EDM Draisaitl

Die Edmonton Oilers haben am Mittwochabend im Rogers Place einen 7:2-Heimsieg gegen die Washington Capitals gefeiert. Dabei lieferte der deutschen Center Leon Draisaitl ein Vier-Punkte-Spiel (1-3-4), Power Forward Zach Hyman gelang ein Hattrick (3-0-3).

Aller guten Dinge sind DRAI

Draisaitl selbst brachte mit dem ersten Tor des Spiels den Stein ins Rollen. Im Powerplay lauerte der 28-jährige Kölner in der seiner „Rockstar Zone“ im rechten Faceoff-Kreis und wurde immer wieder für Direktabnahmen angespielt. Sein erster Versuch zischte an der Eisenstange vorbei, der zweite wurde von Capitals-Torwart Darcy Kuemper (30 Saves, 81,1 Prozent Fangquote) pariert, im dritten Anlauf traf der Deutsche dann auf einem Knie zum 1:0 (5.).

Das Oilers-Powerplay lief an diesem Abend ohnehin heiß (3/4, 75 Prozent Erfolgsquote) und warf direkt bei der nächsten Gelegenheit erneut Rendite ab: Nach mehreren Pässen zwischen Evan Bouchard und Connor McDavid fand letzterer eine Lücke und stellte auf 2:0 (7.).

„Wir wissen, dass wir ein gutes Powerplay haben. Manchmal gehen die Pucks aber einfach nicht rein. Wir hatten in den letzten Spielen ein paar Probleme, aber wir wussten immer, dass wir ein gutes Überzahlspiel haben und wir uns darauf verlassen können“, sagte Draisaitl, der den sekundären Assist geliefert hatte.

WSH@EDM: Draisaitl mit einem Tor und drei Assists

Skinner mit Monster-Save

Washington aber meldete sich noch im ersten Drittel zurück und brauchte nur zwei (!) Torschüsse für zwei Tore: Ivan Miroshnichenko mit einem Distanzschuss vom rechten Flügel (9.) sowie Connor McMichael mit einem Abfälscher (11.) sorgten für 2:2-Ausgleich.

„Es ist schwer, so ins Spiel zu starten“, sagte Draisaitl über Skinner (23 Saves, 92 Prozent Fangquote). „Es war aber ein Zeichen von Reife, dass er drangeblieben ist und uns eine Chance gegeben hat, zu gewinnen. Er war großartig.“

Einen Beweis dafür lieferte der Goalie kurz vor der Pausensirene mit einem eingesprungenen Monster-Save gegen Ovechkin, der den Torschrei freistehend vor dem halbleeren Tor wohl schon auf den Lippen hatte (19.).

WSH@EDM: Skinner packt gegen Ovechkin einen Hechtsprung aus und pariert per Monster-Save

Hyman-Hattrick: Power Forward erzielt drei Tore in Folge

Dass Edmonton dennoch mit einem 3:2-Vorsprung in die erste Pause ging und zur zweiten bereits mit 5:2 führte, war vor allem einem Mann zu verdanken: Zach Hyman.

Der Power Forward erzielte seine Saisontreffer Nummer 44, 45 und 46. Ein Abstauber (12.), ein pfeilschneller Handgelenksschuss unter die Latte (35.) und ein Abfälscher im Powerplay (40.) sorgten für den Hyman-Hattrick.

„Er weiß, wo das Tor steht“, sagte Draisaitl über Hyman. „Es hilft sicher auch, dass er neben Connor spielt, aber das gilt für jeden. Hymes ist clever vor dem Tor und weiß, wo er hingehen muss. Er ist stark und wird dort nicht weggeschoben.“

„Er trägt so viel für dieses Team bei“, lobte auch Oilers-Trainer Kris Knoblauch den Dreierpacker. „Dazu zählt auch seine Führungsstärke. Er fährt Checks, ist im Forechecking und er schießt Tore, was wohl das Schwierigste in der NHL ist. Er macht alle diese kleinen Dinge richtig, zieht zum Tor, macht sich anspielbar und lässt sich nicht aus dem Spiel nehmen. Er arbeitet hart, spielt aber auch clever. Wenn du vor der 50-Tore-Marke stehst, die er wohl auch knacken wird, dann machst du viele Dinge richtig. Nicht viele Spieler können das. Ich freue mich sehr für ihn. Er hilft unserer Mannschaft sehr.“

Hyman ist mit 46 Saisontoren der zweitbeste NHL-Torjäger hinter Auston Matthews (Toronto Maple Leafs, 54 Treffer) und gleichauf mit Sam Reinhart (Florida Panthers, 46 Treffer). Es war bereits Hymans vierter Hattrick und sein neuntes Multi-Tore-Spiel in der laufenden Saison.

„Ich spiele mit unglaublichen Spielern zusammen, wie Connor McDavid. Er findet mich da draußen immer, da muss ich gar nicht mehr viel machen. Das gibt mir die Möglichkeit, so viele Chancen zu haben – ich versuche, dann so viele wie möglich zu nutzen“, erklärte Hyman seinen Lauf.

Nur noch vier Tore fehlen zum Plateau von 50 Toren – seinen bisherigen NHL-Bestwert von 36 Treffern aus der Vorsaison hat der 31-jährige Kanadier bereits pulverisiert. „Ich kümmere mich nicht um langfristige Ziele, sondern gehe ein Spiel nach dem anderen an“, sagte Hyman. „Ich will einfach rausgehen und spielen.“

WSH@EDM: Hyman verzeichnet einen Hattrick mit drei Toren in Folge

Brown beendet seine Durststrecke nach fast zwei Jahren

Im Schlussdrittel schraubten Warren Foegele (51.) und Connor Brown (52.) mit zwei Toren binnen 17 Sekunden den Endstand auf 7:2.

Insbesondere für Brown dürfte der Treffer eine große Erlösung gewesen sein, denn er wartete 72 Spiele auf einen Torerfolg und traf seit fast zwei Jahren (24. März 2022) überhaupt nicht mehr.

„Es ist schön, dass ich das hinter mir gelassen habe“, lachte Brown. „Dass sich die Fans so gefreut haben, hat mir viel bedeutet. Das fühlt sich gut an. Es war eine Herausforderung, aber ich habe immer an mich geglaubt und habe daran gearbeitet, schneller und stärker zu werden.“

„Vielleicht war das der Dosenöffner für ihn“, spekulierte Draisaitl.

Drei Heimspiele vor der Brust

Edmonton (40-21-3) ist Zweiter in der Pacific Division, hat sechs Punkte Vorsprung auf Rang drei und bereits ein Zwölf-Zähler-Polster auf einen Nicht-Playoff-Platz.

Für die Oilers geht es mit Heimspielen gegen die Colorado Avalanche, Montreal Canadiens und Buffalo Sabres weiter.

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