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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den St. Louis Blues

1. Wie steht es um Krug und die Abwehr?

Die Blues gaben im Sommer keinen Verteidiger ab und holten mit Ryan Suter, Pierre-Olivier Joseph und Philip Broberg drei neue Abwehrspieler. Damit stehen zehn Verteidiger zur Verfügung, um die sechs Plätze in der Defensive zu füllen. Das gibt St. Louis zwar eine Absicherung im Fall von Verletzungen, blockiert aber auch wertvollen Raum im Salary Cap, den man womöglich sinnvoller nutzen könnte.

Ein Ausfall scheint in der Abwehr zumindest schon wahrscheinlich und der hat es in sich. Im Juni wurde bekannt, dass bei Abwehrchef Torey Krug Anzeichen einer Präarthrose festgestellt wurden. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Blues womöglich die gesamte Saison auf ihren besten Verteidiger verzichten müssen. Krug führte die Defensive des Teams vergangene Saison mit 39 Punkten (4 Tore, 35 Assists) an.

Sollte Krug tatsächlich langfristig ausfallen, würden die Blues ihn auf die Liste der Langzeitverletzten setzen und so den Salary Cap erleichtern. Allerdings würde das bedeuten, dass ihr wichtigster Abwehrspieler dauerhaft nicht zur Verfügung steht. Wie sich die Defensive ohne Krug schlägt, wird eine wichtige Frage sein.

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2. Halten Binnington und Hofer ihr hohes Niveau?

Torwart Jordan Binnington war in seiner sechsjährigen Karriere nicht immer ein Musterbeispiel an Konstanz. In der vergangenen Saison zeigte er sich aber von seiner besten Seite und war maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Blues lange im Rennen um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs befanden.

Binnington kam auf eine Fangquote von 91,3 Prozent und damit den zweitbesten Wert seiner Karriere. Besser war er nur, als er 2019 mit den Blues in seiner ersten NHL-Saison den Stanley Cup gewann. Bei einer Bilanz von 28-21-5 waren seine 2,85 Gegentore sein bester Wert seit 2020/21 und er durfte erstmals seit 2019/20 wieder drei Shutouts in einer Saison feiern.

Ergänzt wurden Binningtons Glanzleistungen durch die Auftritte von Joel Hofer, der zu den besten Rookie-Torhütern der Saison zählte. Er übertraf Binningtons Fangquote sogar hauchdünn mit 91,4 Prozent und war damit unter den zehn besten Torhütern der Liga zu finden. Er verbuchte in 30 Spielen eine Bilanz von 15-12-1 bei 2,65 Gegentoren pro Spiel und einem Shutout.

Die beiden Torhüter werden für die Playoff-Hoffnungen der Blues ein absolut entscheidender Faktor sein. Wenn sie ihr hohes Niveau der zurückliegenden Saison halten, bilden sie eines der besten Tandems der Liga.

LAK@STL: Binnington macht eine Reihe von schönen Saves in einer Szene

3. Reichen die Neuzugänge aus, um die Offensive zu verstärken?

Mit vier Neuzugängen in der Offensive war General Manager Doug Armstrong während der Sommerpause äußerst aktiv, um den Kader bestmöglich für den nächsten Anlauf auf die Playoffs vorzubereiten. Dabei holte er keine großen Stars ins Team, sondern konzentrierte sich darauf, für mehr Tiefe zu sorgen.

Mit Robert Thomas, Jordan Kyrou, Pavel Buchnevich, Brandon Saad, Brayden Schenn und Jake Neighbours haben die Blues sechs Stürmer, mit denen sie zwei beachtliche Reihen bilden können. Diese Spieler hatten vergangene Saison eine ansehnliche Trefferausbeute. Sie erzielten 157 der 234 Tore der Blues. Die Abwehr steuerte weitere 23 Tore bei. Die restlichen Stürmer kamen auf 54 Treffer, von denen 13 auf das Konto von Kevin Hayes gingen, der das Team verließ, und weitere 14 auf das von Alex Toropchenko.

Um mehr Scoring aus der dritten und vierten Reihe zu bekommen, wurden Alexandre Texier, Mathieu Joseph, Dylan Holloway und Radek Faksa in die Mannschaft geholt. Holloway gehörte bei den Edmonton Oilers nicht zu den Stammspielern, beeindruckte bei seinen Einsätzen aber mit seiner Schnelligkeit. Faksa ist eher der Mann fürs Grobe, der mehr Härte bringen soll. Für mehr Tore sollen vor allem Texier und Joseph sorgen. Texier kam bei den Columbus Blue Jackets in 78 Spielen auf 30 Punkte (12 Tore, 18 Assists), Joseph bei den Ottawa Senators in 72 Partien auf 35 Punkte (11 Tore, 24 Assists).

Außerdem werden sich die jungen Talente Zack Bolduc und Dalibor Dvorsky um einen Platz im Kader bemühen. Bolduc bestritt in der abgelaufenen Saison bereits 25 Spiele für die Blues und erzielte dabei neun Punkte (5 Tore, 4 Assists). Dvorsky überzeugte bei den Sudbury Wolves in der Ontario Hockey League mit 88 Punkten (45 Tore, 43 Assists) in 52 Spielen von seinen Offensivqualitäten.

Die Offensive war zuletzt die Schwachstelle der Blues und landete im ligaweiten Vergleich mit 2,85 Toren pro Spiel nur auf Rang 24. Die Neuzugänge und die jungen Talente müssen für mehr Tore sorgen, wenn die Blues den Sprung in die Playoffs schaffen wollen.

EDM@DAL WCF, Gm5: Broberg vergrößert die Führung im 2. Drittle auf 3:0

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