102823 Leon Gawanke SJS

Jede Woche blickt NHL.com/de auf bemerkenswerte Leistungen der deutschsprachigen, bereits gedrafteten Spieler und sich abzeichnende Entwicklungen in der AHL, der ECHL und im Junioren-Eishockey zurück. In dieser Woche die Spiele vom 16. bis 23. Dezember 2023.

Der deutsche Verteidiger Leon Gawanke von den San Jose Barracuda (Farmteam der San Jose Sharks) zeigte sich auch in dieser Woche in Scoring-Laune: Der 24-jährige Berliner lieferte in drei Spielen drei Scorerpunkte (1-2-3), darunter ein Mehrfach-Punkte-Spiel bei der wilden 6:8-Niederlage gegen die Tucson Roadrunners (1-1-2; +1). Mit nun 20 Zählern (5-15-20) aus 25 AHL-Spielen ist der 1,86 Meter große Rechtsschütze der punktbeste Verteidiger seines Teams. Allerdings wartet Gawanke noch immer auf den Call-up zu den Sharks.

„Ich begreife es nicht, ich kann es nicht nachvollziehen“, sagte der ehemalige NHL-Stürmer (Washington Capitals), -Scout (Los Angeles Kings) und heutige DEL-Sportdirektor (Nürnberg Ice Tigers) Stefan Ustorf im Sky-Podcast „Rinkside“. „Seit drei Jahren ist er einer der offensivstärksten Verteidiger in der AHL und zählt auch dieses Jahr wieder unter den Top 10. Warum er keine Chance in der NHL bekommt, kann ich nicht nachvollziehen. Er ist ein rechtsschießender, großer Verteidiger. Das ist genau das, was alle ständig suchen. Ich weiß, wie frustriert er ist. Er macht genau das, was von ihm verlangt wird, er produziert, er leitet das Powerplay. Ich hoffe sehr, dass es in den nächsten Wochen für ihn passiert. Er verdient es, in die NHL zu kommen und sich diesen Traum zu erfüllen.“

Auch der deutsche Abwehrspieler Maksymilian Szuber von den Tucson Roadrunners (Farmteam der Arizona Coyotes) wusste offensiv zu gefallen: In drei Spielen im Beobachtungszeitraum gelangen dem 21-Jährigen drei Assists (0-3-3), darunter zwei Vorlagen im deutschen Duell mit Gawanke (8:6). Szuber kommt in 26 AHL-Partien auf zwölf Scorerpunkte (3-9-12).

„Es ist seine erste Saison in Nordamerika, er ist noch sehr jung, macht seine Sache aber hervorragend“, findet Ustorf. „Er hat jedes Spiel gespielt in Tucson, was ein gutes Zeichen ist. Auch in der Vorbereitung im Camp hat er einen guten Eindruck hinterlassen. In dieser Saison muss er sich ans nordamerikanische Spiel und die kleinere Eisfläche gewöhnen. Wenn er sich so weiterentwickelt wie bisher, wird er seine Möglichkeit bei den Coyotes bekommen. Bei ihm ist alles im Zeitplan. Er produziert für seine Verhältnisse gut und ich weiß, dass man in Arizona mit seiner Leistung sehr zufrieden ist.“

Der österreichische Stürmer Marco Kasper von den Grand Rapids Griffins (Farmteam der Detroit Red Wings) blieb in zwei Spielen dieser Woche ohne Scorerpunkt. Der 19-Jährige aus Innsbruck hat nach 26 AHL-Partien acht Punkte (2-6-8) auf dem Konto.

Der deutsche Trainer Marco Sturm coachte Ontario Reign (Farmteam der Los Angeles Kings) zu zwei von sechs möglichen Punkten im Beobachtungszeitraum (1-2-0). Einem 5:4 n.P. gegen die Colorado Eagles folgten zwei Niederlagen bei den Abbotsford Canucks (2:5, 0:6). Trotzdem ist Sturm mit Ontario weiter voll auf Calder-Cup-Playoff-Kurs.

Weitere Talente aus dem DACH-Raum, auf die es zu achten gilt:

In der ECHL tauchte der österreichische Verteidiger Thimo Nickl von den Wheeling Nailers nicht auf dem Scoreboard auf. Der 22-Jährige aus Klagenfurt fuhr mit seinem Team zwei Siege in zwei Duellen mit den Cincinnati Cyclones (3:0, 4:2) ein.

Der deutsche Stürmer Michael Knaub blieb ohne Einsatz bei den Iowa Heartlanders.

Der Schweizer Rodwin Dionicio (Draft 2023, 5. Runde, 129. Stelle, Anaheim Ducks) kam für die Saginaw Spirit in der OHL nicht zum Einsatz, denn der 19-Jährige vertritt die Schweiz bei der U20-WM in Schweden.

Gleiches gilt für den deutschen Verteidiger Norwin Panocha (Draft 2023, 7. Runde, 205. Stelle), der eigentlich für die Chicoutimi Sagueneens in der QMJHL aufgelaufen wäre, doch er zählt zum Kreis der deutschen U20-Nationalmannschaft für die anstehende Junioren-Weltmeisterschaft.

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