Colorado Avalanche v Winnipeg Jets - Game Two

In Spiel 2 der Serie der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference zwischen den Winnipeg Jets und den Colorado Avalanche gab es für die Gäste reichlich Grund zu feiern. Die Avalanche fuhren nach einer 6:7-Niederlage in Spiel 1 am Dienstag im Canada Life Centre einen 5:2-Auswärtssieg ein. Die Jets und ihr Star-Torwart Connor Hellebuyck suchen nach ihrer Form, während Colorados Schlussmann Alexandar Georgiev eine passende Antwort auf die bittere Enttäuschung der ersten Partie fand.

„Das ist natürlich ein wichtiger Sieg“, betonte Colorados Stürmer Andrew Cogliano. „Wir waren schon im ersten Spiel gut, nur das Ergebnis stimmte nicht. Heute haben wir gekämpft. Wir lagen früh zurück, aber alle vier Reihen haben ihren Beitrag geleistet, die Abwehr war großartig und Georgiev war in toller Form, sodass wir ausgleichen konnten. Wenn man gegen so ein Team spielt, ist man in einer ziemlich guten Position, wenn man mit 1:1 in die eigene Arena gehen kann.“

Georgiev hakt Niederlage ab

Der Torhüter war vor dem Spiel ein großes Fragezeichen für Colorado. Es bestand kaum ein Zweifel daran, dass erneut Georgiev zwischen den Pfosten stehen würde, da der zweite Torwart Justus Annunen aufgrund einer Krankheit zum zweiten Mal in Folge ausfiel. Unter anderen Umständen hätte Georgiev seinen Posten vielleicht verloren, nachdem er in Spiel 1 bei nur 23 Torschüssen sieben Treffer zugelassen hatte. Am Dienstag zeigte er jedoch keine Spur von Verunsicherung.

„Das war natürlich ein hartes erstes Spiel. Meine Mitspieler haben mich aber viel Unterstützung spüren lassen und das weiß ich zu schätzen. Es hat mir geholfen, dass sie hinter mir stehen. Ich weiß, dass ich ihnen während den Playoffs auch helfen werde. Das war Klasse von ihnen. Das bedeutet mir viel“, sagte der Avalanche-Goalie.

Georgiev wurde am Dienstag 30-mal von den Jets getestet und musste dabei nur zwei Mal hinter sich greifen. In den ersten zwei Dritteln spielten beide Teams mit offenem Visier und kreierten einige Chancen. David Gustafsson brachte Winnipeg bereits in der vierten Minute in Führung. Nach einem Distanzschuss von Brenden Dillon kam er bei viel Verkehr vor dem Tor zum Nachschuss und traf.

Georgiev konnte dagegen wenig ausrichten, trotzdem hätte dieser erneute frühe Schlag ihn aus der Bahn werfen können. Stattdessen strotzte er aber vor Selbstbewusstsein, hielt erstklassig und überstand alle drei Unterzahlsituationen der Avalanche schadlos. Lediglich Mark Scheifele gelang noch ein Tor für die Jets. Als er in der 29. Minute einen Querpass von Gabriel Vilardi zum 2:1 abfälschte, war Georgiev chancenlos.

WPG-COL R1, GM2: Manson wird von MacKinnon angespielt, startet einen Alleingang und trifft per Tunnel

Colorados vielschichtige Offensive

Während die Jets mit Georgiev deutlich mehr Probleme hatten als noch in Spiel 1, machte ihnen Colorados Angriff genauso stark zu schaffen wie beim Auftaktmatch. In zwei Spielen gelangen den Gästen elf Tore. Dabei hatte Winnipeg in der regulären Saison mit 2,41 Gegentoren pro Spiel die beste Abwehr der NHL. Die Avalanche kamen gegen die Paradedisziplin ihrer Gegner aber mit viel Tiefe an.

Anfang des zweiten Drittels hatte Miles Wood mit einem überraschenden Schuss direkt nach einem Bully vor Hellebuyck zum 1:1 ausgeglichen (22.). Gegen Ende des Drittels machten die Gäste richtig Druck und drehten das Spiel nach dem zwischenzeitlichen Gegentor von Scheifele mit drei Toren in weniger als sechs Minuten.

„Wir haben Ende des zweiten Drittels einige Fehler gemacht, die uns teuer zu stehen kamen“, räumte Jets-Trainer Rick Bowness ein. „Wir haben so angefangen, wie wir es wollten, dann haben sie das erste Drittel mit einem Powerplay stark beendet. In vielen Bereichen haben wir uns verbessert, aber insgesamt liegt noch Arbeit vor uns.“

Artturi Lehkonen sorgte in der 35. Minute für das 2:2. Verteidiger Cale Makar zog von der blauen Linie ab und der finnische Stürmer fälschte den Schuss direkt vor dem Tor unhaltbar ab.

„Artturi ist ein harter Arbeiter“, lobte Trainer Jared Bednar. „Er ist ein Spieler, der einfach rundum gut ist, auch wenn man es nicht immer in der Statistik sieht. Wenn man immer die richtigen Dinge tut, Tag für Tag, im Training, im Spiel und dabei hart arbeitet, macht sich das irgendwann bezahlt.“

Drei Minuten nach dem Ausgleich nutzte Cogliano einen Fehler von Hellebuyck aus und nahm ihm hinter dem Tor den Puck ab. Er legte vor den Kasten auf Zach Parise ab, der die 3:2-Führung erzielte (38.). Die ersten drei Tore der Avalanche kamen von drei verschiedenen Reihen und sieben Sekunden vor der zweiten Drittelpause schaltete sich auch noch die Abwehr ein, als Josh Manson von der Strafbank kam und einen Alleingang verwertete. Valeri Nichushkin sorgte in der letzten Spielminute mit einem Empty-Netter für den Endstand.

R1, GM2: Spielbericht Jets - Avalanche, 24.04.2024

Serie geht mit einem 1:1 nach Denver

Die beiden Teams werden nun nach Denver reisen, wo die nächsten beiden Spiele stattfinden. Anstatt gegen einen Rückstand von 0:2 in der Serie ankämpfen zu müssen, haben die Avalanche jetzt die Gelegenheit, den Heimvorteil zu nutzen und die Serie zu drehen.

„Es ist eine Playoff-Serie. Wir sind gut zu Hause, sie sind gut zu Hause“, kommentierte Cogliano. „Wir haben in einem schwierigen Umfeld ein 1:1 erkämpft, daraus können wir etwas Positives mitnehmen. Jetzt geht es nach Hause, wo wir uns wohlfühlen.“

Der Heimvorteil ist für Colorado besonders wichtig, denn in der regulären Saison war keine andere Mannschaft so heimstark. Die Avalanche brachten es in der Ball Arena auf eine Bilanz von 31-9-1 und holten 63 Punkte. Besonders die Abwehr der Jets darf sich in den Auswärtsspielen warm anziehen. Während Colorado mit 3,68 Toren pro Spiel ohnehin den besten Angriff der Saison stellte, konnten die Mannschaft diese Ausbeute auf eigenem Eis mit 4,2 Treffern sogar noch deutlich überbieten.

Spiel 3 zwischen Colorado und Winnipeg wird am Freitag (10 p.m. ET; NHL.tv; Sa. 4 Uhr MESZ) ausgetragen.

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