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John-Jason Peterka ist der dritte Deutsche, der im NHL Draft 2020 ausgewählt wurde. Die Buffalo Sabres zogen den 18-jährigen Stürmer in der 2. Runde an insgesamt 34. Stelle und wollten den Münchner so sehr, dass sie sogar einen Trade einfädelten.

Ein Trade für Peterka
Die zweite Draft-Runde hatte gerade begonnen. An 32. Position wechselte Verteidiger William Wallinder zu den Detroit Red Wings und an 33. Stelle Stürmer Roby Jarventie zu den Ottawa Senators. Dann waren eigentlich die San Jose Sharks an der Reihe, doch die Sabres mischten sich ein: Buffalo hatte einen ganz bestimmten Spieler im Kopf und transferierte deshalb sein Zweitrunden- (38. Pick) und ein Drittrunden-Wahlrecht (100. Pick) zu den Sharks, um als nächstes auswählen zu dürfen. San Jose schlug ein, also war der Weg frei: Die Sabres zogen JJ Peterka!
"Ich freue mich auf diese Chance", sagte Peterka hinterher. "Es ist ein gutes Gefühl, dass sie mir so viel Vertrauen entgegenbringen und mich unbedingt haben wollten."

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Auf die Enttäuschung folgt Freude
Ein deutscher "Draft-Hattrick" ist also knapp ausgeblieben: Tim Stützle wurde am Vortag an insgesamt 3. Stelle von den Ottawa Senators ausgewählt, Lukas Reichel an Position Nummer 17 von seinem Lieblingsverein Chicago Blackhawks.
Peterka verpasste die 1. Runde also nur um drei Picks. "Als die Spieler nach und nach ausgewählt wurden und ich nicht dabei war, war es schon eine Enttäuschung", gab Peterka einen Einblick in seine Gefühlswelt. "Aber ich habe mich auch auf heute gefreut und bin stolz darauf, dass ich mit zwei weiteren Deutschen so früh gedraftet wurde." Dass die Sabres extra wegen ihm einen Trade einfädelten, dürfte einen Schub Extra-Motivation geben: "Ich freue mich darauf, ein Teil der Buffalo Sabres zu sein", betonte das 18-jährige Talent.
Profi-Jahr in der DEL: "Ich habe viel gelernt"
Peterka wurde am 14. Januar 2002 in München geboren, in Bad Tölz sowie auch an der RB Akademie in Salzburg ausgebildet. In der Saison 2019/20 startete der 1,80 Meter große Linksschütze dann im Seniorenbereich direkt in der DEL durch: Für den EHC Red Bull München machte er 42 Spiele in Deutschlands höchster Spielklasse und stellte sich mit sieben Toren und vier Assists ins Schaufenster.
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"Ich denke, ich bin ein kreativer, offensiver Spieler, der gerne Tore schießt. Ich würde mich also sowohl als Spielmacher als auch als Scorer bezeichnen", antwortete der schnelle und energiegeladene Stürmer auf die Frage, wie er sich selbst beschreiben würde. "In meiner ersten Profi-Saison habe ich viele Erfahrungen gesammelt, vor allem was das Spiel in der Defensivzone und Zweikämpfe angeht oder wie es ist, gegen ältere Gegenspieler anzutreten. Ich habe in dieser Spielzeit viel gelernt."
Übrigens auch von seinem Mitspieler Derek Roy. Der 37-Jährige brachte die Erfahrung aus 738 NHL-Spielen (189 Tore, 335 Assists) mit nach München - und auch in die tägliche Arbeit mit Peterka. "Mit ihm zu spielen war unglaublich", blickte Peterka zurück. "Er ist so ein guter Spieler mit viel Ruhe am Puck. Er macht so viele gute Dinge. Ich habe gerne mit ihm zusammengespielt. Auch auf der Bank hat er mir mit kleinen Tipps geholfen und mir gezeigt, was ich besser machen kann."

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"Gutes Gespräch" mit Coach Krueger
Die NHL ist nun auch Peterkas großes Ziel. "Es kommt darauf an, wie ich mich entwickle, aber mein Ziel ist, so schnell wie möglich in der NHL zu spielen und mit den Buffalo Sabres einen Stanley Cup zu gewinnen", betonte der Flügelstürmer und formulierte gleich ambitionierte Ziele.
Sein Trainer ist mit Ralph Krueger ein Deutsch-Kanadier mit Schweizer Pass. Eine vielversprechende Kombination, zumal Krueger beim Trade und dem damit verbundenen Pick wohl ein großes Wörtchen mitzureden hatte.
Persönlich kenne Peterka Krueger zwar noch nicht, aber: "Wir hatten ein gutes Gespräch." Ohnehin habe Buffalos Wunschspieler "viele gute Gespräche mit der Sabres-Organisation" geführt.

Top 10 Spielzüge der Sabres... bisher

Rosige Aussichten für die deutsche Nationalmannschaft
Nun steht Peterka kurz davor, seinen NHL-Traum zu erfüllen. Seine Kumpels Stützle und Reichel werden dort dann gegen ihn auf dem Eis stehen. Das kennt Peterka zwar schon aus der DEL, doch hatte es auch seinen Reiz, bei der U-20-WM Seite an Seite für Deutschland zu spielen: "Es hat Spaß gemacht, da zu spielen und auch hier habe ich viele Erfahrungen gesammelt. Auch mit Stützle und Reichel, die meine Reihenkollegen waren", so Peterka.
Einen "deutschen Hattrick" wird es also in Zukunft vielleicht doch geben: Mit dem Talente-Trio aus dem NHL Draft 2020 in einer Linie bei der deutschen Nationalmannschaft.