Ottawa Senators Center Tim Stutzle (18) chases after a loose puck in the second period of the Edmonton Oilers game versus the Ottawa Senators on December 22, 2024 at Rogers Place in Edmonton, AB. (Photo by Curtis Comeau/Icon Sportswire via Getty Images)

NHL EDGE liefert für jedes Team und jeden Spieler detaillierte Werte, die eine genauere Analyse zulassen. NHL.com/de wirft monatlich einen Blick in die Statistik-Welt und geht dabei interessanten Fakten auf den Grund.

Im Dezember: Geschwindigkeit auf McDavid-Level als Trumpf für Stützle

In der NHL gibt es viele Wege, um erfolgreich zu sein. Während einige Akteure von ihrer Spielintelligenz leben, profitieren andere von einer überlegenen Physis. Wieder andere punkten mit beeindruckender Geschwindigkeit. Bei Tim Stützle sticht in den EDGE-Statistiken besonders der atemberaubende Speed heraus, den er aufs Eis bringt. Davon scheint auch seine Punkteausbeute zu profitieren.

Punktekonto gut gefüllt

Die laufende Saison könnte für Stützle die beste seiner NHL-Laufbahn werden. Zur Weihnachtspause stand der deutsche Angreifer bei 39 Punkten (elf Tore, 28 Vorlagen) aus 34 Spielen. Sollte er in diesem Tempo weiter punkten, käme er nach 82 absolvierten Matches auf einen Karriere-Bestwert von 94 Zählern.

Besonders im Dezember konnte der 22-Jährige überzeugen und zeigte seine beste Form: In elf Partien sammelte er zehn Punkte (ein Tor, neun Vorlagen). Damit war er der beste Scorer der Ottawa Senators in diesem Monat. Er verkörperte die starke Dezember-Leistung der Senators, die im gesamten Monat nur zweimal ohne Punkt blieben (8-2-1). Eine Sechs-Spiele-Siegesserie endete erst am Sonntag, als Ottawa in Edmonton mit 1:3 unterlag und Stützle leer ausging.

Noch vor dem Duell gegen Connor McDavid zeigte sich Stützle überrascht über die Einordnung der beiden als zwei der schnellsten Spieler der Liga: „Wirklich? Das wusste ich nicht. Es überrascht mich. Wenn man ihn auf dem Eis sieht, merkt man, dass er das in jedem Wechsel zeigt. Das überrascht mich wirklich.“

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Geschwindigkeit als Schlüssel

McDavid ist das beste Beispiel dafür, dass eine atemberaubende Schnelligkeit ein entscheidender Faktor für Top-Spieler in der NHL sein kann. Auch Stützle weiß, dass der Speed für ihn zum Erfolg führen kann. „Ja, ich denke schon“, bestätigte er die Frage nach der Verknüpfung von Geschwindigkeit und Erfolg. „Mein Tempo war immer etwas, woran ich arbeiten wollte – besonders die ersten Schritte. Dieses Jahr fühle ich mich so schnell wie noch nie. Das ist das Ergebnis harter Arbeit im Sommer, um explosiver zu werden. Auf dem Eis fühlt sich das großartig an.“

Die Aufopferung im Sommertraining zeigt sich in den Statistiken deutlich. Stützle gehört zu den schnellsten Spielern der Liga (98. Perzentil) und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 38,08 Kilometer pro Stunde. Auch bei den Sprints gehört der Angreifer mittlerweile zur Elite.

12 Sprints über 35 Kilometer pro Stunde genügen für das 98. Perzentil. 162 Antritte zwischen 32 und 35 Kilometer pro Stunde und weitere 382 zwischen 29 und 32 Kilometer pro Stunde bringen Stützle sogar ins 99. Perzentil.

Stützle selbst weiß um seine Stärke auf den Kufen. „Ich war schon immer ein ziemlich guter Skater“, blickte der in Viersen geborene Stürmer zurück. „Ich war immer ziemlich gut auf den Kanten. Ich versuche, jedes Jahr schneller zu werden. Heutzutage ist das Spieltempo ein großer Teil des Eishockeys. Natürlich bin ich noch jung und habe viel Potenzial, mich weiter zu verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass ich noch schneller werden kann.

In der Elite angekommen

Die Statistiken von Stützle zeigen, dass er in der Spitze der NHL-Superstars angekommen ist. Seine Top-Geschwindigkeit liegt lediglich 0,3 Kilometer pro Stunde hinter der von McDavid (38,38 km/h). Einen Platz unter den zehn schnellsten Skatern verpasst er nur um 0,07 Kilometer pro Stunde.

Bei den Sprints über 35 Kilometer pro Stunde rangiert Stützle in den Top-Ten. Die Liste führt Nathan MacKinnon (44) an, gefolgt von McDavid (32). Auch wenn der Abstand hier groß erscheint, wird beim Blick auf die weiteren Sprints deutlich, wie nah Stützle an die Elite herangerückt ist. Sowohl bei den 32-35 Kilometer pro Stunde Antritten (162 – 161) als auch bei den 29-32 Kilometer pro Stunde Sprints (382 – 313) übertrifft Stützle McDavid.

NHL-weit liegt Stützle mit 174 Sprints über 32 Kilometer pro Stunde auf dem vierten Rang und muss lediglich MacKinnon (285), McDavid (193) und Martin Necas (175) den Vortritt lassen. „Ich achte nicht zu sehr auf Statistiken“, betonte Stützle, auf seine Top-Werte angesprochen. „Aber wenn ich in der Kategorie Geschwindigkeit so weit oben bin, dann ist das schon beeindruckend.“

Beeindruckend ist auch der Vergleich zum Vorjahr. In allen Kategorien hat sich Stützle gesteigert. Seien Höchstgeschwindigkeit steigerte er um 0,3 Kilometer pro Stunde. Das Lob für die Entwicklung wollte Stützle auch an seinen Sommer-Trainer Adrian König weitergeben. „Mein Trainer in Mannheim, Adrian“, antwortete Stützle auf die Frage, wem die Ehre für die Entwicklung noch gebührt. „Ich habe mit ihm gearbeitet und mit Moritz Seider.“

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Spielintelligenz als Krönung

Die Geschwindigkeit ist der messbare Faktor für die Entwicklung von Stützle, der selbst noch einen anderen Faktor unterstrich. „Es gibt Zeiten, um schnell zu spielen und Zeiten, um das Spiel zu beruhigen“, erklärte er. „Dabei geht es aber mehr um meine Spielintelligenz als um mein Skating. Wir versuchen als Mannschaft, immer schnell zu spielen. Das passt zu meinem Spielstil. Es gibt immer mal wieder Momente, um langsam zu machen, aber ich versuche schnell zu spielen.“

Die Kombination eines passenden Systems mit dem sich immer weiter verbessernden Tempo und der herausragenden Spielintelligenz machen Stützle, schon in jungen Jahren, zu einem der bemerkenswertesten Spieler der NHL.

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