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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der St. Louis Blues

Die Entwicklung ging bei den St. Louis Blues in der vergangenen Saison in die richtige Richtung. Nach nur 81 Punkten (37-38-7) in der Saison 2022/23 verbesserten sie sich auf 92 Punkte (43-33-6) und befanden sich lange im Rennen um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs. Am Ende waren sie aber lediglich das punktbeste Team der Western Conference, das sich nicht qualifizierte. Im Sommer war General Manager Doug Armstrong äußerst aktiv, um die Mannschaft weiter zu verbessern und die Grundlage zu schaffen, in die Playoffs zurückzukehren.

Die wichtigsten Kaderveränderungen

Im Kader der Blues tat sich einiges. Der mit Abstand wichtigste Abgang war der von Stürmer Kevin Hayes, der in einem Transfer zu den Pittsburgh Penguins ging, um Platz im Salary Cap zu schaffen. Neben ihm verließen Adam Gaudette und Calle Rosen den Klub als Free Agents.

Deutlich länger ist die Liste der Neuzugänge. Im Angriff kamen Dylan Holloway, Alexandre Texier, Mathieu Joseph und Radek Faksa. Holloway ist für seine Schnelligkeit bekannt, die er zeigte, als er mit den Edmonton Oilers dieses Jahr bis ins Stanley Cup Finale stürmte. Texier und Joseph verleihen den Blues weitere Torgefahr aus den hinteren Reihen und verbessern die Tiefe des Angriffs deutlich. Während sie alle drei 1,86 Meter groß sind und die Mannschaft körperlich sicherlich nicht schwächer machen, wurde Faksa (1,90 Meter, 97 Kilogramm) in einem Transfer von den Dallas Stars ausdrücklich mit dem Ziel geholt, der Offensive mehr Härte zu verleihen.

DAL@MIN: Steel und Faksa im Zusammenspiel

In der Abwehr gaben die Blues keinen namhaften Spieler ab, sie müssen aber womöglich die gesamte Saison ohne Spitzenverteidiger Torey Krug auskommen. Bei ihm wurden Anzeichen einer Präarthrose festgestellt. Um die Abwehr trotzdem stabil zu halten, kamen drei neue Gesichter dazu. Pierre-Olivier Joseph folgte seinem Bruder nach St. Louis, Philip Broberg kam gemeinsam mit Holloway von den Edmonton Oilers und Ryan Suter unterschrieb nach einem Buy-Out von den Dallas Stars bei den Blues.

Schlüsselspieler

Die Schlüsselrollen werden bei den Blues weiterhin alte Bekannte übernehmen, da die Transfers und Neuverpflichtungen sich damit beschäftigten, dem Team mehr Tiefe zu verleihen und nicht große Stars nach St. Louis zu holen.

Robert Thomas, Jordan Kyrou und Pavel Buchnevich waren vergangene Saison die punktbesten Akteure und werden auch in der kommenden Spielzeit wieder an der Spitze erwartet. Thomas führte das Team mit 86 Punkten (26 Tore, 60 Assists) an, während Kyrou mit 67 Punkten und 31 Toren der zweitbeste Scorer und beste Torjäger war. Buchnevich komplettierte das Trio mit 63 Punkten (27 Tore, 36 Assists). Die drei wurden von Brayden Schenn und Brandon Saad unterstützt, die beide die Marken von 40 Punkten und 20 Toren knackten. Ein weiterer Schritt wird von dem 22-jährigen Außenstürmer Jake Neighbours erwartet. Er erzielte in seiner ersten vollen NHL-Saison 38 Punkte und 27 Tore.

In der Abwehr schmerzt der mögliche Verlust von Krug. Vor allem die Veteranen Colton Parayko, Justin Faulk und Nick Leddy werden ihren Teil beitragen müssen, um den möglichen Ausfall auszugleichen.

Besonders stark ist St. Louis im Tor besetzt. Jordan Binnington ist oft aufgrund seines Temperaments und seiner mangelnden Disziplin ein Gesprächsthema, er ist aber auch ein äußerst fähiger Torwart. In der vergangenen Saison spielte sich außerdem Rookie Joel Hofer eindrucksvoll ins Rampenlicht und verlieh den Blues damit ein erstklassiges Tandem zwischen den Pfosten.

Stärken

Die Torhüter sind die vielleicht größte Stärke der Blues. Von allen NHL-Goalies mit mindestens 25 Spielen in der abgelaufenen Saison hatten nur 16 eine Fangquote von mindestens 91,0 Prozent. Binnington und Hofer erreichten diesen Wert beide mit 91,3 und 91,4 Prozent. Binnington kam in 57 Spielen auf eine Bilanz von 28-21-5 bei 2,84 Gegentoren pro Spiel und drei Shutouts und Hofer beeindruckte als Rookie in 30 Spielen mit 15-12-1, 2,65 Gegentoren pro Spiel und einem Shutout.

LAK@STL: Binnington macht eine Reihe von schönen Saves in einer Szene

Verbesserungspotenziale

Eine Problemzone war vergangene Saison vor allem die Offensive. Die ersten beiden Reihen erzielten 157 von 234 Toren der Blues, die dritte und vierte Reihe und die Abwehr trugen gemeinsam nur 77 Treffer bei. Der Angriff der Blues landete daher mit 2,85 Toren pro Spiel nur auf dem 24. Platz. Den gleichen Rang belegte das Powerplay mit einer Erfolgsquote von 18 Prozent. Dank der Transfers und Neuverpflichtungen sollte die Offensive bereits breiter aufgestellt sein, an ihrer Überzahl müssen die Blues aber weiterhin arbeiten.

Vielversprechende Talente

Bei den Blues stehen mindestens drei vielversprechende Talente in den Startlöchern. Center Dalibor Dvorsky wird in der Saisonvorbereitung um einen Platz im Kader kämpfen, nachdem er in der Ontario Hockey League 88 Punkte (45 Tore, 43 Assists) in 52 Spielen lieferte.

Außenstürmer Jimmy Snuggerud entschied sich für eine weitere Saison an der University of Minnesota in der Universitätsliga NCAA. Er wird aber in der NHL erwartet, wenn die Saison in der NCAA beendet ist.

Center Zack Bolduc ist ebenfalls bereit, seinen Beitrag zu leisten. Er bestritt vergangene Saison bereits 25 Spiele für die Blues und verbuchte dabei neun Punkte (5 Tore, 4 Assists).

Playoff-Chancen

Die Blues werden voraussichtlich nicht um die Spitzenpositionen der Central Division spielen, aber durchaus im Rennen um die beiden Wildcards der Western Conference sein. Wenn Binnington und Hofer ihr hohes Niveau halten und die ersten beiden Reihen in der Offensive mehr Unterstützung bekommen, kann es mit der Rückkehr in die Playoffs klappen.

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