Zunächst wurden die Rangers auch ihrer Favoritenrolle gerecht. Im ersten Drittel gingen sie durch Treffer von Mika Zibanejad und Adam Fox mit 2:0 in Front und verteidigten den Vorsprung bis zur Drittelpause. Die Pausenpredigt von New Jerseys Trainer Lindy Ruff verfehlte jedoch nicht seine Wirkung.
Wie verwandelt kamen die Devils zum zweiten Durchgang aus der Kabine und führten ihre Gäste vor. Binnen knapp elf Minuten, zwischen der 28. und 39. Spielminute schossen sich die Devils eine 5:2-Führung heraus. Ryan Graves, P.K. Subban, Dawson Mercer, Tomas Tatar und Yegor Sharangovich überwanden im 2-Minuten-Takt New Yorks Torwart Igor Shesterkin, der im Schlussdrittel durch Alexandar Georgiev ersetzt wurde.
"Wenn man mit zwei Toren zurückliegt, weiß man, dass man einen starken Start haben muss, wenn man im zweiten Drittel rauskommt", erklärte Devils-Stürmer Mercer. "Ich erinnere mich, wie Lindy sagte: 'Lasst uns da rausgehen und dieses Spiel gewinnen, skaten. Ich glaube wirklich, dass wir das getan haben. Wir sind gut gelaufen, haben am Ende das Tor getroffen und sind nach dem zweiten Durchgang mit einem breiten Grinsen in die Pause gegangen."
Fünf Tore im Mittelabschnitt waren den Devils zuletzt gegen die Chicago Blackhawks am 14. Januar 2019 gelungen. Noch etwas effektiver, nämlich mit sechs Toren in einem zweiten Drittel, waren sie vor knapp 26 Jahren am 6. April 1996 zu Besuch bei den Hartford Whalers.
"Ich denke, ein gutes Team zeichnet sich dadurch aus, dass es immer wieder zurückschlagen kann. Man kann nicht jedes Drittel gewinnen. Es wird Phasen geben, in denen die andere Mannschaft die bessere ist. Kann man sich darauf einstellen? Kannst du eine bessere Phase spielen? ... Wir sind zu einem aggressiveren Forechecking übergegangen, wir haben unser Umschaltspiel betont und ich denke, das hat zu vielen Chancen geführt", so Ruff.
Angeführt von ihrem Schweizer Kapitän Nico Hischier und Center Jack Hughes ließen die Devils bei den gut 16.000 Fans im weiten Rund Erinnerungen an alte glorreiche Zeiten wach werden. Hischier trug sich mit einem Assist bei Sharangovichs Treffer zum ersten von zweimal auf dem Spielberichtsbogen als Scorer ein. Zu seinem zweiten Assist kam er bei dem Powerplay-Treffer von Hughes zur Mitte des dritten Drittels, nachdem Ryan Strome zuvor den Rückstand der Rangers auf zwei Tore verkürzt hatte. Für den 20-jährigen Hughes (20 Jahre, 312 Tage) war es der 100. Punkt im 160. Spiel seiner noch jungen NHL-Karriere. In der Franchise-Historie der Devils gab es nur drei Spieler vor ihm, die diesen Meilenstein erreichten, bevor sie das 21. Lebensjahr vollendet hatten: Kirk Muller (20 Jahre, 12 Tage), Hischier (20 Jahre, 274 Tage) und Brendan Shanahan (20 Jahre, 306 Tage). Damit wollte es Hughes aber nicht belassen und zog noch einen weiteren Pfeil aus dem Köcher. 70 Sekunden nach dem 6:3 erhöhte er auf 7:3.
Für Hughes war es das 21. Tor in seinem 43. Spiel der laufenden Saison. In den vergangenen zehn Jahren konnte nur Kyle Palmieri die Marke von 20 Toren noch schneller erreichen. Er benötigte in der Saison 2018/19 39 Partien für seine 20 Treffer.
Mit 193 Toren in 63 Spielen und einem Trefferschnitt von 3,06 liegen die Devils auf Rang 16 und 15 unter den 32 Teams der Liga. Bereits zum sechsten Mal gelangen ihnen sieben Treffer in einer Partie, womit sie sich in dieser Kategorie den zweiten Platz mit den Minnesota Wild teilen, vor den Colorado Avalanche mit sieben Sieben-Tore-Spiele.
Ihren nächsten Auftritt haben die Devils bereits am Mittwoch, wenn sie den Toronto Maple Leafs einen Besuch abstatten. Samstags treten sie bei den Washington Capitals an und tags darauf empfangen sie die Montreal Canadiens.