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In der Rubrik "NHL Pulse" beleuchtet NHL.com/de an jedem Montag aktuelle Themen, Diskussionen und Entwicklungen der Saison 2018/19, die im Hintergrund des Spielgeschehens liegen.
Heute geht es um den Monat Februar, der in der NHL ein Monat des Vorspielens für alle Aktiven ist:

Wir befinden uns in einer Saisonphase, die vordergründig betrachtet dazu verleiten könnte anzunehmen, dass es in den nächsten Wochen etwas ruhiger zugehen könnte.
Seit dem Start der Saison 2018/19 im Oktober wurden viele Claims erfolgreich abgesteckt. Andererseits ist es bis zum Beginn der Stanley Cup Playoffs im April aber auch noch eine ganze Weile hin. Alle Teams haben bis dahin noch rund 30 Begegnungen zu absolvieren, so dass es bis zu den vermeintlich entscheidenden Spielen einige Zeit zu überbrücken gilt.
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Rund eine Woche nach dem All-Star Game 2019 in San Jose und die mehrtägigen Spielpausen aller Teams, könnte bei vordergründiger Betrachtung des Status Quo der Eindruck entstehen, dass die Protagonisten im gerade begonnenen Februar geneigt sein könnten, die Beine etwas auszuschütteln. Doch weit gefehlt!
Gerade jetzt gilt es für nahezu alle Spieler sich ganz besonders zu beweisen, die eigene Leistung bestmöglich in das Schaufenster zu stellen und möglichst viel Werbung in eigener Sache zu machen. Der Hintergrund dieses großen Ehrgeizes ist das sich mit riesigen Schritten nähernde Ende der Wechselfrist, am 25. Februar 2019.
Die nächsten drei Wochen werden für alle Beteiligten deshalb besonders intensiv werden, da es für alle Profis darum geht, sich einen möglichst guten Status in der NHL zu erkämpfen. Dies gilt sowohl für die potenziellen Wechselkandidaten zur sich nähernden Trade Deadline, als auch für die Spieler, deren Verträge im Sommer auslaufen. Ernsthafte Folgen hat diese Zeit der Kaderplanung häufig ebenso für die Aktiven, die ihren Platz in der Liga erst einmal absichern und längerfristig behaupten wollen, da Verschiebungen in der Mannschaftsstruktur ihre Arbeitsplätze bedrohen könnten.
Die Manager zerbrechen sich die Köpfe darüber, wie sie ihr jeweiliges Team optimal für die Zukunft ausrichten wollen, auf wen sie dabei zählen wollen und können und wer vom vorhandenen Personal zukünftig eventuell entbehrlich ist. Beteiligte, die unter diesen Voraussetzungen nicht bis in die Haarspitzen motiviert sind, sind in dieser Liga fehl am Platz.
Etliche mehr oder weniger prominente Namen sind auch in diesem Jahr mit in der Verlosung, wenn es darum geht, welche Spieler den Arbeitgeber wechseln könnten.
Angeführt wird die Liste von einer so etablierten Kraft wie Artemi Panarin von den Columbus Blue Jackets. Bisher konnten sich die Blue Jackets mit ihrem prominenten Flügelstürmer nicht auf eine Vertragsverlängerung über den Sommer hinaus einigen. Da sie ihn wohl nicht ersatzlos ziehen lassen wollen, ranken sich um ihn zu Jahresbeginn viele Spekulationen.
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Blue Jackets-Torhüter Sergei Bobrovsky wird derzeit ebenfalls mit einigen anderen Teams in Verbindung gebracht und kommt für einen Wechsel in Betracht.
Selbiges gilt für vertraute Namen wie Wayne Simmonds (Philadelphia Flyers), Matt Duchene (Ottawa Senators), Mark Stone (Ottawa) und Dougie Hamilton (Carolina Hurricanes). Diese Spieler beflügeln die Gedanken hinsichtlich einer zukünftigen Kader-Struktur bei den General Managern in Nordamerika ganz besonders, da ihre aktuellen Mannschaften die Playoffs möglicherweise verpassen werden.

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Den eigenen sportlichen Wert zu beweisen gilt es für alle Spieler, deren Verträge im Sommer auslaufen und am 1. Juli zu Free Agents werden könnten. Häufig wechseln Spieler, deren Klubs den Sprung in die KO-Runde fest einplanen, erst im Sommer, wenn der Anlauf auf den Stanley Cup für sie ein mehr oder weniger erfolgreiches Ende gefunden hat. Sie wollen sich aber für ein Arbeitspapier mit möglichst guten Konditionen bei einem Top-Team mit Ambitionen und guten Aussichten empfehlen.
So laufen die Verträge von einigen erfahrenen Spielern wie Jason Spezza (Dallas Stars), Erik Karlsson (San Jose Sharks), Jordan Eberle (New York Islanders) oder Jeff Skinner (Buffalo Sabres) aus und kommen in diesem Jahr womöglich mit auf den Markt.

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Folgen hat der Kampf um die knappen Kader-Plätze allerdings nicht nur für die hochkarätigen und dementsprechend gutverdienendenStars der Liga. Am unteren Ende der Kette ist der Ehrgeiz ebenfalls besonders groß.
Ist der eigene Platz in der Liga für die Zukunft eventuell in Gefahr, dann gilt es für die Nachwuchs- und Ergänzungsspieler durch gute und engagierte Leistungen auf die eigene Leistungsfähigkeit und Bedeutung für das Team aufmerksam zu machen.
Schließlich möchte keiner der mit einem NHL-Vertrag ausgestatteten Kufencracks am Ende seinen Platz unter den besten Eishockeyspielern der Welt in Zukunft räumen müssen, da er vielleicht in dieser Phase nicht alles abgerufen hat, was in ihm gesteckt hätte.
Da die Zusammenstellung des eigenen Teams für die Spieler bei allen 31 Mannschaften in der Schwebe ist, kann sich kein Aktiver seiner zukünftigen Rolle sicher sein. Der Wettstreit um die begehrten Plätze nimmt im Februar richtig an Schwung und Härte auf.
Die nächsten drei Wochen sind daher garantiert alles, aber keine vergleichsweise ruhige Phase in der NHL.