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Mit vier Vorlagen führte Tim Stützle die Ottawa Senators am Samstag im Canadian Tire Centre nur einen Tag vor seinem 22. Geburtstag zu einem 5:4-Heimsieg gegen die San Jose Sharks. Der Erfolg markierte das Ende einer Niederlagenserie von fünf Spielen für Ottawa und war für die Sharks die 13. Niederlage in den vergangenen 14 Spielen.

„Wir waren ehrlich gesagt einfach hungrig auf den Sieg“, erklärte Stürmer Drake Batherson. „Wir wussten, dass die Stimmung in der Halle gut sein würde und wollten für die Fans einen Sieg einfahren. Es ist ein gutes Gefühl, damit in unseren freien Tag zu gehen.“

Stützle beendet Durststrecke

Der Erfolg der Senators scheint direkt mit dem persönlichen Erfolg ihres deutschen Starstürmers gekoppelt zu sein. Stützle blieb in den vergangenen vier Spielen ohne Punkt. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass er in mehr als zwei Spielen hintereinander nicht punktete.

Am Samstag fiel diese Last aber endlich von seinen Schultern. Er war nur am 1:0 durch Claude Giroux (5.) nicht beteiligt, danach legte er das erste Saisontor von Thomas Chabot (10.), Tore von Brady Tkachuk (28.) und Batherson (33.) und den Siegtreffer von Vladimir Tarasenko (60.) auf.

SJS@OTT: Tarasenko bringt Senators 5 Sekunden vor Schluss in Führung

Als Motor der Offensive war Stützle entscheidend, um eine Schwäche der Senators während ihrer Niederlagenserie auszumerzen. In den fünf verlorenen Spielen erzielten sie nur elf Tore, doch gegen die Sharks zeigte sich der Angriff dank Stützles Beiträgen von einer anderen Seite.

„Das war eine großartige Leistung, wir haben sehr gut gespielt“, lobte Trainer Jacques Martin. „Wir müssen einfach lernen, den Puck zu managen und Situationen besser zu lesen. Wir haben ihnen ihr erstes Tor heute geschenkt. Das müssen wir besser machen, aber es ist schön, ein paar Tore zu schießen. Das war verdient. Wir hatten viele Schüsse und wir waren spielbestimmender und hatten mehr Zug zum Tor.“

Senators erzwingen Ende der Negativserie

Im ersten Drittel war das Spiel noch relativ ausgeglichen. Die Treffer von Giroux und Chabot sorgten für eine 2:0-Führung, Anthony Duclair brachte die Sharks aber in der 13. Minute ins Spiel. San Jose hielt mit 9:8 Torschüssen mit, und Ottawa kassierte seine einzigen beiden Strafen der Partie im ersten Spielabschnitt.

„Da geht es einfach um Konstanz. Man darf nicht immer versuchen, durch Highlight-Tore zu gewinnen“, kommentierte Tarasenko. „Man muss einfach mit einem Plan spielen, dem Plan vertrauen und immer weiter kämpfen. Das war heute unsere Einstellung.“

Ab dem zweiten Drittel dominierten die Senators das Spiel, konnten ihre Überlegenheit aber nicht ausnutzen. Allein im zweiten Drittel hatten sie mit 22:4 Torschüssen mehr als genug Chancen, um die Begegnung zu entscheiden. Stattdessen glich Marc-Edouard Vlasic aus (24.), und Kevin Labanc brachte die Sharks sogar in Führung (27.). Keine Minute später leitete aber Stützle das 3:3 durch Tkachuk ein und einige Minuten später auch die erneute Führung durch Batherson.

„Wir wurden vor dem Tor einfach überwältigt“, analysierte Sharks-Trainer David Quinn. „Sie haben uns echt gut eingeschnürt. Wir hatten Chancen, den Puck zu klären und haben es nicht gemacht. Sie hatten heute eine Hartnäckigkeit, der wir nichts entgegensetzen konnten, deshalb war das Ergebnis passend.“

Im Schlussabschnitt musste Ottawa aber um das Ende der Negativserie bangen, als Filip Zadina der späte Ausgleich gelang (57.), obwohl das Torschussverhältnis mit 41:18 klar für die Senators sprach.

„Sie haben ausgeglichen, und da denkst du dir: Jetzt geht das schon wieder los“, gab Batherson zu. „Wir hatten aber gleich nach dem Ausgleich ein paar gute Wechsel und haben am Ende das entscheidende Tor geschossen. Das war emotional definitiv eine Achterbahnfahrt, wenn man das späte Tor sieht. Aber die Jungs haben nicht locker gelassen.“

Tarasenko mit später Entscheidung

Am Siegtor war natürlich wieder Stützle beteiligt. Er legte an die blaue Linie auf Verteidiger Artem Zub ab, der sein Glück mit einem Distanzschuss versuchte. Torhüter Mackenzie Blackwood gelang zwar zunächst noch sein 36. Save des Spiels, doch Vladimir Tarasenko lauerte vor dem Tor und verwandelte den Nachschuss nur fünf Sekunden vor der Schlusssirene. Zub lag mit drei Assists nur knapp hinter Stützle.

„Ich muss zugeben, es tut gut zu gewinnen“, freute sich der Siegtorschütze. „Ich bin eigentlich die ganze Zeit vor dem Tor geblieben und habe darauf gehofft, dass jemand einen Schuss durchbringt. Das war ein guter Spielzug von den Jungs und ein glücklicher Rebound. Es gibt aber einfach eine gewisse Struktur in der Offensive... Wenn wir die konstant einhalten und daran glauben, dann klappt es am Ende auch.“

Nur zwei andere Spieler in der Geschichte der Senators konnten ein Spiel so spät entscheiden. Diese Spiele fanden beide innerhalb einer Woche statt. Milan Michalek traf am 22. Oktober 2011 ebenfalls fünf Sekunden vor Ende des Schlussabschnitts, Nick Foligno machte es fünf Tage später sogar noch um eine Sekunde spannender.

Stützle bleibt die Schlüsselfigur

Mit dem Vier-Punkte-Spiel übernahm Stützle wieder die alleinige Führung in Ottawas Scorerliste. Vor der Partie am Samstag lag er mit Giroux gleichauf an der Spitze, nun belegt er mit 38 Punkten alleine den ersten Platz. In seinem 38. Saisonspiel verbuchte er seine Assists 28 bis 31. Er ist der einzige Spieler der Senators, der auf einen Durchschnitt von einem Punkt pro Spiel kommt.

Der Stürmer aus Viersen arbeitete auch weiter an seinem Status in den Geschichtsbüchern der Senators. Es war bereits sein sechstes Spiel mit vier Punkten. Damit zog er mit Martin

Havlat gleich. Mehr Spiele mit vier oder mehr Punkten gelangen nur vier Spielern: Marian Hossa (7), Alexei Yashin (9), Jason Spezza (13) und Daniel Alfredsson (14). Bedenkt man, dass Stützle in seiner vierten NHL-Saison ist und am Montag erst seinen 22. Geburtstag feiert, dürfte er in dieser elitären Liste noch deutlich aufsteigen.

Die nächsten Punkte können Stützle und die Senators am Dienstag ins Visier nehmen, wenn die Colorado Avalanche in der kanadischen Hauptstadt zu Gast sind (7 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 1 Uhr MEZ).

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