Nico Hischier, Timo Meier

Der Sommer ging wieder schnell vorüber. Eine Feststellung, die auch Nico Hischier in seinem ersten offiziellen Interview nach dem ersten Eis-Training beim Trainingscamp der New Jersey Devils am Donnerstag unterstrich. Allerdings freue er sich ebenso wie sein Schweizer Landsmann und Mannschaftskollege Timo Meier auf die Herausforderung einer Vorbereitung und der neuen Spielzeit, die am 12. und 13. Oktober mit einem Back-to-back zu Hause gegen die Detroit Red Wings und Arizona Coyotes beginnt.

Zumal die Erwartungen bei den Devils gestiegen sind. In der vergangenen Saison schloss das Team die reguläre Saison überraschend auf dem zweiten Platz in der Metropolitan Division ab und qualifizierte sich deutlich mit einem neuen Teamrekord von 52 Saisonsiegen für die Stanley Cup Playoffs.

In den zehn Jahren zuvor erreichten die Devils die K.o.-Runde nur einmal im Jahr 2018 und scheiterten damals in der ersten Runde an den Tampa Bay Lightning (1:4). Im Frühjahr gewannen sie jedoch zum Auftakt gegen den großen Ortsrivalen New York Rangers (4:3), schieden allerdings in der zweiten Runde gegen die Carolina Hurricanes aus (1:4).

„Es geht von null wieder los“, verdeutlicht Kapitän Hischier. „Wir hatten ein gutes Jahr, aber das ist Geschichte. Wir wollen nach vorne schauen und bereit sein für das, was kommt. Wir wollen natürlich genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben, und uns auf einen wirklich guten Start konzentrieren.“

Dabei weiß die Mannschaft, dass es kein Selbstläufer ist und sogar noch schwieriger sein könnte, weil sie von der Konkurrenz sicher nicht mehr unterschätzt werden. „Es wird nicht einfach sein“, merkt Hischier an. „Wisst ihr, was ich sagen will? Es wird noch schwieriger werden. Die Gegner werden dieses Jahr bereit sein für uns. Aber das ist es, was wir wollen. Man will, dass die Erwartungen hoch sind, und wir haben alle eine Erwartung, wirklich hohe Erwartungen. So werden wir zu einem Gewinnerteam, und das ist es, was wir anstreben.“

Hischiers Top-5-Tore der Saison 2022/23

Bei allem Konkurrenzkampf kann es zunächst trotzdem nur ein Ziel geben. „Wie ich schon sagte, versuchen wir nicht zu sehr nach vorne zu schauen, sondern erst einmal die Playoffs wieder zu erreichen“, macht Hischier klar. „Ich meine, es ist nicht einfach. Es sind 32 Teams, die Hälfte der Teams geht in Urlaub. Das muss im Moment der Fokus sein. Aber nimm jedes Spiel, ein Spiel, arbeite an deinen Fähigkeiten, arbeite an deinem Spiel.“

Eine Sache, die Meier bereits in der Sommerpause, aber auch im kommenden Trainingscamp als wichtig ansieht. „Das Trainingscamp ist da, um den Grundstein für die Saison zu legen“, erzählt er. „Wie man da rausgeht, mit der Einstellung, das ist wichtig. Ich glaube, je härter man zusammenarbeitet, desto enger wird man als Team. Jeder hat die richtige Einstellung, jeder zieht an einem Strang und das ist einfach so. Es ist die Zeit des Jahres, und ich glaube, jeder hat im Sommer hart gearbeitet und sich vorbereitet. Nun kommen aller hierher und wollen zeigen, was sie draufhaben. Es gibt Jungs, die versuchen ins Team zu kommen und Jungs, die schon hier waren, sie wollen ihren Platz verteidigen. Ich denke, dass uns das gegenseitig pusht, um jeden Tag besser zu werden.“

Außenstürmer Meier und Center Hischier könnten zwei Spieler sein, die zukünftig zusammen in einer Reihe für Furore sorgen könnten. Beim ersten Eis-Training am Donnerstag wurden sie von Trainer Lindy Ruff zusammengestellt. Hischier freut es besonders, dass Meier sich im Sommer ebenfalls langfristig an die Devils vertraglich gebunden hat.

„Das ist ein gutes Gefühl“, betont er. „Ich meine, es fühlt sich auf jeden Fall gut an, zu sehen, dass die Jungs auch engagiert sind. Es gibt eine Gruppe um dich herum, für eine längere Zeit. Das hilft definitiv. Ich meine, jeder von uns kann in dieses Geschäft einsteigen. Es bedeutet also definitiv etwas, wenn das gemacht wird, und es ist auch ein Statement von ihnen. Also ich will nicht hier sein, wenn ich hier nichts erreichen kann. Deshalb ist es toll, ihn hier zu haben.“

Meiers Top-5-Tore der Saison 2022/23

Meier wollte nicht zu viel hineininterpretieren, dass er mit Hischier trainieren durfte. „Ich meine, ich habe versucht, nicht zu viel hinter den Zeilen zu lesen“, wiegelt er auf Nachfrage ab. „Ihr wisst, dass Lindy die Dinge umstellt, also denke ich, dass es wichtig ist, einfach hinzugehen und denjenigen, der an deiner Seite ist, anzutreiben und zu versuchen, ihn besser zu machen. Also mit wem auch immer ich spielen werde. Wir haben so viele gute Spieler im Kader, dass es niemanden gibt, den ich nicht mag. Ich glaube, es gibt keinen, mit dem ich nicht gerne spielen würde. Das sind alles supergeile Spieler, also freue ich mich auch darauf.“

Für Meier ist Hischier nach dem Rücktritt von Patrice Bergeron (Boston Bruins) vom aktiven Sport ein heißer Kandidat auf den Gewinn der Selke Trophy für den besten defensiven Stürmer in der kommenden Saison. „Ja, ich meine Nico hat letztes Jahr gezeigt, was für ein Spieler er ist, und er verbessert sich immer noch“, hebt er hervor. „Du weißt schon, der gleiche Rahmen, er sprengt das Limit. Er kommt jeden Tag her und arbeitet an seinem Spiel. Er will jeden Tag besser werden und ich freue mich zu sehen, wohin ihn das führen wird, aber ich freue mich wirklich darauf, dabei zu sein. Ich meine, er ist nicht nur ein großartiger Eishockeyspieler, sondern auch ein großartiger Mensch.“

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