Draisaitl breaks record

Dank eines herausragenden Leon Draisaitl haben die Edmonton Oilers im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg und dank einer effektiven Vorstellung am Dienstagabend in der Bridgestone Arena ein 6:1 gegen die Nashville Predators unter Dach und Fach gebracht. Der 27-jährige Kölner lieferte das 23. Vier-Punkte-Spiel seiner NHL-Karriere und stellte auch noch einen neuen Franchise-Rekord in Sachen Powerplaytore auf.

Draisaitl stellt neuen Franchise-Rekord auf

30 Schüsse reichten den Oilers am Ende für sechs Tore in Music City. Zwei davon erzielte der Deutsche Leon Draisaitl, der die Torlampe jeweils im Powerplay anknipste.

Beim 1:0 positionierte sich der gebürtige Kölner im Slot, wurde von Zach Hyman angespielt und traf per Direktabnahme in den rechten Winkel (9.).

EDM@NSH: Draisaitl stellte neuen Powerplaytorrekord für die Oilers auf

Beim 5:1 gewann der Center zunächst das Bully in der Offensivzone, positionierte sich in der „Rockstar Zone“ im rechten Faceoffkreis und staubte von dort auf einen Schuss von Evan Bouchard ab (28.).

Mit seinen Powerplaytoren Nummer 127 und 128 stellte Draisaitl einen neuen Franchise-Rekord bei Edmonton auf und überholte aus der Historie Ryan Smyth und Glenn Anderson (je 126 Powterplaytore).

„Das sind zwei unglaubliche Spieler, die viel für den Klub erreicht haben“, sagte Draisaitl im Anschluss. „Ein Teil dieser Liste zu sein, ist etwas ganz Besonderes. Es ist aber genauso eine Ehre für meine Mitspieler. Ich bin mir bewusst, von wie vielen cleveren Hockeyspielern ich umgeben bin und schätze mich glücklich, dass ich davon am Ende profitieren kann. Ich bin stolz darauf und nehme das gerne mit, aber wie ich bereits gesagt habe, bin ich mir bewusst, dass meine vier Teamkollegen in dieser Formation mich immer wieder in Szene setzen.“

Lieblingsgegner Nashville?

Draisaitl lieferte außerdem den sekundären Assist beim 2:0 durch Zach Hyman (14.) sowie den primären Assist beim 4:0 von Connor McDavid (18.). Bereits zum 23. Mal in seiner NHL-Karriere sammelte der deutsche Mittelstürmer also vier Scorerpunkte. Damit steht er gleichauf mit Paul Coffey auf Rang sechs der Franchise-Geschichte und nur noch zwei Vier-Punkte-Spiele hinter Glenn Anderson. Unter den aktiven NHL-Spielern befindet er sich gleichauf mit Nicklas Backstrom auf Ranf fünf. Mehr Vier-Punkte-Spiele sammelten nur Sidney Crosby (37), Connor McDavid (32), Alex Ovechkin (32) und Evgeni Malkin (29).

Mit den Predators scheint Draisaitl ohnehin einen Lieblingsgegner gefunden zu haben: In 24 Spielen gegen Nashville erzielte er 24 Tore. Auch kommt er auf 34 Scorerpunkte (22 Tore, zwölf Assists) aus den letzten zwölf Duellen mit den Predators.

EDM@NSH: Draisaitls Vier-Punkte-Spiel

„Ich kann das auch nicht erklären. Manchmal scheint es gegen gewisse Teams einfach besser zu laufen. Aber auch dieser Lauf wird mal ein Ende finden. Hoffentlich kann ich ihn noch ein bisschen am Leben erhalten. Mal sehen. Ich nehme das natürlich mit, denke aber nicht darüber nach“, so Draisaitl.

„Draisaitl trifft gegen jedes Team, nicht nur gegen Nashville“, betonte Mitspieler Hyman. „Wir machen aber schon Witze darüber, denn aus welchem Grund auch immer scheint er gegen diese Jungs besonders aufzudrehen. Er ist einfach ein richtig guter Spieler.“

Besonderes Spiel für Ekholm – Campbell zeigt starke Leistung

Neben Draisaitl (2-2-4) lieferte auch Hyman ein Vier-Punkte-Spiel (1-3-4). Ryan Nugent-Hopkins (1-2-3), McDavid (1-1-2), Warren Foegele (1-1-2) und Bouchard (0-2-2) zählten ebenfalls zu den Multi-Punkte-Spielern bei Edmonton, die damit den ersten Sieg der Saison einfahren konnten. Zuvor waren die Oilers mit zwei Niederlagen gegen die Vancouver Canucks in den Startlöchern hängen geblieben (1:8 auswärts, 3:4 daheim).

„So wollten wir eigentlich nicht in die Saison starten, aber das heute war ein Schritt in die richtige Richtung, denn wir konnten ein paar Dinge bereinigen und haben ein solides Spiel gezeigt“, befand Draisaitl, der in allen drei Partien als Torschütze in Erscheinung trat.

Eine starke Vorstellung lieferte auch Edmontons Torwart Jack Campbell, der 42 von 43 Torschüssen entschärfte (97,7 Prozent Fangquote), darunter alleine deren 15 im ersten sowie deren 18 im zweiten Drittel.

EDM@NSH: Campbell mit einer unglaublichen Parade im 2. Drittel

„Er hat uns eine Chance gegeben zu gewinnen. Nicht nur am Anfang, sondern über das gesamte Spiel. Er war heute mit Abstand unser bester Spieler“, lobte Draisaitl seinen Schlussmann. „Das ist schön zu sehen, denn er hat schon in der Vorbereitung viel Arbeit in sein Spiel gesteckt. In Vancouver hatten wir ihn nicht genug unterstützt. Er ist sehr fokussiert, schaut im Training gut aus und wir sind froh, ihn zu haben.“

Ein besonderes Spiel erlebte Oilers-Verteidiger Mattias Ekholm, der zwölf seiner 13 NHL-Saisons bei den Predators gespielt hatte und nach seinem Wechsel zur Trading Deadline im März dieses Jahres mit den Oilers erstmals nach Nashville zurückgekehrt war.

„Es ist immer schwer, wenn du getradet wirst oder woanders unterschreibst, wenn es dir in der Stadt zuvor sehr gefallen hat. Ich weiß, dass es ein besonderes Spiel für Ekholm war und er mit seinen Nerven zu kämpfen hatte, denn ich kenne das selbst aus eigenen Erfahrungen“, sagte Campbell. „Wir haben heute auch für ihn gespielt.“

Josi sucht die Schuld bei sich selbst

Unzufriedenheit herrschte dagegen bei den Predators, die trotz 43:30 Torschüssen eine 1:6-Klatsche hatten einstecken müssen. Den Unterschied aber machte Edmontons Powerplay (2/3).

„Wir sind eigentlich ganz gut gestartet und haben in den ersten zehn Minuten schnell gespielt“, sagte Nashvilles Schweizer Kapitän Roman Josi. „Wir hatten auch darüber gesprochen, sie nicht in Überzahl kommen zu lassen, dann nehme ich aber eine Strafe, die nicht passieren sollte. Sie sind einfach zu gefährlich im Powerplay. Sie haben also getroffen, was uns ein wenig aus der Bahn geworfen hat.“

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