräch mit NHL.com/de verriet.

Als Austragungsort käme für ihn im Grunde nur die SAP Arena in Mannheim in Frage. Die Stadt in der Kurpfalz wäre nach den Worten des Red-Wings-Blueliners ein großartiger Schauplatz für eine NHL-Partie mit seiner Beteiligung. Seider kennt die örtlichen Gegebenheiten aus dem Effeff. Vier Jahre spielte er in Mannheim, zunächst im Nachwuchs der Jungadler, später im DEL-Team der Adler. 2019 gewann er mit dem Klub die Deutsche Meisterschaft.

Seine Mitspieler würden eine komplett andere Atmosphäre als in Nordamerika erleben. „Vor allem in den Playoffs versteht man in der SAP Arena sein eigenes Wort nicht mehr. Die Fans sind unglaublich laut, es gibt tolle Choreos und viel Musik. Die Stimmung ist schwer zu übertreffen“, schwärmte Seider.

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Die Stadt selbst biete zwar nicht besonders viele Sehenswürdigkeiten, doch sie sei in vielerlei Hinsicht lebens- und liebenswert. Ein lohnenswertes Ausflugsziel sei der Fernmeldeturm mit seinem Dreh-Restaurant, von dem aus sich ein herrlicher Rundblick biete. Überhaupt gebe es in Mannheim viele gute Plätze, um Essen zu gehen. Eine leckere Brezel und Wurst würde er seinen Mitspielern unbedingt zum Probieren empfehlen. Das nahegelegene Heidelberg mit seiner historischen Altstadt biete sich ebenfalls für einen Kurztrip an.

„Als Gegner kommen für mich in erster Linie Edmonton mit Leon (Draisaitl – d. Red.), Buffalo mit JJ (Peterka), Ottawa mit Tim, Seattle mit Grubi (Philipp Grubauer), Chicago mit Lukas (Reichel) und San Jose mit Nico (Sturm) in Frage“, betonte Seider. Wobei er ohne Umschweife einräumt, dass ein Duell zwischen den Oilers und den Senators die Fans in Deutschland im Moment wohl am meisten elektrisieren würde.

Am Donnerstag stehen sich Seider und Stützle mit ihren Mannschaften im direkten Duell gegenüber. „Tim gehört im Moment zu den besten Stürmern in der NHL. Letztes Jahr hatte er seine Breakout-Saison. Womöglich toppt er diese Leistungen in der laufenden Spielzeit sogar. Er hat für alle Situationen eine Lösung und verfügt über einen enormen Scoring-Touch“, sagte der Blueliner der Red Wings über seinen Landsmann von den Senators.

Den Puckwurf zum symbolischen Eröffnungsbully bei einem NHL-Spiel in Mannheim sollte Uwe Krupp durchführen. „Falls es eine zweite Partie gibt, wäre es schön, wenn Christian Ehrhoff vorbeikäme“, wünschte sich Seider. Ab und zu schaue er sich Krupps Siegtor im vierten Spiel der Finalserie um den Stanley Cup zwischen den Colorado Avalanche und den Florida Panthers aus dem Jahre 1996 an. Mit diesem Treffer schoss der Kölner die Vertretung aus Denver zum Titel und machte sich selbst zum ersten deutschen Cup-Gewinner.

Für die Intonierung der Nationalhymnen würde Seider einen Weg abseits der üblichen Pfade wählen und zwei Künstler einladen, die mit anderen Texten und Melodien berühmt geworden sind. „Es wäre toll, wenn Apache 207 aus Mannheim oder Sido die Hymnen singen würden“, sagte er und outete sich damit als Deutsch-Rap-Fan. Mit diesem Faible stehe er im Lager der Red Wings jedoch allein auf weiter Flur, räumte er mit einem Schmunzeln ein. „Diese Musik hat leider keine Chance bei uns in der Kabine.“

Neben ihm selbst würde es vermutlich Red-Wings-Kapitän Dylan Larkin am besten gefallen, wenn Detroit ein NHL-Gastspiel in Mannheim absolvieren müsste, mutmaßte Seider. „Er hatte bei der Weltmeisterschaft 2017 in Köln eine gute Zeit und kann es von daher sicher kaum erwarten, wieder einmal nach Deutschland zu kommen“, lautete seine Einschätzung.

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