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Die Tampa Bay Lightning haben Spiel 3 des Stanley Cup Finals 2020 am Mittwoch im Rogers Place in Edmonton mit 5:2 gegen die Dallas Stars gewonnen und sind in der Best-of-7-Serie mit 2:1 in Führung gegangen. Für die Lightning glänzte die Top-Reihe, zudem gab Steven Stamkos ein bittersüßes Comeback.
"Es war eine wundervolle Erfahrung, die ich mit meinen Teamkollegen teilen konnte. Es war schön, ein Teil dieses wichtigen Sieges gewesen zu sein. Vor einem Monat war das noch undenkbar", so Stamkos.

Stamkos gibt sein Comeback
Erstmals seit dem 25. Februar stand Tampa Bays Kapitän Stamkos wieder in einem NHL-Spiel auf dem Eis. Der Stürmer meldete sich nach einer Muskelverletzung im Unterkörperbereich und einer damit verbundenen Operation am 2. März zurück. Er erhielt 2:47 Minuten Eiszeit im ersten Drittel, kam nach fünf Wechseln aber nicht mehr zum Einsatz und fieberte weiter auf der Bank mit.
Bei Dallas gab Nick Caamano sein Playoff-Debüt für die Stars. Der Angreifer musste für den in Spiel 2 verletzten Blake Comeau ("unfit to play") einspringen.

TBL@DAL, Sp3: Stamkos kehrt in Kader mit Tor zurück

1. Drittel: Stamkos meldet sich mit Tor zurück
Den besseren Start ins Spiel hatten die Lightning, Nach einem Puckverlust der Texaner an der eigenen blauen Linie schaltete der Nikita Kucherov blitzschnell um und verwertete den Alleingang zum 1:0 (6.). Kurz darauf krönte Stamkos sein Comeback, brach mit einem schnellen Antritt über den rechten Flügel durch und traf zum 2:0 (7.). "Der Jubel war ein bisschen lauter als sonst", erinnerte sich Tampas Trainer Jon Cooper. "Alle Spieler haben für Stammer mitgefühlt. Was er in den letzten Monaten geleistet hat - und dann schafft er sowas. Auf der größten Bühne des Jahres. Das ist bewundernswert und ziemlich cool."
Ein bitteres erstes Drittel für Dallas, das klare Schussvorteile hatte (16:8), aber nur einmal auf die Anzeigetafel kam: Ausgerechnet in Unterzahl nahm Jason Dickinson Maß und verkürzte auf 1:2 (12.).
"Im ersten Drittel haben wir Fehler gemacht, die wir normalerweise nicht machen und darüber gilt es mit den Spielern zu sprechen", merkte Rick Bowness, der Trainer der Stars an. "Wir haben den Preis dafür bezahlt, aber ansonsten waren wir mit dem ersten Drittel sehr zufrieden. Wir hatten viele Torschüsse und viele qualitative Chancen zu verzeichnen. Das Erste war nicht das Problem."
2. Drittel: Top-Reihe sticht für dominante Lightning heraus
Im Mitteldrittel dominierte dann Tampa Bay mit unglaublichen 21:4 Schüssen nach Belieben. Im Powerplay empfing Victor Hedman die Scheibe von hinter dem Tor, zog ab und stellte auf 3:1 (21.). Später bediente Kucherov Reihenkollege Brayden Point, der per Direktabnahme zum 4:1 traf (33.). Und der Dritte im Bunde, Ondrej Palat, fand im Verkehr vor dem Tor den freien Puck und beförderte diesen mit der Rückhand zum 5:1 ins Tor (39.). "Wie viele Goalies in der Liga hält Khudobin die Schüsse, die er sieht. Wir müssen es ihm also schwer und viel Verkehr vor ihm machen", sagte Point,
Die Top-Reihe der Lightning mit Palat (ein Tor, ein Assist), Point (ein Tor, ein Assist) und Kucherov (ein Tor, ein Assist) brachte es zusammen auf sechs Scorerpunkte an diesem Abend und machte einmal mehr den Unterschied aus. "Die Jungs sind ziemlich gut in der Offensivzone, wenn sie mal ins Rollen kommen", zeigte sich Mitspieler Ryan McDonagh beeindruckt. "Wir halten uns an unseren Gameplan und gehen immer wieder ins Forechecking. Da haben wir im ersten und zweiten Drittel einen guten Job gemacht", erklärte Kucherov das Erfolgsrezept. "Unser Forechecking ist Brot und Butter für uns: Wir lassen sie nicht aus der Zone kommen. Das macht uns als Team aus", pflichtete auch Kevin Shattenkirk bei.
Der punktbeste Spieler aber war kein Stürmer, sondern Verteidiger Hedman (ein Tor, zwei Assists), der als erst dritter Abwehrspieler der NHL-Geschichte zum zehnten Mal in den Playoffs traf. "Er ist verdammt gut", lobte Cooper. "Er kann alles, die Defensivarbeit und er hat ein überragendes Timing. Immer wenn wir einen Schub brauchen, ist er da."

TBL@DAL, Sp3: Hedman erzielt 10. Tor der Playoffs

3. Drittel: Dallas verkürzt in einem hart-geführtem Spiel
Im Schlussdrittel konnte Dallas dann verkürzen. Nach einem Durcheinander vor dem Tampa-Tor war es Miro Heiskanen, der die Scheibe zuletzt berührte, bevor der mehrfach abgefälschte Puck über die Linie purzelte (47.).
Die Stars probierten noch einmal alles, entwickelten aber trotz einiger Überzahl-Möglichkeiten nicht genügend Durchschlagskraft.
"Wir müssen uns sammeln und auf die nächste Partie schauen", betonte Stars-Stürmer Dickinson. "Am Ende des Tages war es nur ein Spiel und wir liegen mit 1:2 hinten. Wenn wir das nächste Spiel gewinnen, dann steht es 2:2-Unentschieden in der Serie. Wir müssen das jetzt abschütteln, schnell umschalten und eine Antwort finden."
In einer hart-geführten Begegnung (58:54 Hits) stoppte Tampas Torwart Andrei Vasilevskiy 22 Schüsse (91,7 Prozent Fangquote). Stars-Goalie Anton Khudobin zeigte 24 Saves (82,8 Prozent) und wurde im dritten Drittel durch Backup Jake Oettinger (3 Saves, 100 Prozent) ersetzt.
"Anton war so gut für uns bisher und er arbeitet hart", begründete Bowness die Auswechslung. "Wir wollten ihm etwas Erholung gönnen, denn es stehen noch schwere Aufgaben an."
Das sieht die Gegenseite nicht anders. "Wir haben noch Arbeit vor uns", betonte Stamkos. "Ich freue mich auf das nächste Spiel."

Stamkos, Hedman helfen Lightning zur Serienführung