Vier Elimination Games sorgen für Hochspannung

Am Dienstag könnten in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 in vier Spielen vier Entscheidungen fallen. Angefangen bei Boston Bruins gegen die Toronto Maple Leafs (Serie: 3-1; 7 p.m. ET; NHL.tv; 1 Uhr MESZ) sowie bei Carolina Hurricanes gegen New York Islanders (Serie: 3-1; 7:30 p.m. ET; NHL.tv; 1:30 Uhr MESZ). Später wollen die Winnipeg Jets das Ausscheiden gegen die Colorado Avalanche abwenden (Serie: 1-3; 9:30 p.m. ET; NHL.tv; 3:30 Uhr MESZ). Die Vancouver Canucks können derweil den Sack gegen die Nashville Predators zumachen (Serie: 3-1; 10 p.m. ET; NHL.tv; 4 Uhr MESZ). NHL.com/de zeigt in fünf Slapshots, worauf es am Dienstag ankommt.

Matthews droht in Spiel 5 auszufallen

Im TD Garden in Boston könnte eine hochtalentierte Mannschaft der Toronto Maple Leafs erneut in der ersten Runde rausfliegen. Experten gehen bereits davon aus, dass in diesem Fall eine Neuaufstellung in Toronto folgen könnte, die auch vor dem einen oder anderem Superstar nicht Halt macht. Diese sind es unter anderem auch, die in den Playoffs 2024 bislang nicht wirklich zünden wollen: Hauptrunden-Top-Torjäger Auston Matthews steht nach vier Spielen erst bei einem einzigen Tor (1-2-3), gleiches gilt für Mitchell Marner (1-1-2), John Tavares (1-0-1), Tyler Bertuzzi (1-2-3) und Max Domi (1-2-3). William Nylander, der erst in Spiel 4 sein Comeback feierte, ist noch ohne Scorerpunkt (0-0-0). Während die Maple Leafs hoffen, dass ihre eigentlich gefährliche Offensive (reguläre Saison: 3,63 Tore/Spiel, 2.; Playoffs: 1,75 Tore/Spiel, T-15.) und das Powerplay (reguläre Saison: 24 Prozent, 7.; Playoffs: 7,1 Prozent, 14.) endlich in Schwung kommt, droht die Tormaschine auszufallen: Matthews ist aufgrund einer Krankheit angeschlagen. Er wurde bereits in der letzten Partie vorzeitig rausgenommen (nur 14:16 Minuten Eiszeit) und bangt jetzt um einen Einsatz in Spiel 5. Toronto würde damit eine Waffe fehlen, um das Bollwerk vor Bostons Torwart Jeremy Swayman zu knacken.

Packendes Goalie-Duell in Raleigh

In der PNC Arena in Raleigh kommt es zu einem starken Goalie-Duell zwischen Hurricanes-Torwart Frederik Andersen (92 Prozent Fangquote) und Islanders-Keeper Semyon Varlamov (93 Prozent Fangquote). New York wendete das Aus bereits in einem OT-Krimi in Spiel 4 ab und will dieses Kunststück in Spiel 5 erneut vollbringen. Das Islanders-Spiel zieht Matthew Barzal an wie ein Magnet (2-1-3) und er ist ein stetiger Gefahrenherd. Carolina hat allerdings nicht nur einen, sondern gleich drei Multi-Tore-Schützen mit Sebastian Aho (2-1-3), Stefan Noesen (2-0-2) und Seth Jarvis (2-2-4). Von bislang 19 eingesetzten Skatern sammelten deren 16 schon mindestens einen Scorerpunkt, darunter zehn Multi-Punkte-Spieler. Das Momentum spricht für die Islanders, die Tiefe für die Hurricanes – das Zünglein an der Waage aber könnten die beiden Torhüter spielen.

Wehe, wenn die Avalanche ins Rollen kommt

Das Canada Life Centre in Winnipeg bereitet sich für den nächsten beeindruckenden Whiteout vor und möchte damit die Colorado Avalanche beeinflussen, um das Playoff-Aus abzuwenden. Wehe, wenn die Lawine aus Denver ins Rollen kommt: In allen vier Spielen hatte die Avalanche Phasen, in denen die Jets außer Torwart Connor Hellebuyck nur wenig entgegenzusetzen hatten. Colorado diktiert das Tempo und bezieht seine offensiv-ausgerichteten Verteidiger immer wieder mit ein. So sorgen sie für immer neue anrollende Angriffswellen, insbesondere in den Top-6-Reihen. Valeri Nichushkin (6-0-6), Nathan MacKinnon (2-5-7) und Mikko Rantanen (0-6-6) bringen es kumuliert auf acht Tore und 19 Scorerpunkte (8-11-19) in vier Spielen. Nimmt man das erste Verteidiger-Paar bestehend aus Devon Toews (1-2-3) und Cale Makar (2-6-8) noch dazu, sind es elf Tore und 30 Punkte (11-19-30) von dieser Formation. Hinzu kommt eine klickende zweite Linie mit Zach Parise (2-0-2), Casey Mittelstadt (1-4-5) und Artturi Lehkonen (4-3-7), die gemeinsam auf sieben Treffer und 14 Punkte kommt (7-7-14). Winnipeg muss schnellstmöglich einen Weg finden, das Tempo der Avalanche zu stoppen. Der Schweizer Jets-Stürmer Nino Niederreiter hofft derweil auf sein erstes Tor in dieser Serie (0-2-2).

Vancouver tritt mit dem dritten Torwart an

Die Serie zwischen Vancouver und Nashville war bislang nicht gerade von vielen Toren geprägt. Damit es aus Sicht der Canucks dabeibleibt, brauchen die West-Kanadier in ihrem Heimspiel einen starken dritten Torwart. Warum? Sowohl Nummer 1 Thatcher Demko, als auch Nummer 2 Casey DeSmith fallen für Spiel 5 in der Rogers Arena wohl aus. Zuletzt zog Vancouver den Letten Arturs Silovs und den Weißrussen Nikita Tolopilo vom AHL-Farmteam Abbotsford Canucks in den Kader. Den Start dürfte der 23-jährige Silvos erhalten, der erst neunmal in der regulären NHL-Saison eingesetzt worden war (2,62 Gegentore/Spiel, 89,8 Prozent Fangquote) und im Spiel 4 eingewechselt wurde. Nun muss Silovs Gegenspieler wie Filip Forsberg (2-2-4) oder den Schweizer Verteidiger Roman Josi (0-2-2) stoppen. Nashville muss nicht nur die Emotionen, sondern ebenso die Frustration im Griff behalten. In den letzten beiden Aufeinandertreffen dominierten die Predators zwar die Schuss-Zahlen (Spiel 3: 30:12 Torschüsse; Spiel 4: 30:21 Torschüsse), gingen jedoch in ihren Heimspielen zweimal knapp als Verlierer vom Eis (Spiel 3: 1:2; Spiel 4: 3:4 n.V.). Gegen Vancouvers dritten Torwart braucht Nashville mehr Durchschlagskraft, um die Serie am Leben zu halten.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Wie also stehen die Chancen für die jeweiligen Teams? Die Statistik sagt, dass Mannschaften, die in einer Best-of-7-Serie mit 3:1 führen eine 90,5-prozentige Chance haben, weiterzukommen. Welche Klubs also folgen den New York Rangers und den Florida Panthers frühzeitig in die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs 2024?