Matty Beniers

NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Zwischenfazit nach der ersten Saisonhälfte.

Knapp mehr als die Hälfte der NHL-Saison 2022/23 ist mittlerweile gespielt. In den vergangenen Monaten schafften es viele Rookies, sich zu wichtigen Spielern für ihre Teams zu entwickeln und oft mit im Rampenlicht zu stehen. Zeit für eine Zwischenbilanz.
Beniers und Thompson führen Rennen um Calder Trophy an
Matty Beniers könnte sich kaum eine bessere Rookie-Saison wünschen. Nicht nur, dass seine Seattle Kraken zu den großen Überraschungsteams zählen und beste Chancen auf die erste Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs in ihrer jungen Franchisegeschichte haben, sondern Beniers spielt bei diesem unerwarteten Erfolg eine zentrale Rolle. Mit 36 Punkten (17 Tore, 19 Assists) ist er sowohl der punktbeste Spieler der Kraken, als auch der Topscorer und beste Torschütze unter allen Rookies. Seine Leistungen brachten ihm eine Einladung zum NHL All-Star Game ein und machen ihm zum Topfavoriten für die Calder Trophy, mit der jedes Jahr der beste Rookie ausgezeichnet wird.

SEA@BUF: Beniers baut Torserie auf fünf Spiele aus

Neben Beniers sticht unter den Skatern Mason McTavish von den Anaheim Ducks heraus. Der in der Schweiz geborene Stürmer liegt mit 27 Punkten (9 Tore, 18 Assists) auf dem zweiten Platz der Rookie-Scorerliste. Unter den Verteidigern ist Calen Addison hervorzuheben, der für die Minnesota Wild bereits 22 Zähler (3 Tore, 19 Assists) beisteuerte und der Topscorer der Rookie-Verteidiger ist.
Auch wenn die Calder Trophy selten an einen Torhüter geht, sollte man die diesjährigen Kandidaten auf dieser Position nicht außer Acht lassen. Logan Thompson ist bei den Vegas Golden Knights ein verlässlicher Rückhalt zwischen den Pfosten. Er kommt in 31 Spielen auf eine Bilanz von 18-12-1, 91,3 Prozent Fangquote, 2,72 Gegentore pro Spiel und zwei Shutouts. Stuart Skinner von den Edmonton Oilers und Pyotr Kochetkov von den Carolina Hurricanes bringen ebenfalls starke Leistungen. Skinner hat mit 91,4 Prozent die beste Fangquote unter allen Rookie-Torhütern mit mindestens zehn Spielen, gefolgt von Kochetkov (91,3). Kochetkov liegt dafür mit 2,33 Gegentoren pro Spiel ganz vorne und hat die meisten Shutouts (3). Sollte einer von ihnen die Calder Trophy gewinnen, wäre er der erste Torhüter seit Steve Mason 2009.

VGK@COL: Thompson mit einer tollen Rettungsaktion

Canadiens und Blue Jackets verlassen sich auf Neulinge
Die Montreal Canadiens und Columbus Blue Jackets setzen mehr auf ihre Rookies als jede andere Mannschaft der Liga. Montreal ist das einzige Team, dessen Debütanten gemeinsam bereits auf über 200 Spiele kommen. Acht verschiedene Akteure sind daran beteiligt. Darunter Juraj Slafkovsky, der erste Pick im NHL Draft 2022. Besonders auffällig sind aber die Verteidiger Arber Xhekaj und Kaiden Guhle. Guhle ist mit 14 Punkten (2 Tore, 12 Assists) der beste Rookie der Mannschaft. Xhekaj folgt mit 13 Zählern (5 Tore, 8 Assists) auf Rang zwei, hat sich in seinen ersten 42 Spielen aber vor allem einen Ruf als harter Verteidiger erarbeitet, dessen Checks man lieber aus dem Weg geht.
Die Blue Jackets mussten verletzungsbedingt auf ganze zwölf Rookies zurückgreifen, die gemeinsam 194 Spiele bestritten. Bei ihnen stehen Kent Johnson und Kirill Marchenko im Mittelpunkt. Johnson verbuchte 19 Punkte (8 Tore, 11 Assists), Marchenko erwies sich mit neun Toren in nur 20 Spielen als effizienter Torjäger. Doch auch der Schweizer Tim Berni konnte sich in Columbus mittlerweile als Defensivspezialist einen Platz im Kader erarbeiten.
Maccelli, Cates und Parssinen erweisen sich als Glücksgriffe
Unter den zwölf punktbesten Rookies befinden sich gleich drei Spieler, von denen in ihrem Draft-Jahr offensichtlich niemand ihr heutiges Niveau erwartet hätte. Matias Maccelli (Arizona Coyotes), Juuso Parssinen (Nashville Predators) und Noah Cates (Philadelphia Flyers) wurden alle in den ersten drei Runden ihres Drafts nicht gewählt. 2017 drafteten die Flyers Cates in der fünften Runde an 137. Stelle. Parssinen und Maccelli mussten 2019 lange warten. Maccelli war in der vierten Runde die Nummer 98, Parssinen sogar erst in der siebten Runde Nummer 210.

PHI@LAK: Cates bringt Führung im 3. in Unterzahl

Alle drei stellten sich jedoch nun als echte Schnäppchen heraus. Maccelli ist mit 22 Punkten (3 Tore, 19 Assists) der viertbeste Rookie der NHL, obwohl er erst in 30 Spielen antrat. Parssinen liegt mit 18 Punkten (5 Tore, 13 Assists) in 29 Spielen auf Platz zehn, Cates mit 17 Punkten (5 Tore, 12 Assists) auf Platz zwölf.
Peterka und Schweizer Duo wissen zu überzeugen
Aus dem deutschsprachigen Raum kamen in der ersten Saisonhälfte fünf Rookies zum Einsatz. Der österreichische Center Marco Rossi erwischte bei den Minnesota Wild keinen idealen Start und wurde nach 16 Spielen mit vier Assists wieder in die American Hockey League geschickt. Der deutsche Außenstürmer Lukas Reichel trat für die Chicago Blackhawks in vier Spielen an. Obwohl man sich mit einem Tor und zwei Assists über seine Ausbeute sicherlich nicht beschweren kann, ging es auch für ihn zurück in die AHL.

CGY@CHI: Reichel erzielt ein Tor und zwei Assists

Während die Saison für Rossi und Reichel noch keine große Erfolgsgeschichte ist, sieht das für den Münchner JJ Peterka und die Schweizer Tim Berni und Akira Schmid anders aus. Peterka stand vom ersten Spiel an im Kader der Buffalo Sabres und verdiente sich mit 18 Punkten (7 Tore, 11 Assists) einen Stammplatz.
Verteidiger Berni kam erst am 6. Dezember aufgrund des Verletzungspechs der Blue Jackets zu seinem ersten Spiel. Obwohl er in 20 Spielen erst ein Tor erzielte, setzt Columbus auf ihn und belohnt seinen Kampfgeist sowie seine harte Arbeit mit 18:08 Minuten Eiszeit pro Spiel.
Torwart Schmid kam ebenfalls nur verletzungsbedingt bei den New Jersey Devils zum Zug, doch seine Auftritte waren beachtlich. In neun Spielen erreichte er eine Bilanz von 5-4-0, 91,9 Prozent Fangquote und 2,24 Gegentore.