Der große Saisonrückblick: Sidney Crosby

In einer Serie blickt NHL.com/de auf die Saison 2023/24 der Spieler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie weiterer Stars der Liga zurück.

In dieser Ausgabe: Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins)

An Sidney Crosby lag es nicht, dass die Pittsburgh Penguins zum zweiten Mal in Folge die Stanley Cup Playoffs verpassten. Der 36 Jahre alte Kapitän sprühte in der zurückliegenden Saison geradezu vor Spielfreude und lieferte reihenweise Top-Leistungen ab. Doch das alles reichte letzten Endes nicht, um seine Mannschaft in die Postseason zu hieven. Mit einer Matchbilanz von 38-32-12 landete das Team auf dem fünften Platz in der Metropolitan Division. Fünf Punkte fehlten auf den dritten Platz in der Gruppe und drei auf die zweite Wildcard in der Eastern Conference.

Es wurmte Crosby gewaltig, dass er und seine Teamkollegen ein weiteres Mal zuschauen mussten, während andere Belegschaften um den Stanley Cup kämpften. „Es ist enttäuschend, vor allem weil wir an sich gutes Eishockey gespielt haben, vor allem gegen Ende der Saison“, konstatierte er.

Bester Vorlagengeber, Torschütze und Scorer

Crosby, der am 7. August seinen 37. Geburtstag feiert, merkte man sein fortgeschrittenes Alter zu keinem Zeitpunkt an. Er präsentierte sich durchweg in bestechender Verfassung. Mit 94 Punkten (42 Tore, 52 Assists) avancierte er einmal mehr zum Topscorer der Penguins. In allen drei Kategorien hatte er teamintern die Nase vorne. Seine Trefferausbeute war die drittbeste seiner mittlerweile 19-jährigen NHL-Laufbahn. Erfolgreicher hatte er nur 2009/10 mit 51 Toren und 2016/17 mit 44 Toren abgeschnitten.

In den ersten 16 Partien vom Saisonstart weg zwischen 10. Oktober und 18. November tauchte der Name Crosby alles in allem 15-mal unter den Scorern auf dem Spielberichtsbogen auf. Den Höhepunkt dieser Schaffensphase bildete ein Vier-Punkte-Spiel am 14. November gegen die Columbus Blue Jackets. Der Center der Penguins steuerte einen Hattrick und einen Assist zum 5:3-Auswärtserfolg bei. Es war sein 13. Dreierpack in der Liga.

„Es ist schön, einfach rauszugehen, seinen Instinkten zu folgen und sich keine großartigen Gedanken über das System zu machen“, ließ Crosby hernach wissen. Der glanzvolle Auftritt in Ohio war Bestandteil eines elf Begegnungen umfassenden Punktestreaks, dem längsten des Penguins-Stürmers in der vergangenen Saison. 17 Zähler (neun Tore, acht Assists) brachte er dabei zustande.

Drei Vier-Punkte-Spiele und acht Doppelpacks

Im Verlauf der Spielzeit 2023/24 legte Crosby zwei weitere Vorstellungen mit vier Punkten hin. Bei den vogelwilden Duellen mit den Philadelphia Flyers (7:6) am 25. Februar und den Colorado Avalanche (4:5 n.V.) am 24. März machte er jeweils mit einem Tor und drei Assists von sich reden. Darüber hinaus schnürte Pittsburghs Mannschaftsführer acht Doppelpacks.

Die Aufeinandertreffen mit den Flyers seien für ihn stets besonders reizvoll. „Zwischen beiden Klubs herrscht eine große Rivalität. Die hat schon lange vor meiner Zeit begonnen. Sie sind meist ein unbequemer Gegner, der nie aufsteckt“, erläuterte Crosby. Kein anderer Spieler hat in der NHL-Geschichte mehr Punkte gegen Philadelphia gesammelt. In 87 Einsätzen gegen diesen Kontrahenten kam er auf 129 Zähler (55 Tore, 74 Assists).

Pittsburghs Trainer Mike Sullivan ist sich bewusst, was er an Crosby hat und dass er mit seinen starken Darbietungen aus der Mannschaft nicht wegzudenken ist. „Es ist bemerkenswert, wie er Jahr für Jahr auf Eliteniveau spielt. Er ist für das Team mit seinen Führungsqualitäten enorm wichtig. Er setzt nach wie vor die Standards – auf und abseits des Eises“, betonte der Coach.

Gespräche über Vertragsverlängerung geplant

Nächstes Jahr wird sich Crosby auf alle Fälle noch das Trikot mit dem Pinguin überstreifen. Danach endet allerdings sein mit 104,4 Millionen Dollar dotierter Zwölfjahresvertrag in Pittsburgh, den er am 1. Juli 2012 unterschrieb. Es versteht sich von selbst, dass der Klub höchstes Interesse daran hat, sein Aushängeschild weiter an sich zu binden. Und auch der Angreifer selbst machte deutlich, dass er im Sommer mit den Verantwortlichen über einen Anschlussvertrag reden möchte. Die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen, sei derzeit keine Option für ihn. Über die Laufzeit eines neuen Kontrakts habe er sich aber noch keine konkreten Gedanken gemacht.

„Ich habe immer von Saison zu Saison gedacht. Damit bin ich gut gefahren. In meinem Alter gibt es mehrere Faktoren in Betracht zu ziehen. Das wichtigste Bewertungskriterium ist meine Leistung auf dem Eis“, erklärte Crosby.

Meilensteine und 4 Nations Face-Off

In der kommenden Spielzeit dürfte Crosby drei weitere bedeutende Meilensteine in seiner NHL-Karriere erreichen. Es handelt sich um die Marken von 1300 Einsätzen (bisher 1272), 600 Toren (592) und 1600 Punkten (1596).

Darüber hinaus winkt ihm im Februar 2025 der erste Auftritt mit Team Kanada bei einem internationalen Wettbewerb seit fast zehn Jahren. Zuletzt stand er 2016 beim World Cup of Hockey im Dress der kanadischen Nationalmannschaft auf dem Eis. Ende Juni wurde Crosby für das 4 Nations Face-Off 2025 nominiert, das vom 12. bis 20. Februar in Boston und Montreal stattfindet. Neben Kanada nehmen die USA, Schweden und Finnland teil. Allesamt sind sie mit NHL-Profis bestückt.

Crosby freut sich ungemein auf das Turnier. „Es ist schön, dass ich nach längerer Zeit wieder einmal die Gelegenheit habe, für Kanada aufzulaufen. Ich werde schließlich nicht jünger. Da muss man diese Möglichkeiten ganz besonders wertschätzen“, sagte er.