Die Florida Panthers setzen sich auch in Spiel 2 des Finales der Eastern Conference in den Stanley Cup Playoffs 2023 gegen die Carolina Hurricanes durch. Mit einem 2:1-Overtime-Erfolg stellten die Gäste in der Serie auf 2:0 und mussten dabei erneut ihre Nervenstärke in der Verlängerung unter Beweis stellen. Matchwinner war zum wiederholten Male Matthew Tkachuk, der für die Panthers in der Extraspielzeit einnetzen konnte.

Bereits die erste Partie zwischen Florida und Carolina konnte nicht nach 60 Minuten entschieden werden. Am Ende benötigte es vier Verlängerungen und insgesamt 139:47 Minuten Eishockey, ehe Tkachuk das Match zugunsten der Panthers entscheiden konnte. Der Angreifer ging damit als Siegtorschütze des sechstlängsten NHL-Playoffs-Spiels in die Geschichte ein.

"Er ist der Spieler, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist", lobte Radok Gudas den Angreifer. "Das hat er schon die gesamte Saison für uns geleistet und er macht damit einfach weiter. Es ist ein Vergnügen ihm zuzusehen und ein Vergnügen ihn in der Mannschaft zu haben."

Nur zwei Tage später kam es zum erneuten Duell und wiederum konnte in der regulären Spielzeit kein Sieger gefunden werden. Jalen Chatfield und Aleksander Barkov waren die einzigen beiden Akteure, die die Torhüter überwinden konnten. Barkovs Treffer gehörte dabei zur Kategorie Traumtor.

"Das ist es, was ich mein ganzes Leben lang übe", beschrieb Barkov seinen Move vor dem Treffer. "Wenn man draußen spielt, dann sind das die Dinge, die man probiert und dann kommen sie einem wieder in den Kopf, wenn man mal eine halbe Sekunde hat, in der man entscheiden muss und dann macht man es einfach. Zum Glück ist mir das in diesem Moment eingefallen."

Während für Florida erneut Sergei Bobrovsky startete und 37 von 38 Abschlüssen parieren konnte, wechselten die Panthers ihren Schlussmann im Vergleich zu Spiel 1. Antti Raanta wusste ebenfalls zu überzeugen und konnte mit 26 Schüssen zweimal überwunden werden.

In der Overtime ging es dieses Mal deutlich schneller als noch am Donnerstag. Jesperi Kotkaniemi saß aufgrund eines Hakes auf der Strafbank, als sich Tkachuck ein Herz nahm und auch Spiel 2 entschied.

Am Ende waren es die Top-Spieler der Panthers, die die Entscheidung brachten. Tkachuk netzt zum zweiten Mal hintereinander in der Verlängerung ein, nachdem er zuvor sechs Partien in Serie nicht treffen konnte. Der Star im Florida-Dress mausert sich dabei immer mehr zum Matchwinner. Bereits zum dritten Mal in den laufenden Playoffs war er der Siegtorschütze in der Overtime. Er liegt damit in der NHL-Historie gleichauf mit Corey Perry (2017), Maurice Richard (1951) und Mel Hill (1939), denen das vor ihm gelungen war.

Während bei Florida die besten Spieler herausragen, finden sich die Hurricanes in einem Scoring-Tal wieder. Während sie in den ersten beiden Runden ein Torverhältnis von 40:28 vorweisen konnten, fällt es ihnen gegen die starke Defensive aus Florida und deren herausragenden Schlussmann schwer in Gang zu kommen. In über 200 Minuten konnten sie lediglich dreimal einnetzen. Das bedeutet auf 60 Spielminuten, ein normales Match, gerechnet, dass sie weniger als ein Tor erzielen. Eine besorgniserregende Quote.

FLA@CAR, Sp2: Chatfield lenkt Puck zum ersten Tor ab

Nach 0:13 Sekunden in der Verlängerung schlug der Spielzeit-Tracker der Serie auf 200 Minuten um. Erst vier andere Serien in der NHL-Historie konnten in den ersten beiden Partien eine solche Dauer vorweisen. Die Top-Serie in dieser Hinsicht datiert aus dem Jahr 1936, als die Detroit Red Wings und die Montreal Maroons im Halbfinale 236:30 Minuten in zwei Matches absolvierten. Letztmalig knackten die Tampa Bay Lightning und die Columbus Blue Jackets in der ersten Runde 2020 den 200-Minuten-Wert (210:27).

Am Ende waren es erneut die Panthers, die als Sieger in der Fremde vom Eis gingen. Bereits sechs Verlängerungen konnten sie in der Schlussrunde 2023 für sich entscheiden. Tkachuck erklärte diese Stärke damit, dass Florida im Laufe eines Spiels immer besser werden würde.

Zum fünften Mal gewannen sie eine Overtime als Gast und rangieren, in der NHL-Historie, damit gleichauf mit den New York Islanders (1980) hinter den Montreal Canadiens (1993 - 6), die beide am Ende den Stanley Cup gewinnen konnten.

Auch sonst fühlt sich Florida in der Ferne sehr wohl. Die zurückliegenden acht Begegnungen, also alle seit Spiel 2 der ersten Runde, konnten die Panthers für sich entscheiden. Nur die Los Angeles Kings (2012) konnten in einem Playoff-Jahr mehr Auswärtsmatches hintereinander gewinnen (10).

Nun geht es für Florida erstmal wieder zurück in die eigene Halle. Am Montag (3 p.m. ET; NHL.tv; Di. 2 Uhr MESZ)kommt es dann in der FLA Live Arena zum dritten Duell der Serie, in dem die Panthers eine Vorentscheidung erzwingen können, wenn sie zum dritten Mal erfolgreich sein sollten. "Wir freuen uns darauf wieder nach Hause zu kommen und in dieser Situation zu sein. Das ist es, wo wir sein wollen", so Barkov.