Doch die Jets sind nicht das einzige Team, das diese Saison beweist, wie wichtig der Heimvorteil in der NHL ist. Ganze zehn Mannschaften blieben auf eigenem Eis bisher weniger als zehn Mal ohne Punkte.
Die geringste Anzahl an Niederlagen nach 60 Minuten mussten die Minnesota Wild einstecken. Nach 36 Partien im Xcel Energy Center, gingen sie nur sechs Mal leer aus, sechs Mal unterlagen sie in der Verlängerung oder dem Penaltyschießen. Damit kommen sie auf eine beeindruckende Ausbeute von 54 Punkten, was exakt 75% der 72 möglichen Zähler entspricht. Auf eine bessere Quote kommen nur die Pittsburgh Penguins (75,7%), die Tampa Bay Lightning (76,5%) und die Jets (76,5%).
"Wenn wir unser Spiel aufziehen, können wir unsere Gegner dominieren. Wir können Teams überwältigen", erklärte Wild Torwart Devan Dubnyk. "Es geht einfach darum, wie wir kämpfen. Unsere Truppe macht im Moment aus, dass jede Reihe hart arbeitet und richtig spielt."
In der Analyse der Statistik fallen einige Unterschiede zu vergangenen Jahren auf. Einer der deutlich sichtbarsten Faktoren ist die Anzahl der Tore, die so hoch ist wie lange nicht mehr. Doch auch die Stärke der Teams in der eigenen Arena ist beeindruckend. Nur vier Mannschaften beendeten vergangene Saison mit einer einstelligen Zahl an Heimniederlagen in der regulären Spielzeit. Diesen Wert dürften nun deutlich mehr Teams erreichen.
Besonders ausgeprägt scheint der Heimvorteil in der ohnehin sehr starken Central Division zu sein. Neben den Jets und den Wild sind auch die Nashville Predators (25-7-4) und Colorado Avalanche mit einer Bilanz von 24-8-2 unter den besten Heimteams der Liga. Außerdem liegen die Dallas Stars mit 24-10-3 nur knapp hinter der Elite. Das sollte besonders bei den Avalanche für Optimismus sorgen. Sie sind das einzige der zehn Teams, das nicht unter den ersten drei Plätzen seiner Division liegt, sondern 'nur' eine Wildcard hält. Mit 84 Punkten liegen die Avalanche nur zwei Zähler vor den Anaheim Ducks, die sich außerhalb der Playoff-Ränge befinden. Nun hat Colorado mit sieben Heimspielen in den letzten zwölf Saisonpartien die Qualifikation selbst in der Hand.
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Die Pacific Division stellt mit den Vegas Golden Knights (24-8-2) nur einen der Elite-Klubs. Dass sie das einzige Team sind ist bei ihrer Dominanz nicht weiter verwunderlich. Im Osten wird die elitäre Gruppe durch die Boston Bruins (25-7-4), die Toronto Maple Leafs (24-8-2) und die Washington Capitals (24-9-2) komplettiert.
All diese Statistiken zeigen, wie bedeutend Kleinigkeiten sein können. Eine vertraute Umgebung, gewohnte Abläufe, minimale Unterschiede in der Spielvorbereitung, all das kann den kleinen Unterschied ausmachen, der unter Umständen über Sieg und Niederlage und somit am Ende über die Teilnahme an den Playoffs, oder ein frühes Aus entscheiden kann. Nicht zu unterschätzen ist ein Faktor, der besonders gerne von Spielern erwähnt wird, wenn sie in der eigenen Halle Punkte holen - die Unterstützung der Fans. Wer wäre nicht besonders motiviert, wenn über 10000 Stimmen seinen Namen rufen und bejubeln?
Die Dominanz auf eigenem Eis kann auch für die Playoffs ein Vorzeichen sein. Die Statistik lässt vermuten, dass das Heimrecht in den Playoffs eine größere Rolle als sonst spielen könnte und uns spannende und enge Serien bevorstehen.