062623 grubauer SEA

Die Seattle Kraken zählten in der Spielzeit 2022/23 zu den Überraschungsteams in der NHL. Nach einer schweren Debüt-Saison unter den Einflüssen der Coronavirus-Pandemie, startete das jüngste Franchise voll durch, qualifizierte sich erstmals in seiner Geschichte für die Stanley Cup Playoffs und schaltete dort den amtierenden Stanley Cup Champion Colorado Avalanche in sieben Spielen aus (Serie: 4:3). Rückgrat des Teams war der deutsche Torwart Philipp Grubauer. Das bekräftigte auch noch einmal Seattles Trainer Dave Hakstol.

Grubauer als Rückgrat in den Playoffs

"Ich bin sehr stolz auf Grubi und wie er das zweite Jahr hier gemeistert hat", sagte Hakstol am Sonntag beim Media Day vor der Verleihung der NHL Awards 2023 über Grubauer. "Wir hatten im ersten Jahr nicht den Erfolg, den wir uns gewünscht hatten, aber jeder ist mit einer Einstellung zurückgekommen, hart arbeiten zu wollen. Vielleicht lag der größte Scheinwerfer auf der Torhüterposition, also auf Grubi. Er musste damit umgehen und sich da durcharbeiten. Das hat er geschafft. Deswegen bin ich stolz auf ihn und auf seine beeindruckende Saison. Er war in der Lage, sich zu steigern und war ein wichtiger Faktor dafür, dass unsere Jungs so einen großen Glauben in den Playoffs hatten."

Grubauer hatte sich in der Frühphase der Saison verletzt und war zwischen Ende Oktober und Ende November einen Monat komplett ausgefallen. In der Zwischenzeit hatte er seinen Stammplatz an den stark-aufspielenden Martin Jones verloren. Der 31-jährige Rosenheimer kämpfte sich jedoch zurück, steigerte sich von Woche zu Woche und war nach dem Jahreswechsel wieder als Nummer 1 gesetzt. Im Januar hatte er eine Fangquote von 94 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,72. Im weiteren Saisonverlauf sorgte er dafür, dass sich die Kraken erstmals für die Playoffs qualifizieren konnte. Im April, kurz vor dem Start der Postseason, war Grubauer bereits in Top-Form mit einer Fangquote von 94,1 Prozent und einem Gegentorschnitt von 1,4.

"Der Glaube spielt eine große Rolle. Es ist ein Wort, das wir für die gesamte Mannschaft benutzt haben. Wir waren schon zu Beginn der Saison ein Team, das hart gearbeitet, fest an sich geglaubt hat und damit erfolgreich war. Ich denke, dass das sehr ähnlich zu Grubis Saison war: Wenn man sich anschaut, wie stark die Jungs in den Playoffs an ihn geglaubt haben, dann hat das einen Schalter umgelegt. Das hatte sich das ganze Jahr über aufgebaut", so Hakstol.

In den Playoffs stoppte Grubauer alleine in der ersten Runde so viele Schüsse wie kein anderer Goalie: Er wehrte 214 Schüsse ab und brachte sein Ex-Team damit schier zur Verzweiflung. Mit 92,6 Prozent Fangquote und 2,44 Gegentoren/Spiel hielt Grubauer vier Siege fest und war damit hauptverantwortlich dafür, dass Seattle die Avalanche aus den Playoffs warf.

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      DAL@SEA, Sp3: Grubauers Sieg mit 24 Saves

      In der zweiten Runde gegen die Dallas Stars gingen die Kraken wieder über die volle Distanz von sieben Spielen, standen am Ende aber als Verlierer da (Serie: 3:4). Unterm Strich blieb trotzdem eine beeindruckende Saison im Gedächtnis. Es entstand eine neue Eishockey-Euphorie in Seattle und dank der begeisternden Auftritte von Grubauer zugleich auch in Deutschland.

      Hakstol will Schwung in die neue Spielzeit mitnehmen

      Diesen Schwung will Hakstol jetzt in die neue Saison mitnehmen. "Ich bin eigentlich keiner, der daran glaubt, dass sich ein Momentum von einem Spiel aufs nächste übertragen lässt. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass sich das Vertrauen, das wir geschaffen haben, auf die neue Saison übertragen wird", sagte der Trainer.

      Ein Eckpfeiler seiner Mannschaft soll wiederum Grubauer sein. "Er musste arbeiten, sich entwickeln und wachsen. Er und seine Teamkollegen vertrauen einander komplett", so Hakstol. "Grubi wird im Sommer wieder viel arbeiten. Er ist ein Vollprofi und wird bereit für das Training Camp sein."