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Die New York Rangers haben in den Stanley Cup Playoffs den Einzug ins Eastern Conference Finale geschafft. Sie behielten am Donnerstag in Spiel 6 der Zweitrundenserie gegen die Carolina Hurricanes mit 5:3 die Oberhand und holten sich dadurch den entscheidenden vierten Sieg. Überragender Akteur der Rangers beim Auswärtstriumph in der PNC Arena in Raleigh war Angreifer Chris Kreider. Er brachte sein Team mit einem Hattrick auf Erfolgskurs.

Lange Zeit hatte es nicht nach einer Feierstunde für die Gäste aus Manhattan ausgesehen. Die Hausherren unternahmen alles, um Spiel 7 und damit einen Showdown im Madison Square Garden zu erkämpfen. 40 Minuten befanden sich die Hurricanes auf einem guten Weg. Zu diesem Zeitpunkt lagen sie mit 3:1 vorne. Das Torschussverhältnis lautete 20:14 zu ihren Gunsten und war ein guter Gradmesser für die Überlegenheit der Gastgeber.

Martin Necas besorgte in der Schlussphase des ersten Drittels die 1:0-Führung der Hurricanes (19.). Nach Wiederbeginn erhöhte Seth Jarvis im Powerplay auf 2:0 (25.). Im Anschluss an einen missglückten Abwehrversuch von Carolinas Verteidiger Dmitry Orlov verkürzten die Rangers auf 1:2 (27.). Torschütze war Vincent Trocheck. Doch das Heimteam stellte kurz darauf den alten Abstand wieder her. Sebastian Aho vollendete nach einer 2-gegen-1-Situation zum 3:1 (30.).

NYR@CAR R2, Sp6: Kreider mit drei Toren im dritten Drittel

Im letzten Drittel folgte dann der große Auftritt von Kreider. Mit drei Treffern innerhalb von 8:58 Minuten schoss er die Rangers ins Glück. Zunächst stocherte er den Puck zum 2:3 über die Linie (47.). Bei einem Powerplay fälschte er einen Schuss von Artemi Panarin ins Tor ab (52.) und nach einem Pass von Ryan Lindgren vors Gehäuse der Hurricanes stand Kreider erneut goldrichtig und beförderte die Scheibe zum 4:3 in die Maschen (56.). Barclay Goodrow setzte mit einem Empty-Net-Goal in der Schlussminute das i-Tüpfelchen auf das Comeback der Rangers.

„Ich hatte nie das Gefühl, dass wir aussichtslos zurücklagen. Wir sind eine widerstandsfähige Mannschaft. Das haben wir heute Abend einmal mehr unter Beweis gestellt“, gab Kreider im Anschluss zu Protokoll. Er ist nach Mike Gartner (1990, Spiel 5 im Halbfinale der Patrick Division) und Steve Vickers (1973, Spiel 5 im NHL-Viertelfinale) der dritte Akteur in der Geschichte der Rangers, der in einem fürs Weiterkommen ausschlaggebenden Match einer Playoff-Serie einen Hattrick verbuchte.

Für seinen fulminanten Auftritt erhielt der Dreifachtorschütze ein Sonderlob von seinem Teamkollegen Mika Zibanejad. „Er wirkt nie gestresst, sondern strahlt eine unglaubliche Ruhe und Zuversicht aus. Er macht seine Arbeit und seine Tore. Ich freue mich riesig für ihn, dass er in dieser Partie so eine Performance abgeliefert hat, noch dazu zur richtigen Zeit“, sagte der Angreifer über Kreider.

„Das war ein Monsterdrittel von uns“, würdigte New Yorks Trainer Peter Laviolette die Darbietung seiner Schützlinge in den letzten 20 Minuten. „Gerade Kreider hat sich auf die Hinterbeine gestellt und abgeliefert. Wir mussten Tore schießen und er hat exakt das getan.“

R2, Sp6: Rangers @ Hurricanes Zusammenfassung

Rangers-Kapitän Jacob Trouba verwies in seinem Kommentar wie zuvor Kreider auf die Resilienz der Mannschaft. „Wir glauben an uns und unsere Stärke. Dieses Vertrauen hat sich über die vielen Jahre entwickelt, die wir zusammen sind. Wir wollten die Serie heute unbedingt zu Ende bringen, nachdem wir in New York die Gelegenheit dazu verpasst hatten. Wir wussten, dass wir noch ein Drittel hatten, um den Job zu erledigen. Da haben viele Jungs noch eine Schippe draufgepackt“, ließ er verlauten.

Die Rangers bewegten sich in der Serie gegen die Hurricanes zunächst auf Kurs in Richtung Sweep. Die ersten drei Duelle hatten sie für sich entschieden (4:3, 4:3 n.2V., 3:2 n.V.). In den folgenden beiden Spielen setzte sich jedoch Carolina durch (4:3, 4:1). Zu mehr reichte es für die Vertretung aus Raleigh aber nicht.

Im Lager der Hurricanes war die Enttäuschung über die Niederlage mit Händen zu greifen. Vor allem die Art und Weise, wie sie zustande kam, schmerzte. „Das tut weh, keine Frage. Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff“, klagte Torhüter Frederik Andersen.

Der Knackpunkt für die Wende sei das zweite Gegentor gewesen, erklärte Carolinas Trainer Rod Brind’Amour. „Das dürfen wir nicht zulassen. Danach ist das Momentum gekippt und ihre Leute haben das Kommando übernommen. Dafür gebührt ihnen alle Achtung. Sie haben sich gesteigert, als es darauf ankam.“

Im Finale der Eastern Conference treffen die Rangers auf den Sieger der Zweitrundenserie zwischen den Florida Panthers und den Boston Bruins.

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