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Am Sonntag setzten sich die USA bei der IIHF Juniorenweltmeisterschaft 2025 in einem Final-Krimi mit 4:3 nach Verlängerung gegen Finnland durch und gewannen den Titel. Tschechien schlug im Spiel um Platz drei Schweden nach Shootout mit 3:2. Hier sind zehn Erkenntnisse aus dem Schaulaufen der besten Nachwuchsspieler der Welt:

Deutschland und Schweiz bleiben erstklassig

Bei der U20-WM 2026 werden sich in einem Jahr erneut Deutschland und die Schweiz mit den Besten messen. Deutschland musste in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen, setzte sich am Ende aber mit 4:3 gegen Aufsteiger Kasachstan durch, der wieder in die Zweitklassigkeit absteigt.

Die Schweiz präsentierte sich deutlich besser, erreichte das Viertelfinale und brachte in der Vorrunde die Slowakei und sogar das starke schwedische Team in knappen Niederlagen in Bedrängnis. Im Viertelfinale war aber mit einem deutlichen 2:7 gegen die USA Schluss.

Erste Titelverteidigung für USA

Die USA gingen als Favorit in das Turnier und wurden dieser Rolle gerecht. Vom Torwart bis in die Sturmspitze stellte die Mannschaft einige der besten Spieler des Turniers und überzeugte mit erstklassigen Leistungen.

Es ist bereits der siebte Titel für die USA. Ihre sieben Meisterschaften holten sie alle innerhalb der vergangenen 22 Turniere seit 2004. Umso überraschender ist es, dass den Amerikanern zum ersten Mal überhaupt die Titelverteidigung gelang. 2024 gab es im Finale einen klaren 6:2-Sieg gegen Schweden.

Kanada in der Kritik

Das Management der kanadischen Mannschaft stand in der Heimat bereits vor dem Turnier in der Kritik. Große Talente wie die Stürmer Michael Misa und Beckett Sennecke und die Verteidiger Carter Yakemchuk und Zayne Parekh wurden im Kader nicht berücksichtigt.

Hätte Kanada eine Medaille geholt, wäre die Kritik vermutlich schnell in Vergessenheit geraten. Stattdessen wurde die Mannschaft dem erwarteten Niveau und dem kanadischen Selbstverständnis von Beginn an nicht gerecht. Nach einem 4:0-Sieg gegen Finnland mussten die Kanadier eine überraschende Niederlage gegen Lettland einstecken, taten sich beim 3:0 gegen Deutschland schwer und unterlagen den USA mit 1:4. Dann schied das Heimatland des Sports zum zweiten Mal in Folge im Viertelfinale gegen Tschechien aus.

Schwedischer Fluch lebt weiter

Schweden gehörte, wie in fast jedem Jahr, zum engeren Favoritenkreis für die Goldmedaille. Die Skandinavier spielen in der Vorrunde meist auch überragend, doch in den entscheidenden Spielen stolpert das Team Jahr für Jahr.

Im diesjährigen Turnier war das nicht anders. Die Schweden kamen mit einer perfekten Bilanz durch die Gruppenphase, besiegten Lettland im Viertelfinale nur knapp und unterlagen dann ihren Nachbarn aus Finnland im Halbfinale mit 4:3 nach Verlängerung. Am Ende verpassten sie gegen Tschechien sogar die Bronzemedaille. Trotz der Qualität des schwedischen Nachwuchses wurde das Land nur zwei Mal Weltmeister, 1981 und 2012.

Leonard dominiert das Turnier

Wie zu erwarten war, stellte der Weltmeister auch den wertvollsten Spieler des Turniers. Stürmer Ryan Leonard wurde zum MVP des Turniers gewählt. Er erzielte in sieben Spielen fünf Tore und fünf Assists. Seine Reihe mit Gabe Perreault und James Hagens war kaum zu stoppen.

Im All-Star Team der WM standen neben Leonard mit Perreault und Verteidiger Cole Hutson zwei weitere US-Spieler. Im Angriff stieß der Tscheche Jakub Stancl dazu, in der Abwehr der Schwede Axel Sandin-Pellikka. Finnlands Petteri Rimpinen bekam den Posten im Tor. Hutson wurde eine weitere Ehre zuteil, denn er war mit elf Punkten (drei Tore, acht Assists) der Topscorer des Turniers.

Goldene Zeiten für Blues?

Die Fans der St. Louis Blues dürfen sich Hoffnungen auf eine goldene Generation für ihre NHL-Mannschaft machen. Von den 20 Topscorern des Turniers wurden fünf bereits von den Blues gedraftet. Stancl war mit sieben Toren der beste Torjäger und hatte zehn Punkte. Dalibor Dvorsky folgte mit neun Punkten (fünf Tore, vier Assists), Otto Stenberg gelangen acht Punkte (drei Tore, fünf Assists) und Juraj Pekarcik (drei Tore, vier Assists) und Adam Jecho (zwei Tore, fünf Assists) erreichten je sieben Zähler.

Feldbergs begeistert das Publikum

Eins der großen Themen war bei dem Turnier in Ottawa Linards Feldbergs. Der lettische Torhüter war mit 92,9 Prozent Fangquote der drittbeste Torhüter, obwohl sein Team so viele Torschüsse pro Spiel zuließ, wie keine andere Mannschaft. Im Durchschnitt wurde er 45,2 Mal pro Partie geprüft. Dank seinem starken Rückhalt gelang Lettland zum ersten Mal bei einer U20-WM ein Sieg gegen Kanada.

Lewandowski sammelt Punkte

Im Hinblick auf den NHL Draft 2025 konnte der deutsche Stürmer David Lewandowski Punkte sammeln. Die Scouts der NHL listeten ihn vor dem Turnier als möglichen Kandidaten für die sechste bis siebte Draft-Runde. Lewandowski war einer der auffälligeren Spieler der deutschen Mannschaft und erzielte zwei Tore. Ein nicht gelisteter Spieler könnte sich ebenfalls die Aufmerksamkeit der Scouts erspielt haben. Julius Sumpf war mit sieben Punkten (zwei Tore, fünf Assists) Deutschlands Topscorer.

Rimpinen empfiehlt sich für den Draft

Der finnische Torhüter war einer der entscheidenden Faktoren für das gute Abschneiden der Vize-Weltmeister. Er spielt ohnehin eine starke Saison für Kiekko-Espoo in der finnischen Liiga. Mit seiner Fangquote von 93,3 Prozent empfahl er sich in Ottawa nun als potenzieller Spitzenkandidat unter den Torhütern für den kommenden NHL Draft.

Hagens macht Boden gut

Der US-Amerikaner James Hagens galt vor der Saison als die Nummer eins des Jahrgangs für den NHL Draft 2025. Allerdings machten ihm in den vergangenen Monaten andere Spieler Konkurrenz, vor allem die Kanadier Michael Misa, Porter Martone und Matthew Schaefer. Misa nahm nicht am Turnier teil, Schaefer brach sich im zweiten Spiel das Schlüsselbein und wird drei Monate ausfallen und Martone war mit einem Tor in drei Spielen unauffällig.

Hagens lieferte mit neun Punkten (fünf Tore, vier Assists) hingegen ein starkes Turnier und dürfte dadurch gegenüber den kanadischen Konkurrenten wieder in einer deutlich besseren Position sein.

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