Die Washington Capitals kehrten nach der Pause für das 4 Nations Face-Off mit einem Feuerwerk zurück. Am Samstag erzielten sie gegen die Pittsburgh Penguins fünf Tore im zweiten Drittel und entführten mit einem 8:2-Sieg zwei Punkte aus deren PPG Paints Arena. Damit punkteten die Capitals bereits im siebten Spiel in Folge (4-0-3) und führen die Eastern Conference mit 82 Punkten in 56 Spielen (37-11-8) an.

Veteranen kehren für Penguins zurück

Pittsburgh hatte durchaus Grund, mit Optimismus in die Partie zu gehen. Immerhin kehrten mit Evgeni Malkin und Sidney Crosby ihre beiden größten Stars wieder zurück. Malkin hatte die vergangenen sechs Spiele verletzungsbedingt verpasst und meldete sich mit einer Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:1 durch Kris Letang (19.) zurück.

Crosbys Einsatz war ebenfalls fraglich. Er kam in den letzten zwei Spielen vor dem 4 Nations Face-Off wegen einer Verletzung nicht zum Einsatz, bestritt bei dem Turnier dann aber alle vier Spiele für Kanada und holte den Titel.

„Das war definitiv ein Thema, wie ich mich fühle und ob ich bereit bin“, gab der Penguins-Kapitän zu. „Ich will aber spielen. Wenn ich spielen kann, dann mache ich das auch. Das ist ganz klar. Entweder geht es oder nicht.“

Crosby glich im zweiten Drittel zum 2:2 aus. Im Alter von 37 Jahren führt er die Penguins mit 59 Punkten (18 Tore, 41 Assists) in 56 Spielen einmal mehr als Topscorer an.

Thompson hält Capitals im Spiel

Ein starker Auftritt der Führungsspieler sorgte dafür, dass es für Pittsburgh bis zur Mitte des Spiels nicht schlecht aussah. Ethen Frank (6.) und Martin Fehervary (22.) hatten die Capitals zwar zwei Mal in Führung gebracht, die Penguins zogen aber beide Male wieder gleich und waren klar die Spielbestimmende Mannschaft.

„Wir haben uns in so vieler Hinsicht selbst geschlagen“, bemängelte Trainer Mike Sullivan. „Als sie ihr viertes Tor geschossen haben, stand es 3:2 und wir hatten glaube ich noch 5:43 Minuten im zweiten Drittel bei 19:9 Torschüssen. Wir hatten doppelt so viel Zeit in der Offensive wie in der Defensive.“

Ein wichtiger Grund für die Niederlage der Penguins war Washingtons Torwart Logan Thompson. Wenn ein Team acht Tore in einem Spiel schießt, kann der Torhüter leicht in Vergessenheit geraten, doch Thompsons 29 Saves waren nicht zu verachten. Mit 92 Prozent Fangquote und 2,25 Gegentoren pro Spiel gehört er in beiden Kategorien zu den fünf besten Torhütern der NHL.

Capitals jagen Nedeljkovic vom Eis

In der zweiten Hälfte des zweiten Drittels stellten die Capitals das Spiel mit vier schnellen Toren auf den Kopf. Verteidiger Jakob Chychrun gab mit dem 3:2 in der 31. Minute den Startschuss und legte auch noch das 4:2 nach (35.). Mit mittlerweile 16 Toren ist er der drittbeste Torschütze unter allen Abwehrspielern der Liga.

WSH@PIT: Chychrun setzt sich zum 3:2 durch

„Ende des ersten Drittels haben wir mit ein paar Strafen das Momentum verloren“, erklärte Chychrun. „Wir wollten aus der Kabine kommen und im zweiten Drittel einfach besser sein. Das ist uns als Mannschaft gelungen.“

Nur acht Sekunden nach Chychruns zweitem Tor baute Aliaksei Protas die Führung weiter aus. Es war bereits sein 23. Tor der Saison und der 100. Punkt seiner Karriere. In seinen vorherigen drei Spielzeiten zusammen hatte er nur 13 Tore erzielt.

Protas' Tor war auch der Schlusspunkt für Penguins-Torwart Alex Nedeljkovic. Er hatte bei 14 Torschüssen fünf Treffer zugelassen und wurde durch Rookie Joel Blomqvist ersetzt.

„Wir waren eine Zeit lang ganz schön am schwimmen“, gestand Washingtons Trainer Spencer Carberry. „Dann haben wir aber den Schalter umgelegt. Respekt vor unseren Spielern. Es lief nicht gut und dagegen haben sie angekämpft... Wir haben es im zweiten Drittel geschafft, das Spiel auf den Kopf zu stellen.“

Für Blomqvist lief es nach seiner Einwechslung kaum besser. Tom Wilson erzielte in der 39. Minute das 6:2. Im dritten Drittel legten Dylan Strome (54.; PP) und Brandon Duhaime (58.) nach.

„Das ist eine schwierige Situation, wenn man mitten im Spiel ins Tor muss“, sagte Blomqvist. „Ich habe einfach nur versucht, mein Spiel zu machen.“

Washington erzielte bereits zum dritten Mal in dieser Saison fünf Tore in einem einzigen Drittel.

Sorgen um Wilson

Für die Capitals gibt es aber auch eine schlechte Nachricht. Stürmer Wilson musste das Spiel im dritten Drittel nach einem Check von Ryan Graves vorzeitig verlassen. Er kommt diese Saison auf 43 Punkte (25 Tore, 18 Assists) und ist der zweitbeste Torjäger und viertbeste Scorer der Capitals. Besonders während der Verletzung von Superstar Alex Ovechkin war er für Washington unverzichtbar.

Carberry zeigte sich nach dem Spiel aber vorsichtig optimistisch. Der Trainer gab Entwarnung, die Verletzung sei wohl nicht zu ernst, Wilsons Einsatz im nächsten Spiel sei aber fraglich.

Dabei hätten die Capitals den Führungsspieler gerade in dieser Partie gut brauchen können. Sie treffen am Sonntag auf die Edmonton Oilers und ihre Ausnahmespieler Connor McDavid und Leon Draisaitl (1 p.m. ET; NHL.tv; 19 Uhr MEZ).

Verwandte Inhalte