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Mit einer bärenstarken Leistung hat Torhüter Philipp Grubauer die Seattle Kraken zum Sieg gegen die Florida Panthers geführt. Er wehrte beim 5:3-Sieg der Hausherren am Sonntag in der Climate Pledge Arena insgesamt 28 Schüsse ab. Allein zwölf Saves vollbrachte der Rosenheimer im umkämpften letzten Drittel, das die Kraken ohne Gegentor überstanden. Es war seine dritte Galavorstellung nacheinander und sein dritter Sieg in Serie.

SEA 5, FLA 3

Nach dem Treffer zum 0:1 von Floridas Anthony Duclair im ersten Drittel sorgte Grubauer mit mehreren Rettungstaten dafür, dass sein Team nicht vorentscheidend ins Hintertreffen geriet. Zunächst vermieste er Duclair bei dessen Großchance den Doppelpack und anfangs des zweiten Durchgangs hielt er zweimal glänzend gegen Carter Verhaeghe.

FLA@SEA: Grubauer rettet gegen Duclair

"Das Wichtigste an Grubauer ist, dass er sich von einem Gegentor nicht aus der Ruhe bringen lässt, sondern sich gleich wieder auf den nächsten Save konzentriert. Das ist wirklich wichtig. Genau das braucht man, um in dieser Liga zu gewinnen", sagte Seattles Trainer Dave Hakstol über den Torwart.
Gestärkt von Grubauers Paraden schöpften die Kraken frischen Mut und suchten ihr Heil fortan verstärkt in der Offensive. Der Lohn für die Bemühungen ließ nicht lange auf sich warten. Marcus Johansson erzielte den Ausgleich und Yanni Gourde sowie Colin Blackwell stellten den Zwischenstand mit einem Doppelschlag binnen 17 Sekunden auf 3:1. Es waren die bis dato am schnellsten aufeinanderfolgenden Treffer in der noch jungen NHL-Geschichte der Kraken.

FLA@SEA: Goude, Blackwell innerhalb von 17 Sekunden

Das Tor von Blackwell kam auf kuriose Weise zustande. Der Puck sprang ihm nach einem vorangegangenen Pfostenschuss und einer missglückten Abwehraktion von Panthers-Keeper Sergei Bobrovsky an den Helm und von dort über die Linie.
Doch die Mannschaft aus Florida bewies in der Folge, dass sie nicht ohne Grund in der NHL an der Spitze steht. Vor allem ihre Offensive sorgte im bisherigen Saisonverlauf für Furore. Sechs Akteure der Vertretung aus Sunrise hatten vor dem Spiel gegen die Kraken eine Ausbeute von 32 Scorerpunkten oder mehr vorzuweisen. Die Abteilung Attacke der Panthers war es schließlich auch, die den Tabellenführer ins Match zurückbrachte. Jonathan Huberdeau im Powerplay und Aleksander Barkov stellten innerhalb von anderthalb Minuten den 3:3-Ausgleich her.
Die zweite Pause kam für die Kraken genau zur rechten Zeit. Die Schützlinge von Coach Hakstol hatten die Möglichkeit, sich neu zu sammeln. Und genau das taten sie. 26 Sekunden nach Wiederbeginn sorgte Mason Appleton für die erneute Führung der Gastgeber. Die letzten Zweifel am doppelten Punktgewinn beseitigte schließlich Calle Jarnkrok, der in der Schlussminute mit einem Empty-Net-Goal das 5:3 markierte.
Im letzten Drittel war Grubauer noch einmal ganz besonders gefordert, denn die Panthers stemmten sich mit Macht gegen die drohende Niederlage. In der Schlussphase hatte Floridas Verteidiger Aaron Ekblad drei hochkarätige Torchancen bei Direktabnahmen. Die erste verfehlte das Gehäuse knapp, die zweite entschärfte Grubauer und bei der dritten zerbrach der Stock des Schützen.
So jubelten am Ende die Kraken über den zweiten Saisonsieg und damit zugleich den Sweep in der Serie gegen die Panthers. Das erste Aufeinandertreffen im November hatten sie in Florida mit 4:1 für sich entschieden. In dieser Spielzeit stehen sich beide Kontrahenten nicht mehr gegenüber.
Angreifer Gourde zeigte sich mit dem Auftritt gegen den Titelanwärter sehr zufrieden. "Wenn wir uns so ins Zeug legen und so spielen wie heute, sind wir nur schwer zu schlagen. Jeder von uns hat alles dafür getan, dass wir gewinnen", sagte er und würdigte einen Teamkollegen ganz besonders: "Grubi war großartig."
Ein rundum positives Fazit zog auch Siegtorschütze Appleton. "Wir haben den Puck heute gut verwaltet", meinte er. "Das ist ein wichtiger Grund, warum man am Ende auf der richtigen Seite der Anzeigetafel steht. Wenn man gegen ein explosives Team wie Florida auf Teufel komm raus mitspielen will, verliert man."
In der Tabelle konnten sich die Kraken trotz des Erfolges gegen Florida nicht verbessern. Mit nunmehr 30 Punkten (13-24-4) aus 41 Spielen sind sie immer noch Schlusslicht in der Pacific Division. Nächster Gegner sind am Dienstag die Nashville Predators (10 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 4 Uhr MEZ). Das Spiel findet abermals in der Climate Pledge Arena statt.