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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2023/24 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse der wichtigsten personellen Veränderungen, der Schlüsselspieler, der Stärken und Schwächen, der Playoff-Chancen und einem gesonderten Spielerporträt.

In dieser Ausgabe: Pius Suter von den Vancouver Canucks

Die Vancouver Canucks brauchen Stürmer, die nicht nur an ihrer Punktausbeute gemessen werden wollen, sondern auch im Spiel nach hinten mithelfen. Mit dem Schweizer Pius Suter sind die Canucks am 11. August fündig geworden. Er ist ein weiterer Spieler, der jenem Anforderungsprofil entspricht. Während der Free Agency verpflichteten die Canucks neben Suter die Verteidiger Ian Cole und Carson Soucy sowie Stürmer Teddy Blueger. Alle vier sollen die Canucks besser machen, vor allem in der Defensive. Die Canucks fingen sich in der Saison 2022/23 die achtmeisten Gegentore ein und hatten mit einer Penalty-Killing-Quote von 71,6 Prozent das schlechteste Unterzahlspiel.

PIT@DET: Suter trifft für die Red Wings

"Das sind mannschaftsdienliche Spieler, die die kleinen Dinge tun, den Puck verteidigen können, vor allem beim Penalty Killing. Es kommt wirklich auf die Entschlossenheit an, auf Details, die Bereitschaft, einen Schuss zu blocken, die Bereitschaft, einfach die Ärmel hochzukrempeln und die Arbeit zu erledigen. Ich würde sie als Systemspieler bezeichnen, und wenn man solche Spieler hinzunimmt, wirkt das ansteckend. Sie helfen einem Trainer, Dinge schneller zu vermitteln, weil die Leute den Leuten folgen. Deshalb können diese Jungs uns helfen", erklärt Canucks-Trainer Rick Tocchet, welche Erwartungen er an die Neuzugänge wie Suter hat.

Der gebürtige Zürcher (Wallisellen) entspringt der Talentschmiede der ZSC Lions, für die er bei den Junioren aktiv war. Bereits als 17-Jähriger wagte er zur Saison 2013/14 den Sprung nach Übersee, wo er für Guelph Storm in der OHL in 127 Spielen über zwei Saisons 96 Punkte (52 Tore, 44 Assists) erzielte. Nachdem er beim NHL Draft 2015 nicht berücksichtigt wurde, kehrte Suter in seine Schweizer Heimat zu den ZSC Lions zurück. Auch 2016 wurde er nicht gedraftet und der Traum von der NHL schien geplatzt zu sein.

Vier Jahre sollte es dauern, bis ein NHL-Team auf den ungedrafteten, wieselflinken Center aufmerksam wurde. Mit den Chicago Blackhawks einigte sich Suter am 16. Juli 2020 auf einen einjährigen Einstiegsvertrag. Am 13. Januar 2021 gab er in der Partie bei den Tampa Bay Lightning sein NHL-Debüt und vier Tage darauf durfte er sich bei den Florida Panthers über seinen ersten Scorerpunkt, einem Assist zum 2:2-Ausgleich, freuen. Erstmals mit seiner Torgefährlichkeit Bekanntschaft machen, mussten die Detroit Red Wings bei ihrem Gastauftritt in Chicago, bei dem Suter nicht nur sein erstes NHL-Tor markierte, sondern einen Hattrick dem 6:2-Erfolg beisteuerte. Suter beendete seine Rookie-Saison mit 27 Punkten (14 Tore, 13 Assists) in 55 Spielen.

DET@WSH: Suter trifft doppelt

Im Anschluss der Spielzeit unterschrieb Suter als Unrestricted Free Agent ein zweijähriges Arbeitspapier über 6,5 Millionen Dollar bei den Red Wings. Während der Laufzeit gelangen ihm 60 Punkte (29 Tore, 31 Assists) in 161 Spielen für Detroit. Am 1. Juli wurde der 27-Jährige erneut ein Unrestricted Free Agent und es wurde sogar darüber spekuliert, ob er wieder in die Schweiz zurückkehren werde. Von wegen, es ging weiter Richtung Westen! Seine dritte NHL-Station lautet Vancouver.

"Die Canucks haben von Anfang an Interesse an mir gezeigt. Ich habe gemerkt, dass sie sich intensiv über mich informiert haben, und das ist es, was mich am meisten reizt. Sie wissen, wer ich als Spieler bin. Aber ja, die sechs Wochen seit Beginn der Free Agency waren etwas länger, aber jetzt bin ich froh, dass ich endlich weiß, wohin ich gehe und freue mich darauf, dort anzufangen", verriet Suter am Tag der Unterzeichnung des Zweijahresvertrags über 3,2 Millionen Dollar (durchschnittlicher Jahreswert 1,6 Millionen Dollar).

Die Freude über die Einigung beruht auf Gegenseitigkeit.

"Die Verpflichtung von Pius für die nächsten Jahre hilft uns wirklich, uns auf der Center-Position zu verstärken. Die Verpflichtung eines Spielers, der in den letzten drei Spielzeiten 43 Tore geschossen hat, wird uns im Sturm helfen, und er wird auch unsere Penalty-Killer-Reihen verstärken. Seine Flexibilität, sowohl im Zentrum als auch auf dem Flügel spielen zu können, wird uns mehr Möglichkeiten bei der Zusammenstellung der Sturmreihen geben", blickt Patrik Allvin, General Manager der Canucks, zuversichtlich nach vorne.

Suter zeigt sich bereit dort zu spielen, wo es von ihm verlangt wird.

"Das hängt vom Trainer ab, aber ich bin bereit, auf jeder der drei Stürmerpositionen zu spielen. Auch in der Vergangenheit habe ich schon auf allen drei Positionen gespielt, manchmal sogar in derselben Partie. Wir werden also sehen, wie es läuft, und ich muss im Trainingslager zeigen, zu was ich fähig bin", so Suter, der optimistisch an die neue Herausforderung herangeht und große Stücke auf seine neuen Mannschaftskollegen hält.

"Sie verfügen über eine Menge Können und Spielwitz. Sie haben wirklich gute Spieler, die gut schießen, und ich denke, wir können einen Schritt nach vorne machen im Vergleich zur letzten Saison, und darauf freue ich mich."