DAL@VGK, Sp5: Gurianov schießt Stars ins Cup-Finale

Die Dallas Stars haben es als erstes Team geschafft. Am Montag qualifizierten sie sich mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung in Spiel 5 des Western Conference Finales gegen die Vegas Golden Knights für das Stanley Cup Finale. Damit stehen die Stars zum ersten Mal seit der Saison 1999/2000 im Endspiel und haben die Chance zum ersten Mal seit der Saison 1998/99 den Cup zu gewinnen.

Wie das knappe Ergebnis zeigt, war der Sieg alles andere als selbstverständlich. Lange sah es sogar eher so aus, als würden die Golden Knights in der Serie auf 2:3 verkürzen und Spiel 6 erzwingen. Vegas erzielte nach 40:15 Minuten das Tor zur 2:0-Führung und noch bis zur 50. Minute hielt sich dieser Vorsprung. Doch wer die Stars zehn Minuten vor der Schlusssirene aufgibt, hat in den letzten Wochen wohl nicht aufgepasst.
"Wir sind eine selbstbewusste Mannschaft, wenn wir in das dritte Drittel gehen und wenn es darum geht in Spielen aufzuholen", erklärte Stürmer Tyler Seguin. "Wir kriegen keine Panik, wir bleiben ruhig, wir wissen einfach, dass wir es schaffen werden. Wir nehmen einfach einen Wechsel nach dem anderen und machen die wichtigen Tore und bringen die wichtigen Szenen und im Moment läuft alles für uns. So müssen wir einfach weitermachen."

DAL@VGK, Sp5: Radulov bedient Benn tief

Die Stars glichen das Spiel in den letzten 10:06 Minuten der regulären Spielzeit aus und erzwangen die Verlängerung. Zunächst erzielte Kapitän Jamie Benn den Anschluss, dann glich Joel Klingberg weniger als vier Minuten vor der Schlusssirene aus und schließlich schoss Rookie Denis Gurianov die Stars ins Finale.
"Wir haben ein großartiges Team", lobte Benn seine Mannschaft bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Jeder nimmt seine Rolle an. Die beiden hier (Gurianov und Kiviranta) waren für uns da, als wir sie gebraucht haben. Das ist vielleicht das beste Team, in dem ich je gespielt habe. Wir haben einfach Spaß als Team und versuchen so weiterzumachen."
Aufholjagden und enge Spiele haben sich seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs Anfang August zur Spezialität der Stars entwickelt. Unter Druck entfalten sie offensichtlich erst ihr wahres Potenzial. Die Stars drehten in der Postseason acht Spiele und stellten damit den Rekord vor dem Stanley Cup Finale ein. Zehn ihrer 13 Siege holten sie mit einem Tor Unterschied, nur ein Spiel verloren sie mit einem Tor Unterschied.
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"Glaube, Tiefe in der Mannschaft und alles was wir über die Jahre und dieses Jahr als Team durchgemacht haben", nannte Seguin die Schlüssel für diese besondere Hartnäckigkeit in engen Spielen. "Es ist so viel passiert und wir scheinen der Herausforderung immer gerecht zu werden. Wegen diesen Erfahrungen haben wir das nötige Selbstbewusstsein und die Haltung und die Fähigkeit am Ende ans Ziel zu kommen, wenn es am wichtigsten ist."
Das begann schon vor dem Conference Finale. Die Stars beendeten die Platzierungsrunde der Western Conference auf Platz drei und lagen in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Calgary Flames zunächst mit 1:0 und 2:1 zurück, gewannen danach jedoch drei Spiele in Folge.

DAL@VGK, Sp5: Kiviranta gleicht im Powerplay aus

In der zweiten Runde führten sie gegen die Colorado Avalanche zunächst mit 3:1, ließen den Gegner aber zum Ausgleich kommen. Im alles entscheidenden Spiel 7 lagen sie dann drei Mal zurück, glichen jedoch drei Mal aus, um sich in die Verlängerung zu kämpfen. Dort wurde Kiviranta dann zum Helden der Texaner, als er mit dem Siegtor in der Verlängerung seinen Hattrick komplettierte.
Angeführt von Benn und der ersten Reihe, die er mit Seguin und Radulov bildet, kämpften sich die Stars so immer weiter und feierten am Montag das wohl wichtigste Comeback ihres Lebens. Besonders in diesen wichtigen Momenten fällt der Einsatz und die Führungsqualität von Benn, Radulov und Seguin immer wieder auf. Am Montag standen sie schon vor dem ersten Tor der Stars sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff immer wieder im Mittelpunkt, ehe Benn die Aufholjagd startete.
"Was mir an Jamie aufgefallen ist, er ist normalerweise recht locker und gesprächig. Seit Beginn der Playoffs, ist er morgens nicht mehr sonderlich gesprächig, er ist einfach so konzentriert", so Trainer Rick Bowness über seinen Führungsspieler. "Er ist so ein großartiger Anführer... er hat so viel geleistet, um uns in die Playoffs zu bringen und leistet so viel, um uns immer weiter zu bringen. Er ist ein großartiger Kapitän und ein großartiger Mensch."

Stars erreichen mit 3:2-OT-Sieg das Cup-Finale

Nun trennt die Stars nur noch eine Serie vom ultimativen Ziel jeder Mannschaft, dem Stanley Cup. Im Finale treffen sie auf den Sieger des Eastern Conference Finales zwischen den Tampa Bay Lightning und den New York Islanders, in dem die Lightning mit 3:1 führen. Ob Tampa sich durchsetzt, oder die Islanders ein Comeback im Stil der Stars schaffen, dem Sieger dürfte klar sein: Im Finale wartet ein harter Brocken, gegen den keine Führung sicher ist.