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Leon Draisaitl ist der erste deutsche NHL-Spieler, der seit Olaf Kölzig im Jahr 2000 den Weg zum All-Star Wochenende gefunden hat. Durch die Abstimmung der Fans wurde in jeder Division ein letzter Platz vergeben, den sich der deutsche Angreifer sichern konnte. Vor seiner ersten Teilnahme am All-Star Game am Samstag, standen in der Nacht von Freitag auf Samstag noch die All-Star Skills auf dem Programm. Draisaitl vertrat die Pacific Division beim Enterprise NHL Premier Passer Wettbewerb, bei dem der beste Passgeber gesucht wird. In weiteren Kategorien ging es um den schnellsten Skater, den Akteur mit der besten Puckkontrolle, den Goalie mit der längsten Serie gehaltener Schüsse, wer den härtesten Schuss und die präzisesten Abschlüsse hat.

Der Wettbewerb um den beten Passgeber konnte in der Vorsaison durch Alex Pietrangelo gewonnen werden. Für die Übungen benötigte der Verteidiger lediglich 46,610 Sekunden. Die gleichen Aufgaben wurden auch den diesjährigen Teilnehmern gestellt. Zuerst sollte ein Aufbaupass an den Mann gebracht werden. Hierbei mussten mit zehn Pucks drei Aufbaupässe auf Spielerattrappen gespielt werden. Im Anschluss galt es das Spielgerät über Barrikaden in Mini-Toren zu platzieren. Zum Abschluss mussten fünf Ziele angespielt werden, die aufleuchten.
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Draisaitl schaffte den Hinderniskurs in 1:09,088 Minuten und konnte so Sebastian Aho von den Carolina Hurricanes auf Rang zwei verweisen. Der Finne benötigte für die drei Stationen 1:18,530. Das weitere Teilnehmerfeld bestehend aus nachgewiesenen Passexperten wie Erik Karlsson oder Keith Yandle benötigte mindestens 1:30 Minuten. Mit Roman Josi von den Nashville Predators war ein weiterer deutschsprachiger Profi Konkurrent von Draisaitl. Der Schweizer Verteidiger benötigte 1:47,128 und wurde damit fünfter.
Für Draisaitl war das Passspiel schon immer seine bevorzugte Disziplin, weshalb es selbstverständlich war, dass er in diesem Wettbewerb zum Einsatz kommt. In jedem Training feilt der Angreifer an seinen Zuspielen und versucht mit jedem Pass genau den Mitspieler zu treffen. "Ich mag es einfach zu passen" sagte Draisaitl nach seinem Erfolg. Besonders nervös war er, aufgrund der weiten Aufbaupässe zu Beginn der Übung. Dieses leichte Nervenflattern war jedoch völlig unbegründet, denn Draisaitl benötigte nur vier Scheiben um die drei Ziele zu treffen. "Ich weiß nicht, ob ich überrascht bin. Das ist einfach das, worin ich mich am wohlsten fühle. Den Puck zu passen, das würde ich, ohne angeben zu wollen, als meine Stärke sehen und etwas, auf das ich mich verlassen kann" kommentierte Draisaitl bescheiden seinen Erfolg.
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Der deutsche Angreifer genießt die Zeit beim All-Star Wochenende: "Es hat viel Spaß gemacht. Du triffst Spieler, die du kennst und andere, mit denen du bisher nichts zu tun hattes, gegen die du auf dem Eis hart um Punkte kämpfst. Es war ein rundum großartiger Tag." Spaß hatte auch Roman Josi, der ebenso wie Leon Draisaitl am Wettbewerb zum besten Passgeber teilnahm. Nervös wurde er nur, wenn die Ziele nicht beim ersten Versuch getroffen wurden. Mit dem Deutschen unterhielt sich Josi vor dem Auftritt und erkannte, dass besonders der Mittelteil mit den Pässen über die Hindernisse Probleme bereiten könnte. Sein Wunsch nicht vier Minuten zu benötigen erfüllte sich dann zum Glück. Die Leistung Draisaitls beeindruckte ihn: "Er ist fantastisch."
Der Hindernis-Parkour zum Titel des besten Vorlagengebers ist nervenaufreibend. Yandle beschrieb es nach seinem Versuch: "Du verfehlst diesen ersten Pass und in deinem Kopf spielt alles verrückt. Eigentlich würde ich es gerne nochmal probieren." 1:34,611 standen für Yandle am Ende auf der Uhr, was Rang drei bedeutete. Der Top-Offensiv-Verteidiger Erik Karlsson fühlte sich trotz heimischer Kulisse nicht besonders wohl und benötigte 1:58,824 Minuten, was ihm den siebten und damit den vorletzten Rang bescherte. Draisaitl beunruhigten die Probleme des Verteidigers ein wenig: "Es hat mich etwas nervös gemacht. Erik Karlsson, nicht der schlechteste Passgeber der Liga, hatte zu kämpfen."
Leon Draisaitl war nicht der einzige Sieger einer Skills Competition, der ein Trikot der Edmonton Oilers trägt - Ausnahmetalent Connor McDavid gewann den Bridgestone NHL Fastest Skater Wettbewerb. Der Angreifer umrundete die Eisfläche in 13,378 Sekunden und deklassierte die Konkurrenz. Die Erfolge der beiden Oilers-Kammeraden unterstreichen deren kongeniale Partnerschaft. Draisaitl und McDavid harmonieren miteinander und profitieren voneinander. Durch die gezielten Pässe Draisaitls kann McDavid in Höchstgeschwindigkeit das gegnerische Tor attackieren und so Punkte sammeln.

Fastest Skater: McDavid zum dritten Mal Schnellster

Nach dem Sieg Draisaitls schwärmte McDavid über die Fähigkeiten des Deutschen: "Es war cool das zu sehen. Es ist cool dieses Erlebnis mit ihm zu teilen. Ich habe immer gesagt, dass er einer der besten, wenn nicht der Beste, Passgeber ist." Besonders seine Rückhandpässe lobte McDavid, der Draisaitl sogar riet, die Übung mit eben dieser Stärke zu absolvieren.