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Bei der IIHF U18 Weltmeisterschaft der Frauen in Zug landete Gastgeber Schweiz auf Rang sieben, Deutschland muss den bitteren Abstieg antreten. In der Gruppenphase hatten beide Nationalmannschaften als Vierter abgeschlossen und daraufhin ihre Viertelfinals verloren. Im Relegationsspiel kam es dann zum Eishockey-Klassiker, bei dem sich die Schweizerinnen mit 2:1 durchsetzten und den Klassenerhalt feierten.

„Unsere Mannschaft hat ein sehr gut strukturiertes Spiel abgeliefert und ihre ganze Energie und ihren Siegeswillen gegen die Schweiz eingesetzt", sagte der DEB-Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod. „Die Spielerinnen haben im Laufe des Turniers hart gearbeitet und viel gelernt, und die Trainer und der Staff wissen den Einsatz und die Einstellung zu schätzen. Wir werden weiter an uns arbeiten und versuchen uns zu verbessern, um zukünftig auf einem besseren Level spielen zu können.“

Gruppenphase: Hoppe trifft für Deutschland, Inkamp sichert Schweiz einen Punkt

In der Vorrunde wurde Deutschland (null Punkte) Vierter in der Gruppe A hinter Kanada (neun Punkte), Finnland (sechs Punkte) und Tschechien (drei Punkte). Die Schweiz (ein Punkt) belegte ebenfalls Rang vier in der Gruppe B hinter den USA (neun Punkte), Schweden (sechs Punkte) und der Slowakei (zwei Punkte).

Den einzigen deutschen Treffer in der Gruppenphase erzielte Hanna Hoppe vom ESC Dresden. „Wir müssen noch daran arbeiten, in allen drei Dritteln ein konstantes Spielverhalten auf das Eis zu bringen“, hatte Bundestrainer Jeff MacLeod erklärt. „Wir sehen Fortschritte in unserem Mannschaftsspiel, aber gegen die Topteams der Welt muss man über 60 Minuten seine Bestleistung abrufen.“

Von einem Lerneffekt berichtete auch die gerade einmal 15-jährige DEB-Stürmerin Charleen Poindl (ETC Crimmitschau): „Ich habe gelernt, wie wichtig Teamwork und Kommunikation ist. Wir konnten hier in jeder Sekunde etwas dazulernen. Es ist eine großartige Erfahrung, ich bin froh, hier zu sein. Wir sind stolz auf uns. Jeder gibt sein Bestes.“

Den Schweizerinnen gelang in jedem Gruppenspiel zumindest ein Tor. Elisa Dalessi (HC Ambri-Piotta Girls) traf gegen Schweden (1:6), Mannschaftskollegin Sonja Inkamp (Ambri-Piotta) sowohl gegen die USA (1:8) als auch gegen die Slowakei (1:2 n.V.).

Gegen letztere hielt SIHF-Starterin Talina Benderer den ersten Turnier-Punkt fest. „Ich konnte an meinen Fehlern arbeiten. Mit jedem Spiel habe ich mehr Selbstvertrauen bekommen“, sagte die Torfrau der HC Davos Ladies.

Playoffs: Keine Chance gegen die Top-Teams

Die Playoff-Viertelfinals wurden dann gemäß der Gruppen-Platzierungen überkreuz gespielt. Deutschland zog gegen die USA den Kürzeren (0:4), für die Schweiz gab es gegen Kanada nichts zu holen (0:6).

„Wir haben unser bisher bestes Spiel des Turniers abgeliefert und alle haben ihr Bestes gegeben“, war MacLeod nicht unzufrieden. „Der Einsatz für harte Spielzüge, Backchecking und die Teamstruktur haben sich im Laufe des Wettbewerbs stetig verbessert.“

Relegation: Benderer hält den Klassenerhalt für die Schweiz fest

Also trafen sich Deutschland und die Schweiz am Samstagvormittag zum Relegationsspiel, bei dem eine Entscheidung über Klassenerhalt oder Abstieg gefällt wurde.

Im ersten (9:4 Torschüsse) und zweiten Drittel (12:6 Torschüsse) hatten die Schweizerinnen mehr vom Spiel, doch gingen die Deutschen dank einer gut aufgelegten Torfrau Hannah Loist (EHC Wolfsburg, 24 Saves, 92,3 Prozent Fangquote) sowie dem Treffer von Anna Rose (ECDC Memmingen) im Powerplay in Führung (29.). Postwenden gelang der Schweiz jedoch der Ausgleich durch Norina Müller (HC Fribourg-Gotteron Ladies) zum 1:1 (32.).

Anfang des Schlussdrittels traf Xenia Balzarolo (HC Davos Ladies) ins Herz der DEB-Frauen und erzielte den 2:1-Siegtreffer (42.). Deutschland probierte noch einmal alles (11:5 Schüsse im dritten Drittel), doch die Schweizer Torhüterin Benderer hielt den Sieg und damit auch den Klassenerhalt fest.

Die deutsche Frauen-U18 steigt dagegen ab. „Die Mannschaft hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles gegeben“, sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast. „Wie erwartet, sind wir einfach in diesem Bereich nicht so weit, um uns in der Top-Division zu etablieren. Es war für die Spielerinnen trotzdem eine sehr wertvolle Erfahrung für die Zukunft.“

Das Finale am Sonntag bestreiten Tschechien (4:2 im Halbfinale gegen Kanada) und die USA (4:2 im Halbfinale gegen Finnland). Schweden und die Slowakei spielen am Sonntag vor dem Spiel um Bronze (Kanada - Finnland) noch um Platz 5 und 6.

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