Ausgerechnet Bernard-Docker gleicht aus
Zunächst sprach viel für die Senators, die mit zwei Powerplay-Toren jeweils in Führung gehen konnten. Erst vollendete Brady Tkachuk einen Zuckerpass von Drake Batherson zum 1:0 (2.), ein Abstauber von David Perron brachte das zwischenzeitliche 2:1 (28.).
Die Sabres aber steckten nie auf. Ausgerechnet Jacob Bernard-Docker, der in einem Trade am 7. März von Ottawa nach Buffalo transferiert wurde, traf mit einem Distanzschuss über den Innenpfosten zum 2:2 (33.).
„Es hat sich ziemlich gut angefühlt, da möchte ich gar nicht lügen“, grinste Bernard-Docker. „Ich denke, dass wir im ersten Drittel etwas ins Hintertreffen geraten sind, danach haben die Jungs aber eine gute Reaktion gezeigt.“
Bernard-Docker kommt in seinen ersten drei Spielen für die Sabres auf drei Scorerpunkte (1-2-3), zuvor laborierte er an einer Unterkörperverletzung.
„Es fühlt sich unwirklich an, wieder auf dem Eis zu sein. Ich hatte schon von dieser Verletzung eine schwierige Saison, musste viel arbeiten, oft alleine skaten und im Kraftraum arbeiten. Es fühlt sich gut an, wieder spielen zu können. Das macht Spaß.“
Thompson besorgt den Siegtreffer
Buffalos Siegtreffer gelang Tage Thompson zu Beginn des dritten Drittels, als er vor dem Tor lauerte und den Puck aus der Nahdistanz zum 3:2 über die Linie drückte (42.).
„In den ersten 10, 15 Minuten sind wir nur hinterhergelaufen. In den nächsten vier, fünf Minuten sind wir in Schwung gekommen, danach war es ein hart-umkämpftes Spiel“, resümierte Ruff, der ein Sonderlob an seinen Torwart James Reimer (30 Saves, 93,8 Prozent Fangquote) verteilte: „Es war ein Spiel, in dem wir wichtige Saves gebraucht haben und bekommen haben. Gleichzeitig haben wir ein großartiges drittes Drittel gespielt.“
Für Ruff war es der 600. Sieg als Sabres-Trainer in seinem 1234. Spiel für Buffalo. Er ist erst der zweite Trainer in der NHL-Geschichte, der diese Marke mit einem einzigen Team erreichen konnte und folgt damit auf Al Arbour, der dieses Kunststück mit den New York Islanders vollbracht hatte.
„Das wusste ich gar nicht, aber natürlich fühlt sich das gut an“, sagte der 65-jährige Trainer-Routinier, der sich gerade in seiner zweiten Amstzeit bei den Sabres befindet. „Der Sieg heute fühlt sich einfach gut an, so hart wie wir heute gekämpft haben. Ich hatte Glück, denn ich hatte über all die Jahre gute Menschen, die mir geholfen haben, egal ob Trainer oder die unglaubliche Unterstützung der Fans in dieser Arena.“
Ruff: „Ich habe es nicht geschafft“
Die Sabres haben seit dem 23. Dezember eine 18-16-2-Bilanz, holten also 52,1 Prozent der zu vergebenen Punkte und wären in dieser Form mittendrin im Rennen um die Playoff-Plätze. Allerdings erweist sich eine Durstrecke zwischen dem 27. November und 21. Dezember mit 13 Niederlagen in Serie (0-10-3) bis heute als Hypothek.
„Wir sind besser in den letzten Spielen. Auch die Offensive kommt immer besser durch“, befand Quinn.
Buffalo (29-35-6) ist Letzter in der Eastern Conference und wird die Stanley Cup Playoffs wohl im 14. Jahr in Folge verpassen. Keine leichte Situation für Ruff, der das Ruder seit seiner Rückkehr nicht herumreißen konnte, was ihm sichtlich nachgeht.
„Es ist, wie wenn du seit langem mal wieder ein älteres Auto fährst, das lange nicht bewegt wurde. Du schaust unter die Motorhaube und bekommst ein Gefühl dafür, was es braucht, dass das Fahrzeug wieder richtig gut fahren kann. Ich bin derjenige, der seit dem ersten Tag gesagt hat, dass ich alles reparieren kann, doch das habe ich nicht geschafft. Diese Saison ist enttäuschend für mich. Wenn wir diese 13 Spiele ausklammern oder halbieren könnten. Diese Phase hat unseren Klub getötet. Ich fühle mich verantwortlich dafür, dass wir Spiele, in denen wir voll da waren und die wir zu unseren Gunsten hätten drehen können, nicht gewonnen haben. Ich habe auch das Gefühl, dass wir so, wie wir uns in den letzten 40 Spielen präsentiert hatten, diese Spiele hätten gewinnen können. Das ist schwer.“
Aufgeben gibt’s aber nicht an den Niagarafällen, was die Sabres in den letzten Wochen bewiesen haben. Ruff möchte den „Oldtimer“ nach wie vor flottbekommen und tüftelt weiter.
„Meine Frau treibt das in den Wahnsinn, denn ich bin zu Hause auch so und möchte alles reparieren. Manchmal musste ich vielleicht auch den einen oder anderen Elektriker anrufen“, lacht Ruff und wird wieder ernst: „Ich möchte das wirklich hinbekommen. Die letzten zwei Spiele waren gegen richtig harte Gegner. Auch heute mussten wir uns wieder gegen Widrigkeiten durchsetzen. Unsere Jungs haben sich beruhigt und haben die Kontrolle über das Spiel zurückerlangt. Das ist es, was eine gute Mannschaft schafft.“
Bitterer Abend für Ottawa - insbesondere für Cozens
Die Senators verloren derweil drei der letzten vier Spiele nachdem sie zuvor sieben Partien in Folge gepunktet hatten (6-0-1). Ottawa (37-28-5) ist Vierter in der Atlantic Division, steht auf dem ersten Wildcard-Platz in der Eastern Conference und hat fünf Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz.