JJ Peterka

In einer Serie präsentiert NHL.com/de die aktuell besten Protagonisten in verschiedenen Bereichen. In dieser Ausgabe: Die Top 10 unterschätzter Performer der Saison 2023/24.

1. Zach Hyman (Edmonton Oilers)

EDM@FLA SCF, Sp5: Bouchards Schlagschuss bringt durch Hyman das 2:0

Seit seinem Wechsel vor drei Jahren von den Toronto Maple Leafs zu den Edmonton Oilers hat Zach Hyman als Scorer einen mächtigen Sprung nach vorne gemacht. In der zurückliegenden Saison drang er in einem weiteren Bereich in eine Dimension vor, die man ihm trotz seiner bekannten Qualitäten nicht unbedingt zugetraut hätte. Mit 54 Treffern in 80 Einsätzen katapultierte er sich auf den dritten Platz in der NHL-Torjägerliste. Damit verbesserte Hyman seinen persönlichen Liga-Rekord aus dem Vorjahr (36 Tore) deutlich. Besser schnitten nur Auston Matthews (69) von den Toronto Male Leafs und Sam Reinhart (57) von den Florida Panthers ab. Künftig werden ihn die Kontrahenten nicht nur als Zuarbeiter, sondern auch als kaltschnäuzigen Vollstrecker auf dem Schirm haben. 

2. Gustav Forsling (Florida Panthers)

NYR@FLA ECF, GM3: Forsling nimmt Maß und trifft zum 4:4

Erst seit drei Jahren ist Gustav Forsling von den Florida Panthers eine Stammkraft in der NHL. In den drei Saisons davor bei den Chicago Blackhawks und der ersten bei der Vertretung aus Sunrise war der Verteidiger nie über die Rolle des Ergänzungsspielers hinausgekommen. Umso erstaunlicher ist die steile Entwicklung, die er zuletzt genommen hat. Bei der Plus-Minus-Bilanz konnte ihm 2023/24 keiner der namhaften Akteure der Liga das Wasser reichen. Seine +56 bedeuteten mit großem Abstand den ersten Rang, vor Dylan DeMelo (+46, Winnipeg Jets) und Mattias Ekholm (+44, Edmonton Oilers). Im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit (+19) verdreifachte Forsling seinen Wert beinahe.

3. Evan Bouchard (Edmonton Oilers)

VAN@EDM R2, Sp6: Bouchard aus der Distanz

Lange Zeit war Evan Bouchard bei den Edmonton Oilers als ewiges Talent mit einem gewissen Hang zum Schlendrian verschrien. Diesen Ruf sollte nach der zurückliegenden Saison ein für alle Mal los sein. Der Verteidiger wusste auf beiden Seiten des Eises zu überzeugen. Mit 82 Punkten (18 Tore, 64 Assists) aus 81 Partien avancierte er zum drittbesten Scorer der Oilers nach den beiden Superstars Connor McDavid (132) und Leon Draisaitl (106) und zum viertbesten Verteidiger der NHL. Davor stand die Bestleistung von Bouchard bei 43 Zählern aus der Saison 2021/22.

4. Charlie Lindgren (Washington Capitals)

Der Name Charlie Lindgren war bis vor zwei Jahren vermutlich nur Insidern bekannt. Das lag daran, dass er für die Montreal Canadiens und die St. Louis Blues nur äußerst sporadisch zwischen den Pfosten stand. Jetzt ist sein Bekanntheitsgrad sprunghaft gestiegen. In der zu Ende gegangenen Saison kam er auf 50 Auftritte im Tor der Washington Capitals, von denen er 25 gewann. Er trug so entscheidend dazu bei, dass die US-Hauptstädter sich auf den letzten Drücker für die Stanley Cup Playoffs qualifizierten.

5. Sam Reinhart (Florida Panthers)

Ähnlich wie bei Hyman hätten auch bei Sam Reinhart die wenigsten gedacht, dass er einmal die 50-Tore-Schallmauer durchbrechen würde. Nach zehn Jahren in der NHL war es aber soweit. In der abgelaufenen Spielzeit beförderte er den Puck 57-mal in die Maschen und schwang sich dadurch zum teaminternen Torschützenkönig auf. In seiner Zeit bei den Buffalo Sabres war er nie über 25 Treffer hinausgekommen. Bei den Panthers belief sich sein Rekordwert vorher auf 33 Tore.

6. Mike Matheson (Montreal Canadiens)

Mit einer Leistungsexplosion auf mehreren Gebieten sorgte Mike Matheson von den Montreal Canadiens für Furore. Erstmals in neun Jahren absolvierte er alle Spiele einer NHL-Saison. Mit 62 Punkten setzte er eine eigene NHL-Rekordmarke (bisher 34 Zähler). Damit belegte der Verteidiger den dritten Platz in der Scorerwertung von Montreal. Mit seiner durchschnittlichen Einsatzzeit von 25:33 Minuten rangierte er ligaweit an dritter Stelle bei den Defensivspielern. Mehr Arbeitszeit im Schnitt verrichteten lediglich die Blueliner-Haudegen John Carlson von den Capitals (25:54 Minuten) und Drew Doughty von den Los Angeles Kings (25:48 Minuten).

7. Connor Ingram (Arizona Coyotes)

ARI@VAN: Ingram macht sich bei einem Penaltyschuss groß und stoppt Hroneks Versuch in der OT

Den Torhüter des Teams mit den achtmeisten Gegentoren aus dem Spielgeschehen heraus (274) erwartet man nicht unbedingt in der Shutout-Statistik ganz vorne. Das macht die Darbietungen von Connor Ingram von den Arizona Coyotes umso bemerkenswerter. Sechsmal hielt er 2023/24 seinen Kasten sauber. Auf diese Weise bewegte er sich in der Sphäre von Sergei Bobrovsky (Florida Panthers), Tristan Jarry (Pittsburgh Penguins) und Charlie Lindgren (Washington Capitals), die ebenfalls sechs Zu-Null-Spiele zu verzeichnen hatten.

8. JJ Peterka (Buffalo Sabres)

Peterkas schönste Tore der Saison 2023/24

Bereits in seiner zweiten vollen NHL-Saison erreichte JJ Peterka von den Buffalo Sabres die Marke von 50 Punkten. Dabei zeichnete er sich vor allem durch seine Abschlussqualitäten aus. Der gebürtige Münchner schoss 28 Tore und hätte sich so fast die mannschaftsinterne Torjägerkanone gesichert. Die ging knapp an Routinier Tage Thompson, der einen Treffer mehr markierte als Peterka. Der Deutsche wird es verschmerzen, im Wissen, dass ihm die Zukunft im Sturm der Sabres gehört.

9. Marco Rossi (Minnesota Wild)

Rossis schönste Tore der Saison 2023/24

Die NHL-Karriere des Österreichers Marco Rossi hing nach schweren gesundheitlichen Problemen infolge einer Coronavirus-Infektion am seidenen Faden. Nach seinem Comeback wollte der Knoten lange nicht platzen. Vor allem die Scorerbilanz des Angreifers ließ zu wünschen übrig. Das alles ist seit letzter Saison vergessen. Der Feldkircher absolvierte alle 82 Spiele und sammelte 40 Punkte (21 Tore, 19 Assists). In der Torschützenliste der Wild landete er auf dem geteilten vierten Platz.

10. J.T. Miller (Vancouver Canucks)

VAN@NSH R1, Sp3: Miller trifft im Powerplay

Der Umzug von der Ost- an die Westküste der USA ist J.T. Miller äußerst gut bekommen. Seit dem Wechsel von den Tampa Bay Lightning zu den Vancouver Canucks zur Saison 2019/20 steigerte der Center seinen Output als Scorer erheblich. In seiner 13. NHL-Saison ist er nun beinahe heimlich, still und leise zum ersten Mal in der Hunderterklub eingezogen. Am Ende hatte er 103 Punkte (33 Tore, 67 Assists) auf dem Konto. Ein Eintrag in den Geschichtsbüchern der Liga ist ihm somit gewiss.

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