OTT Stutzle 11/11

Die Ottawa Senators haben sich am Samstag sportlich erfolgreich zurückgemeldet. Im letzten Spiel der Mannschaft vor der mit Spannung erwarteten NHL Global Series Sweden 2023 presented by Fastenal in Stockholm in der kommenden Woche, beendeten die Mannen aus der Kanadischen Hauptstadt ihre sportliche Durststrecke durch einen souverän herausgespielten 4:1-Erfolg gegen die Calgary Flames. Der deutsche Angreifer Tim Stützle hatte dabei mit zwei Torvorlagen einen nicht unerheblichen Anteil.
 
Ottawas Heimfluch gebrochen
 
Es war der erste Heimsieg der Senators seit dem 18. Oktober. Damals gelang Ottawa im vierten Saisonspiel ein 6:1 gegen die Washington Capitals. Danach gelang dem Team sportlich nicht mehr viel. Einem 3-1-0-Start in die Spielzeit 2023/24 folgte eine Phase mit einer Statistik von 2-6-0 in den vergangenen acht Auftritten. Nach dem Spiel war die Erleichterung auf Seiten der Senators entsprechend groß, geht das Team nun doch mit frischem Selbstvertrauen an die anstehenden Aufgaben in Schweden, wo mit den Minnesota Wild und Marco Rossi sowie den stark verbesserten Detroit Red Wings rund um Moritz Seider und Philipp Kurashev zwei anspruchsvolle Herausforderungen auf die Kanadier warten.

Vorfreude auf Trip nach Schweden

„Ich denke, es hätte für uns gar keinen besseren Zeitpunkt für diesen Erfolg geben können“, freute sich Coach D. J. Smith nach der Schlusssirene über den gelungenen Abend. „Bei all dem, was zuletzt passiert ist, ist es jetzt der perfekte Zeitpunkt für uns, in Schweden ein paar Tage zusammen zu sein und in einem anderen Land zu spielen. Wir versuchen, auch dort weiter unser Spiel zu verfeinern und uns zu verbessern“, ließ Smith seiner Vorfreude freien Lauf.
 
Der Coach lobte zudem ausdrücklich seine Schützlinge nach dem Erfolg im finalen Test vor der Abreise. „Das war ein wirklich gutes Spiel von uns. Wir hatten hier ja schon lange nicht mehr gewonnen, und dann kommen wir im dritten Drittel raus, machen ein paar Tore und sichern den Sieg dadurch ab. Das war toll. Ich denke, unsere Jungs haben heute Abend einige sehr uneigennützige Spielzüge gezeigt gemacht, die unsere Reife zeigen.“
 
Batherson, Stützle und Chartier die Erfolgsgaranten
 
Die gute Stimmung im Lager der Hausherren hatte Ottawa am Samstag auch Drake Batherson zu verdanken, der mit einem Tor und einem Assist am Heimsieg im Canadian Tire Centre beteiligt war. Rourke Chartier erzielte sein erstes NHL-Tor seit über fünf Jahren, und Stützle steuerte, wie eingangs erwähnt, zwei Assists bei.
 
Torhüter Joonas Korpisalo gelangen 24 Paraden für die Senators (6-7-0), die damit zugleich eine fünf Spiele andauernde Niederlagenserie beendeten. „Es fühlt sich gerade wirklich sehr gut an. Ich meine, es ist schon eine Weile her, dass wir hier gewonnen haben“, zeigte sich Korpisalo erleichtert über den Spielausgang erleichtert und ergänzte: „Besonders hier an einem Samstagabend fühlt es sich großartig an. Dieser Spielausgang ist sehr wichtig für uns.“

CGY@OTT: Batherson trifft für die Senators im Powerplay

Tor von Coleman reicht den Flames nicht

Auf der Gegenseite reichte das Erfolgserlebnis von Blake Coleman für die Flames am Ende nicht für etwas Zählbares. Goalie Dustin Wolf gab sein Saisondebüt für die Flames (4-8-2) und wehrte 34 Torschüsse der Hausherren ab. „Die American Hockey League (AHL) ist ganz anders als die NHL“, räumte Wolf nach Spielschluss ein. „Das sind einige große Männer da draußen. Es ist viel schwieriger für mich, mich hier durchzusetzen. Ich denke aber, dass ich es heute Abend im Großen und Ganzen ziemlich gut gemacht habe.“
Für Wolf war es das zweite NHL-Spiel - beim 3:1-Sieg gegen die San Jose Sharks am 12. April der vergangenen Saison hatte er 23 Saves gezeigt. Lob gab es dafür auch vom Trainer. „Ich denke, er war hervorragend“, gab Calgarys Coach Ryan Huska zu Protokoll.

Senators mit gutem Start ins Spiel

Mathieu Joseph sorgte mit einen Schuss in der zwölften Minute für die 1:0-Führung der Gastgeber. Es war Josephs vierter Treffer in dieser Spielzeit, womit er seine Ausbeute aus 2022/23 (drei in 56 Spielen) bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison übertraf. Batherson verwertete anschließend einen Abpraller aus der Luft und traf im Powerplay nach 3:07 Minuten im zweiten Drittel zum 2:0 für die Senators. Es war Bathersons dritter Treffer in vier Spielen.

„Ich denke, viele Jungs haben heute Abend richtig gut gespielt“, freute sich Senators-Kapitän Brady Tkachuk hinterher. „Wir haben mit vollem Einsatz gespielt und uns in erster Linie darauf konzentriert, eine gute Abwehrarbeit zu leisten.“

CGY@OTT: Hamonic baut die Führung der Senators aus

Neue Spannung im Mitteldrittel

Noch vor Drittelende sorgten die Gäste aus Calgary für Spannung, indem sie durch Coleman nach einem Querpass von Martin Pospisil auf 1:2 (36.) verkürzten. „Ich fand, dass wir in den ersten beiden Dritteln wirklich gut gespielt haben“, meinte Coleman. „Es war ein ziemliches Hin und Her. Ich hatte das Gefühl, dass wir im ersten Drittel zwei oder drei Tore hätten machen können. Ich hatte ein paar verpasste Chancen, die ich gerne zurückgegeben hätte. Aber es stand 2:1 gegen uns, als wir ins dritte Drittel gingen“, ärgerte er sich.

Ottawa mit starkem letzten Spielabschnitt

In den finalen 20 Minuten machten die Senators auf dem Eis dann alles klar. Chartier erzielte nach einem Doppelpass mit Batherson und Dominik Kubalik zunächst das 3:1 nach 3:50 Minuten im dritten Drittel. Für Chartier war es das erste NHL-Tor seit dem 28. Oktober 2018, als er noch bei den San Jose Sharks spielte.

„Ich denke, dieser Treffer fühlt sich wahrscheinlich noch besser an als der erste“, zeigte sich Chartier erleichtert. „Hoffentlich muss ich nicht so lange auf das dritte warten“, scherzte er nach dem Spielende über seine Durststrecke. Chartier hat wegen einer Gehirnerschütterung zwei Jahre lang, von Februar 2019 bis Februar 2021, gefehlt.

Kurz darauf zimmerte Travis Hamonic einen Pass von Stützle, der bereits das Tor zum 1:0 durch Joseph mit einem Assist eingeleitet hatte, zum Endstand (46.) in die Maschen des Flames-Tores. Danach ließ es Ottawa in der Offensive etwas austrudeln, sparte schon ein paar Kräfte für den folgenden Europa-Trip.

Die Senators fliegen am heutigen Sonntag nach Stockholm, Schweden, zur NHL Global Series. Sie spielen dort am Donnerstag (20 Uhr MEZ; Sky Sport, MySports, NHL.tv) gegen die Red Wings und am kommenden Samstag (17 Uhr MEZ; Sky Sport, NHL.tv) gegen die Wild. Für diese Herausforderungen können sie ihre in der Endphase gegen Calgary gesparten Kräfte mit Sicherheit gut gebrauchen.

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