In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag traf sich im Hard Rock Hotel & Casino von Las Vegas bei der NHL Award-Verleihung 2018 die Creme de la Creme des nordamerikanischen Eishockeysports, um die besten Kufencracks des Jahres zu ehren. Insgesamt 16 Trophäen wurden in einem feierlichen Rahmen von der NHL an die Protagonisten vergeben. Drei Gewinner standen aufgrund ihrer erbrachten Leistungen in der abgelaufenen Saison schon vorab fest.
Die Preisträger der Saison 2017/18 wurden gefeiert
Die Besten der Besten, darunter der MVP des Jahres, wurden in Las Vegas geehrt und ausgezeichnet.
© Ethan Miller/Getty Images
Ted Lindsay Award
Connor McDavid von den Edmonton Oilers gewann den Ted Lindsay Award, der von der Spielergewerkschaft NHLPA jährlich an den MVP der Saison vergeben wird.
Der 21-jährige Center hatte auch schon die Art Ross Trophy gewonnen.
Von Edmonton an Nummer 1 beim NHL Draft 2015 gewählt, führte McDavid die NHL in Punkten pro Spiel (1,32), bei den Partien, in dem ihm mehr als ein Punkt gelang an (32) und er war Vierter bei der durchschnittlichen Eiszeit pro Spieler. Er ist einer von drei Spielern in der Geschichte der Oilers, die diesen Award gewinnen konnten (Wayne Gretzky, 1980-87; Mark Messier, 1990) und der Erste, dem er vor seinem 22. Lebensjahr zweimal überreicht wurde.
New Jersey Devils Stürmer Taylor Hall, 26, und Colorado Avalanche Center Nathan MacKinnon, 22, waren die beiden anderen Finalisten für diesen Award.
James Norris Memorial Trophy
Victor Hedman von den Tampa Bay Lightning wurde mit der Norris Trophy als bester Verteidiger in der NHL ausgezeichnet.
Es ist die erste Norris Trophy für Hedman und die erste eines Verteidigers der Lightning.
Der 27-Jährige stellte eine persönliche Bestleistung bei den Toren (17) auf und teilte sich den ersten Platz unter den Verteidigern mit Ivan Provorov (Philadelphia Flyers) und Dougie Hamilton (Calgary Flames). Mit seiner +/-Bilanz von +32 lag er auf dem zweiten Platz hinter Josh Manson (+34) von den Anaheim Ducks.
Hedman stand 1.990:30 Minuten insgesamt und durchschnittlich 25:51 Minuten pro Spiel auf dem Eis und mit seinen 63 Scorerpunkten belegte er den fünften Rang unter den Verteidigern.
Die weiteren Finalisten waren Drew Doughty von den Los Angeles Kings und P.K. Subban von den Nashville Predators.
King Clancy Award
Mit der King Clancy Memorial Trophy werden die Spieler ausgezeichnet, die beste Führungsqualitäten auf und neben dem Eis gepaart mit einem bemerkenswerten humanitären Beitrag geleistet haben. Nominiert sind die Zwillinge Henrik und Daniel Sedin (Vancouver), P.K. Subban (Nashville) und Jason Zucker (Minnesota Wild).
Daniel Sedin und Henrik Sedin von den Vancouver Canucks wurden mit dem King Clancy Trophy geehrt, mit dem Spieler ausgezeichnet werden, die beste Führungsqualitäten auf und neben dem Eis gepaart mit einem bemerkenswerten humanitären Beitrag geleistet haben.
Die Sedins und ihre Ehepartner spendeten 2010 1,5 Millionen Dollar an die BC Children's Hospital Foundation, um den Bau eines neuen Kinderkrankenhauses und den Ausbau der bestehenden medizinischen Versorgung zu unterstützen. Sie haben der Canucks for Kids Fund geholfen, seit 2000/2001 42 Millionen Dollar zu sammeln, sich für die Alphabetisierungsprogramme des Canucks Family Education Centre einzusetzen und den SPCA zu unterstützen.
Henrik Sedin gewann den Pokal zum zweiten Mal nach 2016 und zum dritten Mal wurde er an einen Spieler der Canucks verliehen (Trevor Linden, 1997).
Nashville Predators Verteidiger P.K Subban, 29, und Minnesota Wild Stürmer Jason Zucker, 26, waren die weiteren Finalisten.
Calder Memorial Trophy
Mathew Barzal von den New York Islanders durfte sich über den Gewinn der Calder Trophy als Top-Rookie der NHL freuen.
Der 21-jährige Center führte die Rookies der NHL mit 85 Punkten (22 Toren, 63 Assists) an und belegte im Endklassement den 13. Platz unter den Scorern. Er ist der siebte Rookie in der NHL-Geschichte mit mindestens 20 Toren und 60 Assists in einer Saison und der erste seit Sidney Crosby, dem 2005/06 bei den Pittsburgh Penguins 102 Punkte (39 Tore, 63 Assists) gelangen.
Die weiteren Finalisten waren Center Clayton Keller von den Arizona Coyotes und Vancouver Canucks Stürmer Brock Boeser.
Lady Byng Memorial Trophy
William Karlsson von den Vegas Golden Knights ist der neu gekürte Lady Byng Trophy Gewinner als Spieler mit dem meisten Sportsgeist und Gentleman-Verhalten.
Der 25-jährige Stürmer schloss mit 43 Toren die Saison als drittbester Torschütze ab und belegte mit einem +/-Wert von +49 in 82 Spielen den ersten Platz. Er kassierte nur sechs Strafzeiten und mit zwölf Strafminuten die wenigsten unter den besten 40 Scorern der NHL.
Karlsson ist der erste Spieler, der am Ende einer ersten Saison eine Trophäe gewann seit Wayne Gretzky, der 1979/80 die Hart und die Lady Byng Trophy für die Edmonton Oilers gewann.
Buffalo Sabres Center Ryan O'Reilly, 27, und Florida Panthers Center Aleksander Barkov, 23, waren die anderen Finalisten.
Bill Masterton Memorial Trophy
Brian Boyle von den New Jersey Devils gewann die Masterton Trophy als Spieler mit der größten Hingabe zum Eishockeysport.
Bei dem 33-jährigen Stürmer Bei Boyle wurde im Trainings-Camp eine Art von Knochenmark-Krebs diagnostiziert. Er gab sein Saisondebüt am 1. November und er erzielte zehn Tore in seinen ersten 25 Spielen, darunter eines am 24. November bei Devils' Hockey Fights Cancer Night im Prudential Center, als sie 3:2 gegen die Vancouver Canucks gewannen. Boyle vertrat die Devils beim Honda NHL All-Star Game 2018.
Die weiteren Finalisten waren Roberto Luongo von den Florida Panthers und Jordan Staal von den Carolina Hurricanes.
Frank J. Selke Trophy
Anze Kopitar von den Los Angeles Kings gewann die Selke Trophy als defensivstärkster Stürmer in der NHL.
Es ist die zweite Selke Trophy für Kopitar nach 2016. Er war 2014 in dieser Kategorie Zweiter und 2015 Dritter.
Der 30-jährige Center war in der NHL der Stürmer mit der meisten Eiszeit insgesamt (1810:58) und pro Spiel (22:05). Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Kings die Liga bei den Gegentreffern pro Spiel (2,46) und im Penalty Killing (85,0%) anführten. er bekam die meiste Eiszeit bei Unterzahl (2:10 pro Spiel), war dritter bei den Faceoffs (1816) und bei den gewonnen Anspielen (983).
Die weiteren Finalisten waren Boston Bruins Center Patrice Bergeron und Philadelphia Flyers Center Sean Couturier.
Jack Adams Award
Der Jack Adams Award für den besten Trainer in der NHL ging an Gerard Gallant von den Vegas Golden Knights.
Es ist der erste Jack Adams für Gallant, der 2015/16 als Trainer der Florida Panthers hinter Barry Trotz (Capitals) landete.
Gallant, 54, verhalf den Golden Knights zu einer historischen ersten NHL-Saison. Vegas (51-24-7, 109 Punkte) war das erste Expansion Team der Neuzeit in einer der vier North American Professional Sports Leagues, das seine Division gewann und neue Rekorde bei den gewonnenen Spielen und Punkten aufstellte.
Mit Gallant als Coach gewann Vegas die Pacific Division und zog bis in das Stanley Cup Finale ein, wo sie den Washington Capitals in fünf Spielen unterlagen.
Mark Messier NHL Leadership Award
Deryk Engelland von den Vegas Golden Knights wurde mit dem Mark Messier Leadership Award ausgezeichnet, der an jenen Spieler verliehen wird, der sich durch großartige Führungsqualitäten in seiner Mannschaft sowie auf und neben dem Eis ausgezeichnet hat.
Engelland, 36, erzielte persönliche Bestmarken bei den Assists (18) und Punkten (23). Engelland hielt nach der Tragödie am 1. Oktober in Las Vegas vor dem ersten Heimspiel der Golden Knights eine flammende Rede. Auch installierte er zusammen mit seiner Frau Melissa ein Programm, das Betroffene des Anschlags bei Vegas-Heimspielen ehrte. Er arbeitete mit Ronald McDonald House und Three Square zusammen, um Kindern und Familien in Not zu helfen und setzte eine fünfjährige Zusammenarbeit mit lokalen Feuerwehrleuten fort, die mehr als 40.000 Dollar für Kinder gesammelt hat, die es sich nicht leisten können, Eishockey zu spielen.
Vezina Trophy
Pekka Rinne von den Nashville Predators gewann die Vezina Trophy als bester Torwart nachdem er als viermaliger Finalist 2011 und 2015 den zweiten sowie 2012 den dritten Platz belegte.
Rinne, 35, belegte bei den gewonnenen Spielen mit 42 Siegen den dritten Platz und verhalf den Predators zu ihrer ersten Presidents' Trophy, der Bestmarke bei den Siegen (53) und Punkten (117). Mit seinen acht Shutouts stellte er ebenfalls einen Rekord der Predators auf.
Rinne belegte den fünften Platz beim Gegentrefferschnitt (2,31) und den sechsten bei der Fangquote (92,7%).
Ebenfalls nominiert waren Connor Hellebuyck von den Winnipeg Jets und Andrei Vasilevskiy von den Tampa Bay Lightning.
General Manager des Jahres Award
George McPhee von den Vegas Golden Knights gewann den General Manager of the Year award.
McPhee, 59, stellte das Team der Golden Knights beim NHL Expansion Draft 2017 zusammen, weniger als drei Monate vor dem Beginn des Trainingcamps. Sie schlossen die Saison mit einer Bilanz von 51-24-7 und 109 Punkten ab, setzten Bestmarken bei den Siegen und Punkten für ein Team, das sich in seinem ersten NHL-Jahr befindet und sie gewannen die Pacific Division.
Vegas Erfolg setzte sich auch in den Playoffs fort, in denen sie als dritte Mannschaft in der NHL-Historie mehrere Playoffserien in ihrer ersten Spielzeit gewinnen konnten und erst im Stanley Cup Finale den Washington Capitals in fünf Spielen unterlagen.
Ebenfalls unter den Nominierten standen Kevin Cheveldayoff von den Winnipeg Jets und Steve Yzerman von den Tampa Bay Lightning.
Hart Memorial Trophy
Taylor Hall von den New Jersey Devils gewann die Hart Trophy als MVP der NHL.
Der 26-jährige Stürmer belegte mit seiner persönlichen Bestleistung von 93 Punkten (39 Tore, 54 Assists) in 76 Partien den sechsten Platz und verhalf den Devils ihre Ausbeute gegenüber der Saison zuvor um 27 Punkte zu steigern. Zum ersten Mal seit 2012 qualifizierten sich die Devils wieder für die Plaxoffs.
Hall, dem sieben Siegtore gelangen, darunter drei in der Overtime, ist der erste New Jersey Spieler, der diesen Award gewann. Torwart Martin Brodeur wurde 2003, 2004 und 2007 jeweils Dritter.
Zur Auswahl standen auch Los Angeles Kings Center Anze Kopitar und Colorado Avalanche Center Nathan MacKinnon.
Alle Gewinner im Überblick
Hart Memorial Trophy: Taylor Hall, New Jersey Devils
James Norris Memorial Trophy: Victor Hedman, Tampa Bay Lightning
Vezina Trophy: Pekka Rinne, Nashville Predators
Mark Messier NHL Leadership Award: Deryk Engelland, Vegas Golden Knights
Jack Adams Award: Gerard Gallant, Vegas Golden Knights
Frank J. Selke Trophy: Anze Kopitar, Los Angeles Kings
Bill Masterton Memorial Trophy: Brian Boyle, New Jersey Devils
Lady Byng Memorial Trophy: William Karlsson, Vegas Golden Knights
Calder Memorial Trophy: Mathew Barzal, New York Islanders
King Clancy Award: Henrik und Daniel Sedin, Vancouver Canucks
Ted Lindsay Award: Connor McDavid, Edmonton Oilers
William M. Jennings Trophy: Jonathan Quick, Los Angeles Kings
Art Ross Trophy: Connor McDavid, Edmonton Oilers
Maurice Richard Trophy: Alex Ovechkin, Washington Capitals