„Wir wurden vor dem Tor einfach überwältigt“, analysierte Sharks-Trainer David Quinn. „Sie haben uns echt gut eingeschnürt. Wir hatten Chancen, den Puck zu klären und haben es nicht gemacht. Sie hatten heute eine Hartnäckigkeit, der wir nichts entgegensetzen konnten, deshalb war das Ergebnis passend.“
Im Schlussabschnitt musste Ottawa aber um das Ende der Negativserie bangen, als Filip Zadina der späte Ausgleich gelang (57.), obwohl das Torschussverhältnis mit 41:18 klar für die Senators sprach.
„Sie haben ausgeglichen, und da denkst du dir: Jetzt geht das schon wieder los“, gab Batherson zu. „Wir hatten aber gleich nach dem Ausgleich ein paar gute Wechsel und haben am Ende das entscheidende Tor geschossen. Das war emotional definitiv eine Achterbahnfahrt, wenn man das späte Tor sieht. Aber die Jungs haben nicht locker gelassen.“
Tarasenko mit später Entscheidung
Am Siegtor war natürlich wieder Stützle beteiligt. Er legte an die blaue Linie auf Verteidiger Artem Zub ab, der sein Glück mit einem Distanzschuss versuchte. Torhüter Mackenzie Blackwood gelang zwar zunächst noch sein 36. Save des Spiels, doch Vladimir Tarasenko lauerte vor dem Tor und verwandelte den Nachschuss nur fünf Sekunden vor der Schlusssirene. Zub lag mit drei Assists nur knapp hinter Stützle.
„Ich muss zugeben, es tut gut zu gewinnen“, freute sich der Siegtorschütze. „Ich bin eigentlich die ganze Zeit vor dem Tor geblieben und habe darauf gehofft, dass jemand einen Schuss durchbringt. Das war ein guter Spielzug von den Jungs und ein glücklicher Rebound. Es gibt aber einfach eine gewisse Struktur in der Offensive... Wenn wir die konstant einhalten und daran glauben, dann klappt es am Ende auch.“
Nur zwei andere Spieler in der Geschichte der Senators konnten ein Spiel so spät entscheiden. Diese Spiele fanden beide innerhalb einer Woche statt. Milan Michalek traf am 22. Oktober 2011 ebenfalls fünf Sekunden vor Ende des Schlussabschnitts, Nick Foligno machte es fünf Tage später sogar noch um eine Sekunde spannender.
Stützle bleibt die Schlüsselfigur
Mit dem Vier-Punkte-Spiel übernahm Stützle wieder die alleinige Führung in Ottawas Scorerliste. Vor der Partie am Samstag lag er mit Giroux gleichauf an der Spitze, nun belegt er mit 38 Punkten alleine den ersten Platz. In seinem 38. Saisonspiel verbuchte er seine Assists 28 bis 31. Er ist der einzige Spieler der Senators, der auf einen Durchschnitt von einem Punkt pro Spiel kommt.
Der Stürmer aus Viersen arbeitete auch weiter an seinem Status in den Geschichtsbüchern der Senators. Es war bereits sein sechstes Spiel mit vier Punkten. Damit zog er mit Martin
Havlat gleich. Mehr Spiele mit vier oder mehr Punkten gelangen nur vier Spielern: Marian Hossa (7), Alexei Yashin (9), Jason Spezza (13) und Daniel Alfredsson (14). Bedenkt man, dass Stützle in seiner vierten NHL-Saison ist und am Montag erst seinen 22. Geburtstag feiert, dürfte er in dieser elitären Liste noch deutlich aufsteigen.
Die nächsten Punkte können Stützle und die Senators am Dienstag ins Visier nehmen, wenn die Colorado Avalanche in der kanadischen Hauptstadt zu Gast sind (7 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 1 Uhr MEZ).