Die Saison 1997/98 ist ein wichtiges Jahr in der Geschichte der Washington Capitals. Damals zog das Franchise zum ersten und bis zum Titel 2018 einzigen Mal in das Stanley Cup Finale ein. Zwischen den Pfosten stand damals der deutsche Torhüter Olie Kolzig. Er hält noch heute die Rekorde für die meisten Spiele (711), Siege (301) und Shutouts (35) in der Franchise-Geschichte.
Kolzig befand sich am Samstag erneut an seiner alten Wirkungsstätte. Die Capitals feiern diese Saison zu ihrem 50-jährigen Bestehen ihre Vergangenheit. Rund um das Spiel gegen die Winnipeg Jets wurde die sogenannte Dot Com Ära gewürdigt, zu der Kolzig zählt. Weitere prominente Spieler, die anwesend waren, sind Peter Bondra, Calle Johansson und Joe Juneau.
„Es ist, als wäre keine Zeit vergangen“, beschrieb Kolzig vor dem Spiel im Fernsehstudio das Wiedersehen mit seinen alten Weggefährten. „Das sind die Jungs, mit denen ich 98 im Finale stand. Wir hatten so eine gute Zeit zusammen und haben alte Geschichten erzählt.“
Für den größten Torwart in der Geschichte der Capitals standen an diesem Wochenende aber nicht nur Feiern und das Schwelgen in Erinnerungen mit den ehemaligen Teamkollegen auf dem Programm. Auch Jahre nach dem Karriereende musste der Kontakt zu den Fans noch gepflegt werden.
In Washington erwartete Kolzig ein schreiben eines Fans Namens Alyce. In dem Text erzählt sie davon, wie Kolzig nach seinem entscheidenden Shuout in der zweiten Runde der Playoffs 1998 ihrem Sohn seinen Schläger schenkte und wie viel das Geschenk bedeutete. „Für die letzten 27 Jahre hing der Schläger im Zimmer meines Sohns an der Wand und ich wollte sehen, ob wir dein Autogramm darauf haben könnten.“
Kolzig kam der bitte gerne nach und posierte mit dem unterschriebenen Schläger für die Familie, die nicht selbst anwesend sein konnte. Die Torwartlegende dürfte damit im Rennen für einen weiteren Rekord sein: Die längste Wartezeit für ein Autogramm.