3. Drittel: DeBrusks Tor kommt zu spät
Im dritten Abschnitt betrieb Boston einen hohen Aufwand, fuhr aber keinen Ertrag ein. Meist wurde die letzte Aktion nicht sauber ausgespielt oder die falsche Entscheidung getroffen. Trotz spielerischem Übergewicht, brachten die Bruins die Scheibe nicht ins Tor. Nah ran kam Kampfer, der per Schlagschuss das Lattenkreuz traf (43.). Noch näher war Pastrnak am Ausgleich, nach dessen Schuss der Videobeweis belegen musste, dass bereits abgepfiffen war, als die Scheibe die Linie möglicherweise knapp überschritten hatte (47.).
St. Louis kam derweil nur noch selten, dann aber gefährlich: Erst setzte Colton Parayko den Puck an den Pfosten (49.). Dann tunnelte David Perron Rask und erzielte so das 2:0 (51.). "Ich habe Bozy (Tyler Bozak, d. Red.) am zweiten Pfosten gesehen, doch auch gefühlt, dass eine Lücke aufgeht. Der Puck ist reingegangen, es war ein wichtiges Tor", beschrieb Perron die Szene. Die Bruins reklamierten unmittelbar vor dem Treffer auf ein Beinstellen, doch ein Pfiff blieb aus.
Boston musste nun voll ins Risiko gehen und machte hinten auf. Das gab den Blues Platz zum Kontern: Tarasenko scheiterte frei vor Rask (53.). Dann platzte auf der anderen Seite der Knoten - Jake DeBrusk schweißte die Scheibe mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel zum 1:2 in die Maschen (54.).
Der Anschlusstreffer verlieh den Bruins noch einmal neuen Mut. Plötzlich wurden auch wieder Einzelaktionen gestartet. Der Druck nahm zu. Bei noch 1:30 Minuten auf der Uhr verließ Rask erstmals für einen zusätzlichen Stürmer das Tor. Doch Binningtons Tor blieb wie vernagelt.
"Unsere Leistung war gut, wir hatten viele gute Chancen. Aber wir müssen so langsam auch Ergebnisse erzielen, egal wie", sagte Bruins-Stürmer Patrice Bergeron, der Boston trotz des 2:3-Serienrückstands noch nicht abschreibt: "Wir waren schon in so einer Situation, aus dieser Erfahrung müssen wir lernen und uns auf Spiel 6 vorbereiten." Mitspieler DeBrusk sah es ein wenig kritischer: "Wir haben nicht genug getan, um heute zu gewinnen, waren nicht zwingend genug. Wir hatten viele Chancen, aber die Pucks sind heute nicht für uns gesprungen."
Die Serie wechselt für Spiel 6 nach St. Louis. Puck-Drop ist in ist in der Nacht von Sonntag auf Montag (2 Uhr MESZ, live bei nhl.tv, DAZN, Sport1+, Teleclub Sport) im Enterprise Center. Mit einem weiteren Sieg könnten sich die Blues zum Stanley-Cup-Sieger küren. "Es fühlt sich gut an. Wir dürfen jetzt auf keine Störgeräusche hören, sondern müssen fokussiert bleiben. Wir freuen uns auf Spiel 6", blickt Perron voraus.