Die besten deutschen NHL-Spieler aller Zeiten

Anlässlich des deutschen Nationalfeiertags, dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober wirft NHL.com/de einen Blick auf die besten deutschen NHL-Spieler aller Zeiten und wählt aus Vergangenheit und Gegenwart einen Torwart, zwei Verteidiger und drei Stürmer aus, als Repräsentanten des deutschen Eishockeysports in Nordamerika aus.

Hier ist die deutsche Auswahl:
Stürmer
Leon Draisaitl
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich muss mir immer noch verwundert die Augen reiben, wenn ich Leon Draisaitl für die Edmonton Oilers Eishockey zelebrieren sehe. Kann das wirklich wahr sein, dass ein junger Mann, der in Deutschland das Eishockeyspielen erlernt hat, zu solchen Leistungen fähig ist? Ein Kölner, der es nicht nur geschafft hat, sich in der NHL zu etablieren, sondern zu den effektivsten Spielern in der stärksten Eishockeyliga der Welt zählt. 506 Scorerpunkte in 478 NHL-Spielen der regulären Saison stehen mittlerweile auf seinem Konto. Draisaitl benötigte nur knapp sieben Spielzeiten, um in der Bestenliste deutscher NHL-Spieler den ersten Platz zu ergattern.

Marco Sturm
Von Draisaitl als deutscher Topscorer abgelöst wurde Marco Sturm. Der Dingolfinger ging von der Saison 1997/98 bis zur Saison 2011/12 für die San Jose Sharks, Boston Bruins, Los Angeles Kings, Washington Capitals, Vancouver Canucks und Florida Panthers auf Tore- und Punktejagd. Sturm war der erste deutsche Stürmer, dem es gelang in der NHL Fuß zu fassen. In 938 NHL-Partien sammelte er 487 Punkte (242 Tore, 245 Assists). Es darf getrost als Sensation angesehen werden, dass Sturm in der Saison 1998/99 für das NHL All-Sttar Game 1999 eingeladen wurde. Er erzielte den Treffer zum 1:1 für die World All-Stars gegen die North America All-Stars. Die Partie endete 8:6 für die Nordamerikaner.

Jochen Hecht
Zur gleichen Eishockey-Generation wie Sturm zählt Jochen Hecht. Er startete seine NHL-Karriere in der Saison 1998/99 bei den St. Louis Blues. Weitere Stationen waren die Edmonton Oilers und die Buffalo Sabres, denen er bis zur Saison 2012/13 treu blieb, ehe er in seine Heimat Mannheim zurückkehrte. In der Saison 2007/08 hatte Hecht sogar das Kapitänsamt bei den Sabres inne. Als Hecht seine NHL-Laufbahn beendete hatte er 463 Punkte (186 Tore, 277 Assists) in 833 Partien erzielt, und ihm fehlten gerade einmal 24 Punkte, um Sturms Rekord einzustellen. Mit einem Punkteschnitt von 0,56 lag der Kurpfälzer jedoch vor dem Niederbayer.
Besondere Erwähnung: Marcel Goc, Tobias Rieder, Tom Kühnhackl
Verteidiger
Uwe Krupp
Der erste deutsche Stanley Cup Champion war mit Uwe Krupp ein Kölner. Zur Belegschaft der Colorado Avalanche gehörend, schoss der großgewachsene Verteidiger 1996 den 1:0-Siegtreffer zum Titelgewinn in der dritten Overtime des vierten Finalspiels gegen die Florida Panthers. Mit 729 Spielen von 1986/87 bis 2002/03 für die Buffalo Sabres, New York Islanders, Quebec Nordiques/Avalanche, Detroit Red Wings und Atlanta Thrashers ist Krupp der deutsche Spieler mit den viertmeisten Einsätzen in der NHL. Mit einem Tor gegen die Hartford Whalers am 30. März 1991 brachte es Krupp als erster Deutscher auf 100 Punkte. Bis zu seinem Karriereende sammelte er 281 Punkte (69 Tore, 212 Assists), womit er bis zur Spielzeit 2013/14 der erfolgreichste deutsche Verteidiger in der Liga war.

Christian Ehrhoff
Der Gewinn des Stanley Cups war Christian Ehrhoff nicht gegönnt gewesen, doch im Anschluss der Saison 2010/11 kam er diesem ganz nahe. Als Verteidiger der Vancouver Canucks stand Ehrhoff gegen die Boston Bruins mit Dennis Seidenberg im Stanley Cup Finale 2011, musste sich aber nach sieben Spielen den Bruins geschlagen geben. In 789 Spielen über zwölf Spielzeiten seit der Saison 2003/04 für die San Jose Sharks, Canucks, Buffalo Sabres, Pittsburgh Penguins, Los Angeles Kings und Chicago Blackhawks gelangen dem gebürtigen Moerser 339 Punkte, womit er Rang 1 unter den deutschen Verteidigern einnimmt. Zwischen 2008/09 und 2011/12 überbot Ehrhoff viermal in Folge die 30-Punkte-Marke.
Besondere Erwähnung: Dennis Seidenberg, Uli Hiemer
Torwart
Olaf Kölzig
Als Sohn deutscher Eltern in Johannesburg, Südafrika geboren, hat Olaf Kölzig die deutsche Staatsbürgerschaft. Kölzig wuchs in Kanada auf und fand dort Gefallen am Eishockeysport. Gedraftet wurde er beim NHL Draft 1989 in der ersten Runde (Nummer 19) von den Washington Capitals, und er blieb der Organisation aus der US-Hauptstadt von 1989/90 bis 2007/08 treu. Zum Abschluss seiner NHL-Karriere bestritt er noch acht Partien für die Tampa Bay Lightning in der Saison 2008/09. Kölzig wurde während seiner Laufbahn als Aktiver mit der Vezina Trophy (1999/00), der King Clancy Memorial Trophy (2005/06) und dem NHL Foundation Player Award (2000/01) ausgezeichnet. In 719 Spielen brachte er es auf eine Bilanz von 303-297-63-24 mit einer Fangquote von 90,6 Prozent, einem Gegentorschnitt von 2,71 und 35 Shutouts.
Besondere Erwähnung: Thomas Greiss, Philipp Grubauer